Technologie-Initiative SmartFactory KL

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Technologie-Initiative SmartFactory KL e.V.
Zweck: Forschungs- und Entwicklung im Bereich Industrie 4.0
Vorsitz: Detlef Zühlke
Gründungsdatum: 10. Juni 2005
Mitgliederzahl: 40
Sitz: Kaiserslautern
Website: www.smartfactory.de

Die Technologie-Initiative SmartFactory KL (SmartFactoryKL) ist ein im Jahr 2005 gegründeter gemeinnütziger Verein, der sich der Durchführung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsprojekte widmet – von der Entwicklung und Definition der Vision von Industrie 4.0 bis hin zu ihrer Realisierung. Derzeit umfasst der in Kaiserslautern ansässige Verein 40 Mitglieder aus Industrie und Forschung.

Die herstellerunabhängige Demonstrations- und Forschungsplattform testet innovative Informations- und Kommunikationstechnologien in realitätsnahen Produktionsumgebungen, sogenannten Modellfabriken oder Smart Factories. Getragen wird der Verein durch die Beteiligung seiner Mitglieder sowie durch die Unterstützung von Förderern. Seit seiner Gründung arbeitet die SmartFactoryKL mit dem Forschungsbereich Innovative Fabriksysteme (IFS) des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Technischen Universität Kaiserslautern zusammen. Detlef Zühlke ist Hauptinitiator und Vorstandsvorsitzender des Vereins.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Technologie-Initiative SmartFactory KL e.V. wurde am 10. Juni 2005 in Kaiserslautern gegründet. Zu ihren Gründungsmitgliedern zählen acht Partner aus Industrie und Wissenschaft: BASF, DFKI, ProMinent, Pepperl+Fuchs, KSB, TU Kaiserslautern und Siemens. Im März des darauffolgenden Jahren begann das Partnerkonsortium unter Führung von BASF, Siemens und Pepperl+Fuchs mit der Konstruktion der Demonstrationsfabrik. Die offizielle Eröffnung der SmartFactoryKL – einem herstellerunabhängigen Demonstrations- und Entwicklungszentrum für die industrielle Anwendung moderner Informationstechnologien – erfolgte am 9. Juli 2009.

Im April 2012 wurde der Demonstrator der SmartFactoryKL erstmals als Ausstellungsstück des Industrial IT-Forums auf der Hannover Messe präsentiert. Im Jahr 2013 erfolgte die Vorstellung der Keyfinder-Anlage mit einer vernetzten Cyber-Physical Systems (CPS)-Steuerung auf der HMI. Zur darauffolgenden Hannover Messe präsentierte die SmartFactoryKL die herstellerübergreifende Industrie 4.0-Anlage. Im Jahr 2015 zeigte ein Konsortium von 16 SmartFactoryKL-Partnern die erweiterte Industrie 4.0-Anlage auf der Hannover Messe.

Im Jahr 2016 entsteht unter Führung der Technologie-Initiative SmartFactoryKL e.V. ein vom BMWi gefördertes Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum.[1]

Projekte / Konzepte[Bearbeiten]

  • Forschungsprojekte:
    • Grundlage einer Industrie-4.0 Roadmap für produzierende Unternehmen des Mittelstandes in RLP, Land Rheinland-Pfalz [2]
    • Spitzencluster: Entwicklung und Evaluierung emergenter Software für die Prozess- und Fertigungsindustrie, Bundesministerium für Bildung und Forschung [3]
    • Pathfinder: Entwicklung einer Roadmap für die Erforschung und Nutzung von Simulations- und Analysetechnologien in der Fabrik der Zukunft, EU-Forschungsrahmenprogramm FP7 [4]
  • Demonstratoren:
    • Industrie 4.0-Demonstrationsanlage: Die herstellerübergreifende Industrie 4.0-Anlage wurde in einem Konsortium von 16 Partnern entwickelt. Das Anlagenkonzept basiert auf herstellerspezifischen modularen Produktionselementen, die sowohl autark als auch im Verbund eingesetzt werden können. Neben den Produktionsmodulen wurde eine Infrastruktur entwickelt, die ebenfalls aus herstellerspezifischen Backbone-Boxen gebildet wird und die Module mit den notwendigen Ressourcen versorgt. Dies gewährleistet eine konstante Übertragung von Daten. Übergreifende IT-Systeme können somit direkt auf Prozessdaten zugreifen und beispielsweise echtzeittreue Monitoringlösungen oder durchgängiges Engineering anbieten. Grundlage der herstellerübergreifenden Produktion sind gemeinschaftlich erarbeitete und festgelegte Standards. Gefertigt wird ein - mit einem RFID-Tag versehenes - exemplarisches Produkt. Dank des RFID-Tags kennt das Produkt als „Smart Product“ alle relevanten Fertigungsinformationen und gibt seine individuellen Spezifikationen an die Module weiter. Dies ermöglicht eine effiziente Produktion bis hin zu Losgröße=1.[5][6][7]
    • RESCOM-Anlage (in Zusammenarbeit mit dem DFKI): Die Anlage entstand im Zuge des RES-COM Projekts.
    • Seifenanlage: Der erste Demonstrator der SmartFactoryKL ist nach industriellen Maßstäben aufgebaut. Ein exemplarisches Produkt (in diesem Fall: Seifenflaschen) wird mit kundenindividuellen Spezifikationen in der Losgröße 1 hergestellt. Die Anlage ist in Bezug auf die Struktur und Komplexität nah an industriellen Produktionsanlagen am Markt. Viele Kommunikationssysteme funktionieren drahtlos, automatisierungstechnische Komponenten (Steuerungen, Sensoren, Aktuatoren) verschiedenster Hersteller sind flexibel miteinander vernetzt. Dank der Modularität der Anlage können einzelne Prozessschritte einfach rekonfiguriert und neue Module integriert werden.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

  • 2007: SmartFactoryKL wird „Ausgezeichneter Ort 2007“ der Initiative Deutschland – Land der Ideen“[8]
  • 2009: Auszeichnung mit dem Innovationspreis Mittelstand (T-Online)[9]
  • 2012: Audi Production Award (Konzept zur Qualifizierung von Menschen in der Produktion)[10]
  • 2013: Innovationspreis der Software AG (Konzept „Handarbeitsplatz mit Augmented Reality-Unterstützung)[11]
  • 2014: 3. Preis beim Innovationspreis Automation Award 2014 (Konzept „App-basiertes Framework für intelligente Feldgeräte“)
  • 2015: Best Application Paper Award in der Kategorie „Application“ (Konzept “Dynamic Reconfiguration of Intelligent Field Devices by Using Modular Software Devices”)[12]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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