Taxonomische Ausbildung

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Die taxonomische Ausbildung ist ein Bestanteil des Studiums der organismischen Biologie und vermittelt Kenntnisse über die evolutionäre und systematische Abstammung von Pflanzen und Tieren. Die taxonomische Ausbildung ist ein wichtiger Bestandteil beim Schutz der biologischen Vielfalt, da durch sie dafür zwingend notwendiges Fachwissen vermittelt wird.

Geschichte[Bearbeiten]

Die moderne Systematik der Pflanzen und Tiere geht auf Carl von Linné zurück. Der schwedische Botaniker verwendete in seinen Werken Species Plantarum (ab 1753) und Systema Naturae (ab 1758) die bis heute übliche binäre Nomenklatur zur Benennung der Arten. Hauptzweck dieser Nomenklatur ist die eindeutige Benennung der Arten unabhängig von ihrer Beschreibung.

Zu Beginn des 19. Jh. gehörte die Vermittlung der Kenntnisse über die Formen und Funktionen von Pflanzen und Tieren zur Ausbildung von Biologen. Nach und nach hielt die taxonomische Grundausbildung in Abwandlung auch Einzug in land- und forstwirtschaftliche Studiengänge, in die Medizin und die Fischerei.

Die taxonomische Ausbildung an den deutschen Universitäten ist zunehmend geprägt von Mangel an Experten, die das Wissen vermitteln könnten. Zudem nehmen zellbiologische, mikrobiologische, neurobiologische und andere Biologiezweige einen zunehmend breiteren Raum ein.

Aufgabe und Bedeutung der Taxonomie heute[Bearbeiten]

Die modernen Taxonomie geht über die Forschung an Struktur und Funktion der Wesen einer Art hinaus und bezieht die Einordnung in ihren Lebensraum und die Vererbbarkeit ihrer Lebenseigenschaften mit ein.

Aufgabe eines Taxonomen ist das Studium der Artenvielfalt. Ihm obliegt es, neue Arten eindeutig zu beschreiben und nach den verbindlichen Regeln in das bestehende System der Organismen einzuordnen. Die Beschreibung als auch die Einordnung müssen laufend nach neuen Erkenntnissen überprüft und bei Bedarf revidiert werden. Eine solche Artbestimmung ist die Grundlage jeder wissenschaftlichen Arbeit an einem Organismus, da sonst alle Ergebnisse in Frage gestellt sind. Ohne sie ist nicht nachvollziehbar, auf welchen Organismus sich die Ergebnisse beziehen und Forschungsergebnisse ohne Artbezug sind wertlos, weil sie weder auf bereits vorhandene Ergebnisse bezogen, oder mit ihnen verglichen werden, noch sie vervollständigen oder detaillieren können.

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