The Halva Project

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The Halva Project ist die jüngste, als work-in-progress angelegte Werkserie des deutschen Künstlerpaars Daniel & Geo Fuchs. Generell lässt sich Daniel & Geo Fuchs’ umfassendes Œuvre seit Beginn ihrer internationalen Karriere übergeordnet in die sieben große Projekte Conserving (1998), Famous Eyes (2000), STASI – secret rooms (2006), Toygiants (2006), Forces (2010) und Nature and Destruction gliedern. Vom Künstlerpaar selbst als "Herzensprojekt" bezeichnet, kommt seit 2014 The Halva Project dazu.

Toygiants, Ausstellungswand, Städtische Galerie Wolfsburg (2008)

Halva ist der Name einer Russian Toy Terrier-Hündin, die seit Oktober 2014 bei dem Künstlerpaar lebt. The Halva Project begann mit einem Ölportrait, das die Malerin Gertrud Fuchs, Daniels Mutter, anhand einer Fotografie von Halva anfertigte. Nicht ahnend, was daraus für ein Selbstläufer entstehen würde, veröffentlichte das Künstlerpaar ein Foto des Ölportraits auf der Social-Media-Plattform Facebook. Begeistert darüber, dass Daniel & Geo Fuchs einen kleinen Hund aufgenommen hatten, ließen sich viele befreundete Künstler von dem Foto inspirieren und portraitierten Halva ebenfalls anhand der Vorlage. Daraus entwickelten Daniel & Geo Fuchs die Idee, Künstler jedes Genres eine künstlerische Umsetzung der kleinen Halva anfertigen zu lassen. Um das Projekt zu realisieren, begannen Daniel & Geo Fuchs mit Halva im Jahr 2015 mit ihren Reisen zu Shootings, auf die sie sich teils in einem Reisemobil begeben. Auf ihrer bis dato noch nicht abgeschlossenen Reise entstanden bereits Fotoportraits von Halva u. a. von Anton Corbijn, Michael Wesely, Alfred Steffen und Olaf Heine.

In der Entwicklung dieses Projekts zeichnen sich Parallelen sowohl zu den Reisen von Bernd und Hilla Becher in deren VW-Bus als auch zu dem Reisebericht Die Reise mit Charley: Auf der Suche nach Amerika von John Steinbeck ab, der im Jahr 1960 mit seinem damals bereits 10 Jahre alten französischen Pudel Charley in einem eigens dafür angefertigten Pickup-Camper eine dreimonatige Reise durch die USA unternommen hat, um das Land, in dem der Schriftsteller aufgewachsen war und das er in seinen Romanen beschrieb, mit neuen Augen zu entdecken. Anders als bei John Steinbeck ist in Daniel & Geo Fuchs’ Projekt der Hund jedoch nicht lediglich Reisebegleitung sondern der Grund der Reise. Ziele sind jeweils Treffpunkte mit den namhaftesten Vertretern der Kunstwelt, die die Russian Toy Terrier Hündin Halva künstlerisch interpretieren. Sowohl die Idee als auch die Umsetzung machen dieses Projekt zu einem einzigartigen in der Kunstwelt, Halva ist der erste Hund, der an einem unbestimmt datierten Projektende von einer großen Anzahl von Künstlern fotografiert, gemalt oder gezeichnet worden sein wird.

Einen tragischen Vorfall gab es im April 2016, als die bei einer Schulterristhöhe von 20 cm nur 1,8 kg wiegende Halva einen schweren Unfall erlitt, bei dem sie von einem Fahrradfahrer überfahren wurde. Halvas Leben hing tagelang an einem seidenen Faden, da sie schwerste Verletzungen am Schädel und an der Halswirbelsäule erlitt. Es grenzt an ein Wunder, dass die Hündin den Unfall nach Wochen der Rekonvaleszenz völlig unbeschadet überlebte und mit keinerlei Folgeerscheinungen leben muss.

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