Tadzio Müller

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Tadzio Müller (* 1976) ist ein deutscher Politologe und Globalisierungskritiker. Er arbeitet als Dozent für die Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Tadzio Müller studierte Politikwissenschaften in Heidelberg, Boston und Brighton. In Brighton promoviert er. Die taz bezeichnete Müller als "ein Kind der globalisierungskritischen Bewegung, durch und durch". Er war bei den Protesten in Seattle, Prag und Heiligendamm engagiert.[1]

Müller war das Gesicht des Climate Justice Action bei der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 und wurde im Verlauf von der dänischen Polizei verhaftet. Auch die Castor-Proteste 2010 im Wendland hat er maßgeblich mitorganisiert und war einer der Organisatoren des „Castor Schotterns“.[2]

Tadzio Müller ist heute Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie der Rosa-Luxemburg-Stiftung und aktiv in der Antikohlebewegung.[3]

Verhaftung beim Klimagipfel in Kopenhagen[Bearbeiten]

Er war 2009 bei den Klimaschutzprotesten in Kopenhagen Sprecher des Netzwerk "Climate Justice Action" (CJA).[4] Das CJA-Netzwerk hatte dazu aufgerufen, zum Bella Center, dem Tagungsort des UN-Gipfels zu marschieren und es mit Mitteln des zivilen Ungehorsams für einen Tag zu besetzen. Müller war vor dem Eingang des Zentrums von Zivilpolizisten verhaftet worden. Er hatte unmittelbar zuvor eine Pressekonferenz zu den geplanten Aktionen von CJA abgehalten. Die Polizei warf Müller vor, zu Gewalt gegen Polizisten und zum Landfriedensbruch aufgerufen zu haben. Vor dem Haftrichter legte die Polizei laut der dänischen Tageszeitung "Politiken" Mitschnitte von Telefongesprächen und SMS von Tadzio Müller vor. Ein Gericht in Kopenhagen verlängerte die Untersuchungshaft von Tadzio Müller anschließend um zunächst drei Tage. Zeitgleich nahm die Polizei in Kopenhagen am Mittwoch gezielt weitere Sprecher des CJA-Netzwerkes fest.

Noch am Vorabend seiner Verhaftung hatte Müller zusammen mit der kanadischen Globalisierungskritikerin Naomi Klein bei einer Veranstaltung im "Freistaat Christiania" die Entschlossenheit der Gipfelgegner bekräftigt, mit "offensiver Gewaltfreiheit" massenhaft zum Bella Center zu demonstrieren.[5]

Publikationen[Bearbeiten]

  • Grüner Kapitalismus, Krise, Klimawandel und kein Ende des Wachstums (= Rosa-Luxemburg-Stiftung [Hrsg.]: Einundzwanzig. Band 2). Karl Dietz Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-320-02211-2 (269 S., rosalux.de [PDF; 811 kB; abgerufen am 23. September 2018] zusammen mit Stephan Kaufmann).
  • Ulrich Brand, Nicola Bullard, Edgardo Lander & Tadzio Müller (Hg.) (2009): Contours of Climate Justice – Ideas for shaping new climate and energy politics. Critical Currents no. 6, Oktober 2009

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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