Systemische Enzymtherapie
Systemische Enzymtherapie ist ein naturheilkundliches Behandlungsverfahren. Es verwendet die pflanzlichen Proteasen („Proteinspalter“) Bromelain und Papain sowie die tierischen Proteasen Trypsin und Chymotrypsin. Enzympräparate enthalten diese Enzyme in hoch gereinigter Form meist gefriergetrocknet als Rohextrakt. Sie werden als Monopräparate mit nur einem Enzym (meist Bromelain) angeboten oder als Kombinationspräparate, welche unterschiedliche Zusammensetzungen verschiedener Enzyme enthalten.
Ein breites Wirkspektrum der systemischen Enzymtherapie wird diskutiert: Indem Enzyme im Rahmen von entzündlichen Prozessen dazu beitragen, überschüssige Entzündungsbotenstoffe in Blut und Gewebe abzubauen, wirken sie entzündungshemmend und anti-ödematös (abschwellend). Verschiedene Untersuchungen bestätigen zudem eine durchblutungsfördernde Wirkung der Enzyme.
Aufgrund dieser Wirkungen wird die Enzymtherapie bei zahlreichen Erkrankungen mit entzündlichem Hintergrund eingesetzt. Haupteinsatzgebiete sind entzündlich-degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates, orthopädische Verletzungen, Traumen und Überlastungsschäden, postoperativ, gynäkologische/urologische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und die komplementärmedizinische Anwendung in der Krebstherapie. Dabei ist die Wirksamkeit nicht in allen diesen Indikationen nach aktuellen wissenschaftlichen Standards nachgewiesen, es liegen jedoch zahlreiche ältere Studien vor.
Die systemische Enzymtherapie ist klar zu unterscheiden von der Verwendung von Enzymen zur Unterstützung der Nahrungsverdauung („Enzymersatztherapie“) wie z. B. bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder bei Mukoviszidose. Hier werden neben Proteasen auch Amylasen und insbesondere Lipasen eingesetzt. Die systemische Enzymtherapie dagegen beruht auf den immunologischen und entzündungsregulierenden Wirkungen der eingesetzten Proteasen.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Geschichte der Enzymtherapie[Bearbeiten]
Der schottische Embryologe John Beard erforschte als erster den therapeutischen Einsatz von Enzymen. Im Jahr 1902 behandelte er Krebspatienten mit frisch gewonnenen Enzymen von tierischen Bauchspeicheldrüsen. Sein Buch „Die Enzymtherapie von Krebs“ („The Enzyme Treatment of Cancer“) erscheint 1911.
Die für die Enzymtherapie grundlegenden Forschungen gehen von den Erkenntnissen aus, die Ernst Freud und Gisa Kaminer 1925 publiziert hatten. Die beiden Wissenschaftler stellten fest, dass Krebszellen durch das Serum Gesunder zerstört werden, aber nicht durch das Serum Krebskranker (Freund-Kaminer-Reaktion). Ausgehend von dieser Beobachtung wurde erforscht, wie die Lyse der Tumorzellen im Serum von Tumorpatienten wieder aktiviert werden konnte.[1]
Der Wissenschaftler Adolf Gaschler führte an der Berliner Charité Untersuchungen zur Enzymtherapie bösartiger Tumoren und chronischer Entzündungen durch. Er entwickelte ein erstes Enzympräparat zur Behandlung von Tumorpatienten. Es enthielt ein Gemisch aus proteolytischen Enzymen (Fermenten), die i. m. oder als Aerosol verabreicht wurden. Es wurde 1948 nach damaligen Standards klinisch getestet, erwies sich aber noch nicht als wirkungsvoll.[2]
Gemeinsam mit der Zellbiologin Helen Benitez testete der österreichische und nach New York emigrierte Arzt Max Wolf in den 1940er Jahren in dem von ihm gegründeten „Biological Research Institute, Inc., New York“ die Sensitivität unterschiedlicher Tumorzellen gegen Enzyme tierischer Herkunft (Kathepsin, Pepsin, Trypsin, Chymotrypsin, Katalase, Lysozym und Hyaluronidase) und pflanzlicher Herkunft (Papain, Bromelain, Ficin) sowie gegen Kombinationen dieser Enzyme. Eine bestimmte Enzymkombination erwies sich als besonders wirksam. Das Enzymgemisch „WoBe“ wird 1959 in Spanien und 1960 in Deutschland unter dem Namen „Wobenzym“ als Medikament eingeführt.[3]
1957 wurde das pflanzliche Enzym Bromelain als Monopräparat für den therapeutischen Einsatz zum ersten Mal als Arzneimittel zugelassen. Zahlreiche Forschungsarbeiten zum Einsatz der Enzymtherapie mit Kombinations- und Monopräparaten bei Entzündungen und bei Tumorerkrankungen folgten.[4]
Pharmakologie[Bearbeiten]
Therapeutisch eingesetzte proteolytische Enzyme[Bearbeiten]
Bromelain:
Bromelain (EC 3.4.22.32) ist die Bezeichnung für ein Gemisch proteolytischer Enzyme aus der Frucht und dem Stamm der Ananaspflanze, pharmazeutisch wird meist Stamm-Bromelain eingesetzt. Bromelain wird der Klasse der Cysteinproteinasen zugerechnet, die in ihrem katalytisch aktiven Zentrum eine Cysteinhaltige SH-Gruppe besitzen. Es katalysiert die Hydrolyse von nativen und denaturierten Polypeptiden, Amiden und Estern bevorzugt an kovalenten Bindungen, an denen die basischen Aminosäuren, Lysin, Alanin, Tyrosin oder Glycin beteiligt sind.[5]
Papain:
Als Papain (EC 3.4.22.2) werden unterschiedliche Extrakte und Aufreinigungen des mexikanischen Melonenbaumes Carica papaya bezeichnet. Papain wird ebenfalls der Klasse der Cysteinproteinasen zugerechnet. Eine Substratspezifität ist nur wenig ausgeprägt, die hydrolytische Spaltung von Peptiden erfolgt bevorzugt an der kovalenten Bindung der Carboxylgruppe der Aminosäuren Arginin, Lysin und Phenylalanin.[5]
Trypsin:
Trypsin (EC 3.4.21.4) ist eine Serinprotease mit einem Molekulargewicht von ca. 24 kDa. Es enthält im aktiven Zentrum eine Histidingruppierung, die gemeinsam mit einer Seringruppe die Hydrolyse von Peptid-, Amid- und Esterbindungen katalysiert, bevorzugt an den basischen Aminosäuren Arginin und Lysin. Trypsin wird als inaktive Vorstufe (Trypsinogen) aus einem Bauchspeicheldrüsenextrakt von Schweinen oder Rindern isoliert.[5]
Chymotrypsin:
Chymotrypsin (EC 3.4.21.1) ist ebenfalls eine Serinprotease, das Molekulargewicht beträgt ca. 25 kDa. Das Enzym spaltet Peptid-, Ester- und Amidbindungen, an deren Bildung die Carboxylgruppe der aromatischen Aminosäuren Tyrosin, Tryptophan oder Phenylalanin beteiligt ist. Chymotrypsin wird durch fraktionierte Fällung aus saurem Pankreassaft als Chymotrypsinogen isoliert. Die Aktivierung zu Chymotrypsin erfolgt enzymatisch mit Trypsin.[5]
Pankreatin:
Pankreatin ist ein Enzymgemisch, welches meist aus dem Pankreas von Schweinen gewonnen wird. Es enthält eine Mischung verschiedener Verdauungsenzyme: Proteasen, überwiegend Trypsin, sowie Amylasen und Lipasen. Für Pankreas-Pulver existiert ein Arzneibuchverfahren zur Bestimmung der Proteolytischen Gesamtaktivität (Ph. Eur. 7.0/0350).[5]
Pharmakokinetik[Bearbeiten]
Resorption[Bearbeiten]
Beim Einsatz proteolytischer Enzyme zur Behandlung entzündlicher Prozesse bzw. Erkrankungen stehen nicht deren eiweißspaltende Eigenschaften im Verdauungstrakt im Vordergrund. Um eine entzündungsregulierende Wirkung entfalten zu können, müssen die Enzyme intakt resorbiert werden. Dafür müssen sie zunächst vor dem sauren Milieu des Magens geschützt werden, was galenisch überwiegend durch Einsatz magensaft-resistenter Coatings (Überzüge) der Tabletten realisiert wird. Ist dies nicht der Fall, so kommt es im Magen-Darm-Trakt zu großen Verlusten durch Denaturierung der Enzyme und damit zu einer starken Einschränkung der pharmazeutischen Wirkung.
Zudem müssen Enzympräparate, die zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen eingesetzt werden, außerhalb der Mahlzeiten eingenommen werden. Bei Einnahme mit den Mahlzeiten würden die Enzyme die Nahrungseiweiße spalten und würden damit „verbraucht“. Sie stünden dann nicht mehr für immunologische und entzündungsregulierende Wirkungen zur Verfügung.
Proteasen schützen sich gegen eine Selbstverdauung durch ihre globuläre Struktur, welche gleichzeitig die Resorption großer Moleküle erleichtert. Dem Argument, dass die pharmazeutisch genutzten Proteasen zu groß für eine intakte Resorption wären, ist entgegenzusetzen, dass auch wesentlich größere Proteinmoleküle wie z. B. Botulinumtoxin oder Immunglobuline aus der Muttermilch intakt resorbiert werden können.[6][7][8]
In den 80-iger Jahren bestätigten Untersuchungen mit radioaktiv markierten Enzymen und antikörper-basierten Methoden (z. B. ELISA), dass oral gegebene, auch hochmolekulare Proteine wie Bromelain und andere Proteasen in physiologisch intakter Form resorbiert werden. Sie konnten sowohl im Serum, in der Lymphe als auch im Gewebe, als freie Proteasen oder komplex gebunden an Anti-Proteasen nachgewiesen werden.[9][10][11]
Pharmakokinetische Untersuchungen zeigen nach oraler Gabe einen dosis-abhängigen Anstieg der Plasmaspiegel an proteolytischen Enzymen, wobei eine hohe inter-individuelle Variabilität festzustellen ist. So kam es bei allen Probanden im Beobachtungsverlauf zu starken Fluktuationen der Proteasen-Spiegel, und jeder Proband zeigte ein eigenes Muster der nachweisbaren Mengen an Proteasen. Die Plasmaspiegel sind dabei mit denen der körpereigenen Proteasen vergleichbar. Nach oraler Gabe können proteolytische Enzyme vorübergehend als intakte, hochmolekulare, physiologisch aktive Proteine nachgewiesen werden. Dabei liegen Sie im Plasma, in der Lymphe oder in geschädigtem Gewebe entweder als freie Proteasen (in nanomolaren Konzentrationen) oder komplex gebunden an Anti-Proteasen vor. Die geringen Mengen freien Proteasen sind dadurch zu erklären, dass diese rasch und nahezu vollständig an Anti-Proteasen wie alpha1-Antitrypsin oder alpha2-Makroglobulin gebunden werden. Eine Beeinflussung der körpereigenen Proteasenproduktion durch die orale Gabe von Enzymen pflanzlicher oder tierischer Herkunft wurde nicht festgestellt.[12][13]
Im Mittel beträgt die bioverfügbare Menge oral applizierter proteolytischer Enzyme etwa 3-5%. Als Resorptionsmechanismen werden ein Carrier-vermittelter aktiver Transport, Aufnahme in M-Zellen und Inkorporation durch Phagozyten, Endozytose durch Epithelzellen, parazellulärer Transport sowie Persorption diskutiert.[14]
Eliminierung[Bearbeiten]
Die Eliminierung nicht resorbierter Enzyme erfolgt durch Verdauung im Darmlumen, die resultierenden Aminosäuren werden dem physiologischen Eiweißmetabolismus zugeführt; unverdaute Proteasen werden unverändert mit dem Stuhl ausgeschieden. Zur Entfernung der resorbierten und an alpha2-Makroglobulin gebundenen Enzyme aus der Zirkulation werden die Komplexe durch die Zellen des mononukleär-phagozytären Systems aufgenommen und zur Leber transportiert bzw. direkt in der Leber an Rezeptoren gebunden (LRP: low density lipoprotein receptor-related protein). Der endgültige Abbau der α2-Makroglobulin-komplexierten Proteasen erfolgt über die Kupfferschen Sternzellen der Leber; ihre Elimination folgt also dem physiologischen Weg der Eliminierung aktiver Proteasen wie z. B. auch Plasmin oder Thrombin. Aufgrund ihrer Protein-Natur werden die Komplexe in der Leber auf dieselbe Weise gespalten wie jedes andere Eiweiß auch. Im Rahmen ihres Abbaus werden die Enzyme in einzelne Aminosäuren zerlegt, die entweder dem Stoffwechsel zur weiteren Verwendung zugeführt werden oder weiter abgebaut werden. Die Entgiftung des dabei anfallenden Stickstoffs erfolgt als Harnstoff über die Niere.[15][16][17][18][19][20][21]
Wirkspektrum proteolytischer Enzyme[Bearbeiten]
Die proteolytischen Enzyme Bromelain, Papain, Trypsin sowie Chymotrypsin haben eine breite immunmodulatorische Wirkung. Primär bzw. „sichtbar“ wirkt die Enzymtherapie anti-ödematös (abschwellend) und entzündungsregulierend und dadurch in der Folge analgetisch (schmerzlindernd). Zudem kann sie die Blutfließeigenschaften durch fibrinolytische und thrombolytische Aktivität der Proteasen im Sinne einer Durchblutungsförderung verbessern. Die immunregulative Wirkung der Systemischen Enzymtherapie beruht auf einer Regulation der Zytokinspiegel, der Modulation von Adhäsionsmolekülen, der Aktivierung und Regulation von Immunzellen sowie der Hemmung pathogener Immunkomplexe. Proteolytische Enzyme unterdrücken dabei nicht die Entzündungsreaktion, sondern unterstützen vielmehr den geregelten, physiologischen Ablauf von Immunabwehr und Entzündungsprozessen.
Die eingesetzten Proteasen Bromelain, Papain, Trypsin und Chymotrypsin weisen in ihrer Wirkspezifität unterschiedliche Schwerpunkte auf. In der Summe zeigen sich synergistische Effekte, daher ist eine Kombination verschiedener Proteasen pharmakologisch und therapeutisch sinnvoll.
Tabelle: Wirkschwerpunkte verschiedener Proteasen[22]
Wirkung | Bromelain | Papain | Trypsin | Chymotrypsin |
---|---|---|---|---|
Regulation der Zytokinspiegel | ++ | ++ | ++ | ++ |
Ödemreduktion (Abschwellung) | +++ | + | ++ | + |
Einfluss auf die Blutrheologie (Plättchenaggregation, Fibrinolyse) | + | o | +++ | +++ |
Reduktion von Immunkomplexen | ++ | +++ | o | + |
Modulation von Adhäsionsmolekülen | ++ | + | +++ | ++ |
Gesamteffekt: Regulation von Entzündungsprozessen | +++ | ++ | +++ | ++ |
Einfluss auf Entzündungsprozesse durch Regulation von Zytokinspiegeln[Bearbeiten]
Eine Entzündungsreaktion im Gewebe äußert sich durch die bekannten Symptome wie Schwellung, Erwärmung, Rötung sowie daraus resultierende Schmerzen und Funktionsverlust. Immunologisch sind Entzündungsreaktionen durch spezifische Zytokinmuster charakterisiert. Zytokine sind Entzündungs-Botenstoffe, die von einer Vielzahl von Immunzellen produziert werden und der zellulären Kommunikation im Rahmen von Entzündungsprozessen dienen. Sie sind wesentlich an der Steuerung von Entzündungsreaktionen des Immunsystems beteiligt. Grundsätzlich lassen sich Zytokine in zwei Hauptgruppen einteilen: pro-entzündliche Zytokine, die Entzündungsreaktionen aktivieren und unterhalten, und anti-entzündliche Zytokine, die Entzündungsreaktionen hemmen bzw. beenden. Entzündungen sind immer mit einem Ungleichgewicht dieser beiden Zytokin-Gruppen verbunden.
Die Hauptwirkung proteolytischer Enzyme auf entzündliche Prozesse beruht auf ihrer Einflussnahme auf die Balance zwischen pro- und anti-entzündlichen Zytokinen. Nach der Resorption liegen die proteolytischen Enzyme im Blut zunächst als freie Proteasen vor. Da freie Proteasen grundsätzlich die Gefahr einer unkontrollierten Spaltung körpereigener Proteine bergen, steht ein spezifisches System zur Kontrolle und Neutralisierung von Proteasen zur Verfügung. Freie Proteasen werden im Blut sehr rasch an die jeweils spezifischen Antiproteasen wie z. B. alpha1-Anti-Trypsin oder alpha2-Makroglobulin gebunden. Antiproteasen sind im Blut im Überschuss vorhanden, so dass auch hohe Mengen an freien Proteasen schnell und praktisch vollständig komplexiert werden können.[15][16]
Die Bildung dieser Protease-Antiprotease-Komplexe stellt einerseits den ersten Schritt des physiologischen Eliminationswegs von Proteasen dar (siehe 2.2), gleichzeitig aber auch den ersten Schritt zur Regulation von Zytokinspiegeln. Eine Sonderstellung unter den Antiproteasen nimmt alpha2-Makroglobulin ein, da es nahezu alle Proteasen binden kann. Ein Molekül kann zwei proteolytische Enzyme komplexieren. Durch die Bindung von Protease und Anti-Protease wird alpha2-Makroglobulin in seine aktive Form überführt: Seine Strukturänderung legt Bindungsstellen für verschiedenste Botenstoffe wie Zytokine und Wachstumsfaktoren frei. Die Bindung dieser Botenstoffe ist irreversibel, die Komplexe aus Protease, Anti-Protease und Zytokinen werden über LRP-Rezeptoren und die Zellen des mononukleär-phagozytären Systems abgebaut (siehe 2.2).[23][24][25][26]
Wesentlich ist dabei, dass die Bindung von Botenstoffen an alpha2-Makroglobulin nicht selektiv erfolgt. Grundsätzlich können alle Zytokine und viele weitere Immunmodulatoren sowie Wachstumsfaktoren von aktiviertem alpha2-Makroglobulin komplexiert werden. Es werden jeweils die im Überschuss vorhandenen Zytokine abgefangen bzw. pathologisch erhöhte Konzentrationen regulatorischer Proteine erniedrigt und damit das physiologische Gleichgewicht von pro- und antientzündlichen Zytokinen wieder hergestellt. Die notwendigen physiologischen, basalen Zytokinspiegel werden durch die beschriebenen regulatorischen Einwirkungen nicht verändert.[23][27]
Die Protease-Antiprotease-Komplexe binden und inaktivieren also überschüssige Zytokine im Entzündungsgeschehen und greifen so regulierend in den Entzündungsprozess ein. Das Wirkprinzip der Systemischen Enzymtherapie ist daher eine dynamische Modulation des Immunsystems, die an die jeweilige Immunlage angepasst ist. Dadurch ist es grundsätzlich möglich, regulativ in jegliche Form eines entzündlichen Geschehens einzugreifen. Die Regulation des Gleichgewichts von pro- und anti-entzündlichen Zytokinen ergibt einen therapeutischen Nutzen auf Prozesse der Gewebedegeneration und Gewebereparatur. Indem die Zytokinspiegel im traumatisierten Gebiet reduziert wird, verbessert sich die Entzündungssymptomatik (Schwellung, Erwärmung, Rötung/Bluterguss nach Trauma sowie daraus resultierende Schmerzen und Funktionsverlust). Der Wirkmechanismus der Enzymtherapie ist für verschiedene pathogene Prozesse erforscht.[17][28][29][30][31][32]
Die Wirkungsweise der systemischen Enzymtherapie ist also nicht mit der antiphlogistischen Wirkung „klassischer“ entzündungshemmender Substanzen wie den nicht-steroidalen Antirheumatika zu vergleichen. Proteolytische Enzyme unterdrücken nicht die Entzündungsreaktion, sondern unterstützen vielmehr den geregelten, physiologischen Ablauf von Immunabwehr und Entzündungsreaktionen; entzündliche Prozesse können schneller abheilen.
Abschwellender Effekt[Bearbeiten]
Die Schwellung (Ödem, Wasseransammlung im Gewebe) im Rahmen einer Entzündung kommt überwiegend durch die Wirkung von Prostaglandinen, Histamin, Bradykinin, Serotonin sowie der Zytokine Tumor Nekrose Faktor-alpha und Interleukin-1beta zustande, die zu einer Zunahme der Durchlässigkeit der Gefäße führen. Diese Permeabilitätserhöhung beruht vor allem auf der Kontraktion der Endothelzellen, die zu einer (elektronenoptisch sichtbaren) Verbreiterung der Spalten zwischen den Endothelzellen führt.
Das Ödem besitzt keine kurative Funktion, im Gegenteil, es verzögert die Wundheilung: Durch Abgang des Blutserums ins Gewebe wird die Viskosität des Blutes in den Gefäßen deutlich erhöht, seine Fließgeschwindigkeit also gemindert. Dadurch wird der Anteil an Leukozyten erhöht, die als aktivierte Zellen ins Gewebe auswandern können und verstärkend in die Entzündungsmechanismen eingreifen. Zudem führt das teilweise prall gefüllte Gewebe zu einem Spannungsdruck, der die Kapillaren in der Umgebung komprimiert und so die Mikrozirkulation einschränkt, wodurch die Wundheilung langsamer fortschreitet.
Proteolytische Enzyme reduzieren die Gefäßdurchlässigkeit durch die Modulation von Zytokinspiegeln: Insbesondere die Reduktion erhöhter Konzentrationen an Tumor Nekrose Faktor-alpha und Interleukin-1beta reduziert die Permeabilität der Gefäße und wirkt damit der Bildung entzündlicher Ödeme und deren Aufrechterhaltung direkt entgegen. Zusätzlich sorgt die Aktivierung von Makrophagen für einen schnelleren Abbau eiweißreicher Flüssigkeit und für eine rasche Entsorgung von Gewebe- und Zellresten (Detritus). Also weitere Wirkung von Enzymen wird die Reduktion ödem-begünstigender Botenstoffe beschrieben (Spaltung von Bradykinin, verminderte Freisetzung von Serotonin, Histamin und Prostaglandinen). Insgesamt tragen proteolytische Enzyme auf diese Weise zu einem schnelleren Abbau von Ödemen und zudem zu einem beschleunigten Ablauf von Entzündungsreaktionen bei.[33][34][35]
Fibrinolyse/Verbesserung der Blutfließeigenschaften[Bearbeiten]
In verschiedenen Studien wurde beobachtet, dass proteolytische Enzyme eine fibrinolytische Wirkung besitzen. Die fibrinolytische Wirkung lässt sich aus den eiweißspaltenden Effekten dieser Enzyme erklären lässt. Wie eine in vitro-Untersuchung zeigt, hat Trypsin dabei den stärksten fibrinolytischen Effekt, gefolgt von Bromelain, Papain zeigt die schwächste fibrinolytische Wirkung.[36]
Des Weiteren wurden folgende Wirkungen proteolytische Enzyme in vitro und tierexperimentell bestätigt:
- Thrombolytische Effekte
- Verlängerung der Prothrombin- und partiellen Thromboplastin-Zeit
- Aktivierung von Plasmin
- Hemmung der Thrombozytenaggregation
- Hemmung der Thrombozytenadhäsion an die Endothelzellen der Blutgefäße
Alle beschriebenen Effekte waren meist dosis-abhängig und letztlich auf die proteolytische Aktivität der Enzyme zurückzuführen. Insgesamt resultiert daraus ein Einfluss auf die Blutrheologie im Sinne einer leichten Blutgerinnungshemmung (siehe auch 2.4) und dadurch eine Verbesserung der Blutfließeigenschaften.[37][38]
Bei der Messung hämorheologischer Parameter zeigen sich diese Effekte in Form von Verringerungen der Plasmaviskosität, der nativen und standardisierten Blutviskosität sowie, der Erythrozytenaggregation. Der Hämatokritwert wird dagegen nicht beeinflusst.[39][40]
Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen[Bearbeiten]
Nebenwirkungen[41]
- Gelegentlich treten bei der Einnahme proteolytischer Enzyme harmlose Veränderungen des Stuhls in Beschaffenheit, Farbe und Geruch auf. Dies beruht meist auf der Ausscheidung unverdauter Enzyme. Zudem ist das Auftreten von Völlegefühl, Blähungen und weichem Stuhl möglich.
- Selten sind Übelkeit und Durchfall zu beobachten.
- Sehr selten wird von Erbrechen, Schwitzen, Kopfschmerzen und allergischen Reaktionen (meist Hautausschläge) berichtet.
Wechselwirkungen[41]
- Aufgrund der leicht blutverdünnenden Wirkung der Enzyme kann eine Verstärkung der gerinnungshemmenden Wirkung bei gleichzeitiger Einnahme mit Antikoagulantien (Gerinnungshemmer wie z. B. Acetylsalicylsäure, Heparin, Marcumar) nicht ausgeschlossen werden. Üblicherweise wird empfohlen, bei Beginn der kombinierten Einnahme im ersten Monat wöchentlich die Gerinnungsparameter (PTT, INR, Thrombozyten, Fibrinogen) zu überprüfen und, falls erforderlich, die Dosierung der Gerinnungshemmer anzupassen.
- Bei gleichzeitiger Einnahme von Enzympräparaten mit Antibiotika kann sich die Konzentration der Antibiotika im Blut erhöhen, was im Allgemeinen für den Patienten kein Nachteil ist.
- Wechselwirkungen mit anderen als den genannten Arzneimitteln sind bisher nicht bekannt geworden.
Gegenanzeigen[41] Enzyme sollten nicht eingenommen werden
- Bei Unverträglichkeiten/Allergien gegen Ananas und/oder Papaya, wenn die Präparate Bromelain und/oder Papain enthalten sind
- Bei angeborenen Blutgerinnungs-Störungen
- In der Schwangerschaft und Stillzeit, da hier keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.
Die Einnahme bei schweren Gerinnungsstörungen und direkt vor/nach operativen Eingriffen sollte aufgrund der leicht blutverdünnenden Wirkung der Enzyme immer mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
Toxikologie/Sicherheit[Bearbeiten]
In präklinischen Untersuchungen konnten bei Applikation von Enzymmischungen aus Bromelain, Papain, Trypsin und Chymotrypsin weder akut noch chronisch toxische Wirkungen festgestellt werden. Die akute mittlere letale Dosis (LD50) liegt so hoch, dass sie oral nicht verabreicht werden kann. In Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität (Embryotoxizität, Teratogenität, Schwangerschaft) wurden keine Abweichungen von der normalen Schwangerschaft, keine erhöhte Resorption von Feten, kein intrauterines Absterben von Feten und keine Missbildungen beobachtet. Zudem konnte kein Einfluss auf die Entwicklung der Organe und die Knochenbildung festgestellt werden. Weder im Chromosomenaberrationstest noch im Ames-Test ergaben sich für die Enzymkombination aus Bromelain, Papain, Trypsin und Chymotrypsin Hinweise auf mutagene oder karzinogene Effekte proteolytischer Enzyme.[42][43]
Beim Menschen wurden bisher keine toxischen Effekte einer Überdosierung festgestellt, mit Ausnahme leichter Durchfälle, die keiner zusätzlichen Behandlung bedurften und die nach Absetzen der eingesetzten Präparate verschwanden.[41]
Einsatzgebiete[Bearbeiten]
Aufgrund der geschilderten Wirkungen wird die Enzymtherapie bei zahlreichen Erkrankungen mit entzündlichem Hintergrund eingesetzt. Haupteinsatzgebiete sind
- Entzündlich-degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates: z. B. (aktivierte) Arthrose, Lumbalsyndrom, Zervikalsyndrom
- Orthopädische Verletzungen und Überlastungsschäden: z. B. Verstauchung, Prellung, Zerrung, Bänderriss, Sehnenreizungen
- Traumatologie/Postoperativ: z. B. Zahn-/Kieferchirurgie, ästhetische Chirurgie, sonstige OPs
- Komplementär-medizinische Anwendung in der Krebstherapie
- Autoimmunerkrankungen: z. B. rheumatoide Arthritis, Hashimoto-Thyreoiditis, multiple Sklerose
- Gynäkologische/urologische Erkrankungen: z. B. Cystitis, Adnexitis, Mastitits, Prostatitis
- Phlebologie: Thrombophlebitis (Venenentzündung), chronisch-venöse Insuffizienz
Aktivierte Arthrose[Bearbeiten]
Zahlreiche randomisierte, placebo-kontrollierte, doppel-blinde Studien belegen die entzündungsregulierende Wirksamkeit der systemischen Enzymtherapie in der Behandlung aktivierter Gelenksarthrosen, die in ihrer Wirkung mit der Standardtherapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR, z. B. Diclofenac, Ibuprofen, etc.) vergleichbar ist. Dabei weist die Enzymtherapie eine deutlich bessere Verträglichkeit und damit ein günstigeres Nutzen-Risiko-Verhältnis als die NSAR auf.
Eine Studie an 103 Patienten mit schmerzhafter Kniearthrose, die über 6 Wochen entweder mit einer Kombination der Enzyme Bromelain und Trypsin mit Rutosid oder mit Diclofenac (100 mg/Tag) behandelt wurden, zeigt die gleichwertige Wirksamkeit der beiden Prüfpräparate. In beiden Therapiegruppen wurde eine signifikante, gleichwertige Verbesserung der Beschwerden festgestellt, sowohl der Lequesne-Index als auch ein Beschwerden-Index aus Ruheschmerz, Bewegungsschmerz und Bewegungseinschränkungen wurden gleich stark reduziert.[44]
Eine Studie an 90 Patienten mit aktivierter Arthrose des Hüftgelenks ergab ebenfalls eine gleichwertige Verbesserung der Beschwerden durch Enzymtherapie (Kombination Bromelain, Trypsin, Rutosid) und Diclofenac (100 mg/Tag) sowohl beim Lequesne-Index als auch bei allen WOMAC-Subskalen (Schmerz, Gelenksteifigkeit, Funktion). Die Verträglichkeit des Enzympräparats wurde sowohl durch die Ärzte als auch durch die Patienten besser bewertet.[45]
In einer weiteren Untersuchung an 73 Patienten mit schmerzhafter Kniearthrose wurden diese über 3 Wochen mit einer Kombination aus Bromelain, Trypsin und Rutosid bzw. mit Diclofenac (150 mg/Tag) behandelt und anschließend weitere 4 Woche nachbeobachtet. In beiden Gruppen gingen die Beschwerden während der Behandlungs- und Nachbeobachtungszeit in gleicher Weise kontinuierlich zurück, untersucht wurden hier wiederum der Lequesne-Index sowie die Schmerzen mittels VAS. Die Verträglichkeit des Enzympräparats wurde auch hier durch Ärzte und Patienten besser bewertet.[46]
Eine weitere Studie zum Vergleich der Wirksamkeit der Enzymkombination aus Bromelain, Trypsin und Rutosid mit Diclofenac (100–150 mg/Tag) zeigte an 63 Patienten mit aktivierter Arthrose des Knies ebenfalls eine kontinuierliche Abnahme des Lequesne-Index und der Schmerzsymptomatik während der 3-wöchigen Behandlungszeit. Unter der Enzymtherapie gingen die Symptome während der 4-wöchigen Nachbeobachtungszeit weiter zurück, während die Beschwerden in der Diclofenac-Gruppe wieder stärker wurden. Die Beurteilung der Verträglichkeit durch die Ärzte und Patienten fiel zugunsten des Enzympräparats aus.[47]
Sportmedizin/Traumatologie[Bearbeiten]
Die Sportmedizin und die Traumatologie machen sich ebenfalls die entzündungsreduzierenden Eigenschaften der Enzymtherapie zunutze. Bei Sportverletzungen kommt es wie bei allen Verletzungen (Traumen) innerhalb von Sekunden zur Aktivierung einer Entzündung; diese entzündlichen Reaktionen laufen in einer „Kaskade“ nach immer demselben Muster ab. Darauf sind auch die typischen Symptome von (Sport-)Verletzungen und anderen Traumen zurückzuführen: Schwellung, Erwärmung, Rötung und daraus resultierende Schmerzen und Funktionsverlust. Insbesondere durch die abschwellende und entzündungsregulierende Wirkung der Enzymtherapie verbessern sich die typischen Entzündungssymptome und die Verletzung heilt schneller ab.[48]
Durch eine frühzeitige Anwendung der Enzymtherapie bei Sportverletzungen können zudem die Arbeits- und Trainingsausfallzeiten deutlich verkürzt werden.[49][50]
Eine prophylaktische Gabe von Enzymen kann bereits in der Frühphase nach einem Trauma die Entzündungskaskade stoppen. In der Regenerationsphase erfolgt durch die Enzymgabe eine positive Beeinflussung der Thrombolyse und Fibrinolyse. Dies bewirkt eine Beschleunigung des Ödemabbaus sowie eine verbesserte Resorption von Hämatomen (Blutergüssen) und damit verbunden eine schnellere Reduktion des Druckschmerzes. Insgesamt kann dadurch die schnellere Abheilung der Verletzung unterstützt werden.[51][52]
Sprunggelenksdistorsion (Verstauchung) und weitere Sportverletzungen
Bei 40 Patienten mit akuter Sprunggelenksdistorsion reduzierte eine Enzymkombination aus Bromelain, Trypsin und Rutosid Beschwerden wie Schwellung, Ruhe- und Bewegungsschmerz bereits nach 7 Tagen signifikant besser als ein Placebopräparat. Damit war auch die Gesamtbeweglichkeit deutlich schneller wieder herstellt als durch die Gabe eines Placebos. Zudem waren die Arbeits- und Trainingsausfallzeiten durch die Enzymtherapie signifikant verkürzt (ca. 3 bzw. ca. 4 Tage kürzer). Die Verträglichkeit der Enzymkombination und die des Placebos wurden gleich bewertet.[49]
In einer weiteren Untersuchung der Wirkung von Enzympräparaten an 60 Patienten mit akuter Sprunggelenksdistorsion wurden zwei unterschiedliche Enzymkombinationen mit Placebo verglichen (Bromelain, Trypsin und Rutosid im Vergleich mit Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid). Beide Enzympräparate zeigten eine gleichwertige Reduktion der Beschwerden wie Schwellung, Ruhe- und Bewegungsschmerz, die im Vergleich mit Placebo signifikant schneller eintrat. Die Arbeits- und Trainingsausfallzeiten waren gegenüber Placebo ebenfalls signifikant kürzer. Die Verträglichkeit der Enzymkombinationen zeigte keinen Unterschied zum Placebopräparat.[50]
Diese Ergebnisse bestätigen weitere Untersuchungen mit Enzymkombinationen (Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid), die zur Behandlung stumpfer Traumen (Prellungen, Verstauchungen) mit Hämatomen, Schwellungen, Ruhe-, Bewegungs-, Druckschmerz sowie Funktionseinschränkungen bei Eishockeyspielern und Kampfsportlern eingesetzt wurden. Dabei stellte sich heraus, dass durch eine prophylaktische Gabe von Enzymen die Sporttauglichkeit deutlich schneller wiederhergestellt werden konnte als durch die therapeutische Gabe direkt nach der Verletzung. Zudem wurde die Sportfähigkeit nach Verletzungen umso schneller wieder erreicht, je höher die prophylaktische Enzymdosis war.[53][54][55]
Einsatz im Rahmen von Operationen
Die entzündungsregulierenden, abschwellenden Eigenschaften der Enzymtherapie können auch im Rahmen von operativen Eingriffen genutzt werden, um die Abschwellung und Abheilung nach der OP zu beschleunigen. Auch wenn eine Operation eine gewollte „Verletzung“ ist, macht der Körper hier keinen Unterschied zu sonstigen Verletzungen und reagiert mit derselben Entzündungsreaktion. Bei Anwendung der Enzymtherapie müssen allerdings die leicht gerinnungshemmenden Eigenschaften der Enzyme berücksichtigt werden; der behandelnde Arzt sollte über die Einnahme von Enzympräparaten informiert werden.
Eine Studie untersuchte die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Enzymkombination (Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) im Vergleich zu Placebo an 80 Patienten, bei denen eine Resektion des Innen- oder Außenmeniskus vorgenommen wurde. Sie erhielten das Enzympräparat bzw. Placebo vom 1. bis zum 7. Tag nach der OP. Nach 7 Tagen zeigte der Summenscore aus den Kriterien Ödem, Bewegungseinschränkung und Schmerzen in der Enzymgruppe einen signifikant stärkeren Rückgang als in der Placebogruppe und unterstreicht damit den signifikant besseren Heilungsverlauf in der Enzymgruppe. Dies ermöglicht zudem eine schnellere funktionelle Nachbehandlung nach Operationen.[56]
Eine weitere Untersuchung an 89 Patienten mit Ober- und Unterschenkelfrakturen, die 3 Tage vor und 7 Tage nach der Operation eine Enzymkombination (Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) erhielten, zeigte, dass durch die Gabe von Enzymen bereits vor der Operation durch die raschere Abschwellung ein optimales Operationsmilieu geschaffen werden konnte. Die Patienten der Enzymgruppe konnten zwei Tage früher operiert werden. Bei prä- und postoperativer Gabe der Enzymkombination konnte der erforderliche stationäre Aufenthalt im Rahmen der Operation gegenüber der Placebogruppe um knapp eine Woche verkürzt werden.[57]
Weitere Studien untersuchten ebenfalls den prä- und postoperativen Einsatz verschiedener Enzymkombinationspräparate (Bromelain, Trypsin und Rutosid; Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) im Vergleich mit Placebo. In diesen Untersuchungen bestätigten sich die schnellere Abschwellung operationsbedingter Ödem und der raschere Rückgang von Schmerzen bzw. ein geringerer Bedarf an zusätzlichen Schmerzmitteln in den Gruppen, die Enzymtherapie erhielten. Der Einsatz von Enzymen erfolgte bei Operationen aufgrund Karpaltunnel-Syndrom, bei zahnchirurgischen Eingriffen, bei Knochenfixierungen sowie bei ästhetischer Chirurgie.[58][59][60][61][62]
Onkologie[Bearbeiten]
Der Einsatz von Enzymkombinationen hat sich in verschiedenen Studien begleitend zur primären Standardbehandlung mit Chemo- bzw. Strahlentherapie als sinnvoll erwiesen. Neben der Reduktion von Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie konnte eine Verlängerung der rezidiv- und metastasenfreien Zeit sowie der Überlebenszeit der Patienten gezeigt werden. Auch wenn aus heutiger Sicht dieses Anwendungsgebiet nur teilweise durch GCP-konforme klinische Studien belegt ist, bilden diese Untersuchungen dennoch eine Grundlage von Erfahrungen zum Einsatz der systemischen Enzymtherapie in der komplementären Onkologie.[63]
Diese Wirkungen bei onkologischen Erkrankungen lassen sich ebenfalls durch die zytokin-regulatorischen Effekt von Enzymkombinationen erklären. Bei Krebserkrankungen spielt insbesondere das Zytokin TGF-beta eine entscheidende Rolle. TGF-beta hat im gesunden Organismus eine umfassende immunsuppressive Wirkung, um im Zusammenspiel mit pro-entzündlichen Zytokinen überschießende Immunreaktionen zu verhindern. Mit zunehmender Malignität ist bei vielen Krebsarten eine erhöhte TGF-beta-Freisetzung durch die Tumorzellen zu beobachten. Auch Arzneimittel, die in der Onkologie häufig eingesetzt werden, z. B. Tamoxifen, können die TGF-beta-Freisetzung zusätzlich stimulieren. Unphysiologisch hohe TGF-beta-Spiegel hemmen bzw. „unterdrücken“ jedoch das Immunsystem und dienen Tumoren als „Tarnmechanismus“, um sich dem körpereigenen Abwehrsystem zu entziehen.[64][65][66][67]
Mit Hilfe der systemischen Enzymtherapie können erhöhte Spiegel des Krebs-assoziierten Wachstumsfaktors TGF-beta nachweislich gesenkt werden. Physiologische TGF-beta-Spiegel werden dabei nicht beeinflusst.[27][68] Die Senkung pathologisch erhöhter TGF-beta-Konzentrationen trägt dazu bei, das Immunsystem von Tumorpatienten zu stabilisieren und damit dessen physiologische Reaktionsfähigkeit wieder herzustellen.[69] Der komplementäre Einsatz der Enzymtherapie bei Krebserkrankungen kann daher zur Verbesserung der Lebensqualität von Tumorpatienten beitragen, insbesondere durch Reduktion der mit Chemo- und Strahlentherapie verbundenen Nebenwirkungen.
Multiples Myelom (Plasmozytom)
In einer retrolektiven Kohortenstudie mit Daten von 265 Patienten mit Multiplem Myelom wurden zwei Patientengruppen verglichen; eine dieser Patientengruppen erhielt zusätzlich zur Standard-Chemotherapie über mindestens 6 Monate ein Enzympräparat (Papain, Trypsin, Chymotrypsin). Bei den Patienten der Enzymgruppe wurden signifikant höhere Ansprechraten und ein signifikant längerer Remissionserhalt ebenso beobachtet wie eine Verlängerung der Überlebenszeit um 36 Monate bei Patienten des Stadiums III. Bei Patienten mit früheren Stadien (I + II) war die Beobachtungszeit nicht lange genug, um die mittlere Überlebenszeit zu schätzen. Die Verträglichkeit der Enzymtherapie war gut.[70][71]
Brustkrebs
In einer weiteren retrolektiven Kohortenstudie mit Daten von 2339 Patientinnen mit Brustkrebs wurden zwei Gruppen von Patientinnen verglichen; eine dieser Gruppen erhielt zusätzlich zur chirurgischen Intervention sowie Radio-, Chemo- bzw. Hormontherapie ein Enzymkombinationspräparat (Papain, Trypsin, Chymotrypsin). In die endgültige Datenanalyse wurden 649 Patientinnen einbezogen. In der Enzymgruppe wurden signifikant geringere krankheits- und therapiebezogener Symptome festgestellt, dies betraf vor allem gastrointestinale Symptome, Kopfschmerzen, Kachexie, Hautreaktionen und Nebenwirkungen der anti-neoplastischen Therapie. Die Lebensqualität von Brustkrebs-Patientinnen ließ sich also durch die komplementäre Enzymtherapie deutlich verbessern. Weitere Analysenergebnisse weisen darauf hin, dass die Überlebenszeit sowie die rezidiv- und metastasenfreie Zeit durch die Enzymtherapie zudem verlängert werden konnten. Unter der Enzymtherapie traten außerdem „praktisch keine Verträglichkeitsprobleme“ auf.[72]
Kolorektales Karzinom (Krebserkrankung des Dickdarms bzw. Enddarms)
Bei 1242 Patienten mit Krebserkrankung des Dick- bzw. Enddarms wurden Daten für eine retrolektive Kohortenstudie erhoben. Eine Patientengruppe erhielt zusätzlich zur chirurgischen Intervention und/oder Chemo- bzw. Radiotherapie ein Enzymkombinationspräparat (Papain, Trypsin, Chymotrypsin). In dieser Gruppe waren die Nebenwirkungen von Chemo- und Radiotherapie (Übelkeit, Erbrechen, Kachexie, Hautreaktionen, Infektionen, etc.) gegenüber der Gruppe ohne Enzymtherapie reduziert. In einer Untergruppe zeigte sich ein Trend zu einer verlängerten Überlebenszeit unter Enzymtherapie. Die Enzympräparate waren im Allgemeinen gut verträglich.[73]
Weitere Tumorarten
Zwei randomisierte, aber offene Studien an 100 bzw. 39 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren bestätigen die signifikante Reduktion von Nebenwirkungen der Strahlentherapie wie Mucositis (Entzündung der Mundschleimhaut), Dysphagie (Schluckbeschwerden) und Hautreaktionen durch ein Enzymkombinationspräparat mit Papain, Trypsin und Chymotrypsin. Ebenso war die Dauer dieser Nebenwirkungen in der Enzymgruppe kürzer.[74][75] Diese Ergebnisse bestätigten sich in einer weiteren randomisierten, offenen Studie an 120 Patienteninnen mit Gebärmutterhalskrebs, ein Enzympräparat (Papain, Trypsin, Chymotrypsin) verringerte signifikant die Nebenwirkungen der Strahlentherapie wie Reaktionen der Vaginalschleimhaut oder gastrointestinale Reaktionen.[76]
Autoimmunerkrankungen[Bearbeiten]
Der Begriff Autoimmunerkrankung bezeichnet Krankheiten, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe ist. Irrtümlicherweise erkennt das Immunsystem körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper. Dadurch kommt es zu schweren Entzündungsreaktionen, die zu Schäden an den betroffenen Organen führen. An der Entstehung sind überaktive T-Zellen des Immunsystems beteiligt, die Teil des „Erkennungssystems“ von normalerweise körperfremden/schädlichen Antigenen sind. Grundsätzlich sind Autoimmunerkrankungen nicht heilbar, aufgrund ihrer entzündungsregulierenden Wirkung können Enzyme jedoch dazu beitragen, die Symptome und Beschwerden dieser Erkrankungen zu lindern.
Die Effekte proteolytischer Enzyme auf aktivierte T-Zellen bei Autoimmunerkrankungen wurden in Zellkultur- und Tiermodellen untersucht. Als Wirkmechanismus wird diskutiert, dass proteolytische Enzyme die Exprimierung von Adhäsionsmolekülen beeinflussen, die wiederum die Aktivierungsschwelle von T-Zellen regulieren. Die Reaktionsbereitschaft von T-Zellen wird dabei nicht herabgesetzt, sondern modifiziert im Sinne einer Verschiebung der Dosis-Wirkungs-Kurve. Zudem wird eine selektive Hemmung pro-entzündlicher Zytokine ebenso beobachtet wie die Hemmung der Proliferation von autoreaktiven T-Zellen.[77][78][79] Daraus ergeben sich (unterstützende) Behandlungsmöglichkeiten verschiedenster T-Zell-vermittelter Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Typ 1-Diabetes, Multiple Sklerose, Hashimoto-Thyreoiditis, etc.
Rheumatische Erkrankungen
Zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen (rheumatoide Arthritis, weichtheilrheumatische Erkrankungen, Tendinitis, Periarthropathia humeroscapularis tendopathica simplex, Spondylitis ankylosans, juvenile chronische Polyarthritis, etc.) liegen so zahlreiche, wenn auch ältere Studien vor, die die Enzymtherapie mit Placebo oder Standardbehandlungen (orale Goldtherapie, NSAR, z. B. Indomethacin, Diclofenac) vergleichen, dass eine Auflistung im Einzelnen nicht angebracht wäre. Eine Übersichtsarbeit kommt auf Basis der verfügbaren Studien zusammenfassend zu dem Schluss, dass Enzymkombinationspräparate (Bromelain, Trypsin und Rutosid bzw. Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) im Vergleich zu Placebo oder zu NSAR bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen anti-entzündliche und analgetische (schmerzlindernde) Wirkung zeigen. Die Anwendung von Enzymen zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen erscheine daher plausibel, nicht zuletzt aufgrund therapeutischer Erfahrungen. Zudem wäre die Enzymtherapie sehr gut verträglich und zeigt deutlich geringere Nebenwirkungen als üblichen NSAR-Dosen.[35]
Eine epidemiologische, retrolektive Kohortenstudie auf Datenbasis von 2139 Patienten mit Gelenk-, Wirbelsäulen- und weichteilrheumatische Erkrankungen untersuchte ebenfalls die Wirkung einer Enzymkombination (Bromelain, Trypsin und Rutosid) im Vergleich mit NSAR. Wirksamkeitskriterium war die Beschwerdefreiheit am Ende der Behandlung. Bei vergleichbarer Ausgangs- und Behandlungssituation konnte unter der Enzymtherapie eine ca. 50% höhere Erfolgsquote erwartete werden als mit NSAR-Therapie. In der NSAR-Gruppe war zudem ein deutlich höherer Einsatz von zusätzlichen Schmerzmitteln zu verzeichnen. Die Verträglichkeit wurde von 87% der Patienten als sehr gut bewertet vs. 30% bei NSAR. Die Häufigkeit von Nebenwirkungen lag in der Enzymgruppe bei knapp 4%, in der NSAR-Gruppe bei 27%. Die Anwendungssicherheit des Enzympräparats wurde dementsprechend als problemarm bewertet, im Vergleich zu NSAR wies das Enzympräparat ein deutlich günstigeres Nebenwirkungsprofil auf.[80]
Multiple Sklerose
Zur Therapie der Multiplen Sklerose wurden verschiedene Erfahrungsberichte und kleinere Studien veröffentlicht, bei denen unterschiedliche Kombinationen der Enzyme Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin sowie Rutosid, teilweise in Kombination mit fettlöslichen Vitaminen zum Einsatz kamen. Dabei wird von einem raschen Abklingen der Beschwerden im akuten Schub sowie einer Stabilisierung der Erkrankung bzw. einer Wirkung der Enzymtherapie im Sinne einer Rezidivprophylaxe im schubfreien Intervall berichtet. Als Mechanismus der Wirksamkeit wird neben den entzündungsregulierenden Effekten der Enzyme die vermehrte Spaltung und Eliminierung von Immunkomplexen diskutiert, die sowohl in vitro als auch ex vivo untersucht wurden.[81][82][83][84][85]
Gynäkologie/Urologie[Bearbeiten]
Zahlreiche ältere Erfahrungsberichte und Studien legen die Anwendung der Enzymtherapie in verschiedenen gynäkologischen und urologischen Indikationen nahe, zumindest zur unterstützenden Behandlung. Die Effekte beruhen auch hier auf den entzündungsregulierenden sowie immunmodulierenden Wirkungen der proteolytischen Enzyme.
Zystitis (Blasenentzündung)
In einer placebo-kontrollierten, randomisierten, doppel-blinden Studie an 116 Patienten mit akuter hämorrhagischer Zystitis wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Enzympräparats (Bromelain, Trypsin sowie Rutosid) untersucht. Zudem wurde geprüft, ob die Gabe des Enzympräparats im Vergleich mit Placebo zusätzlich zur antibakteriellen Basistherapie mit Cotrimoxazol einen Vorteil bringt. Bezüglich der Leitsymptome schmerzhafter Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen, Häufigkeit des Wasserlassens am Tag und nachts konnten keine Unterschiede zu Placebo gezeigt werden. Die Patienten der Enzym-Gruppe waren jedoch signifikant früher beschwerdefrei.[86]
Rekurrente vulvovaginale Candida-Mykose
Eine offene multizentrische Beobachtung an 62 Patientinnen ergab, dass die mittlere Häufigkeit der vulvovaginalen Candida-Mykose sich von durchschnittlich 4,4 Episoden pro Jahr durch eine kombinierte Therapie mit einer Enzymkombination (Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) auf 0,5 jährliche Episoden nach der Behandlung reduzierte.[87]
Immunologisch bedingte habituelle Aborte
144 Patientinnen mit einer Geschichte von habituellen Aborten, die anamnestisch aufgezeichnet worden waren, wurden zwischen 1994-1999 mit Gestagenen und Enzymkombinationen (Bromelain, Trypsin und Rutosid bzw. Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) während erneuter Schwangerschaft behandelt. Die Verordnung von Enzymen begann in manchen Fällen vor der Konzeption, manche Frauen nahmen Enzyme bis zur 15. Schwangerschaftswoche, die Mehrzahl nahm sie während der Gesamtzeit der Schwangerschaft. Anfänglich wurden die Enzyme hoch dosiert verordnet. 79% der Frauen konnten ihre Schwangerschaft austragen.[88]
Mastopathia fibrosa cystica
In einer randomisierten Doppelblindstudie zur Mastopathia fibrosa cystica mit 96 Patientinnen wurde eine Reduktion der Zystengröße in der Verum-Gruppe (Enzymkombination Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) beobachtet. Die Anzahl der Zysten reduzierte sich ebenfalls. In der Placebo-Gruppe blieben beide Parameter unverändert. Auch die subjektiven Symptome verbesserten sich in der Verum-Gruppe, während sie in der Placebo-Gruppe unverändert blieben.[89]
Adnexitis
Im Rahmen einer randomisierte Doppelblindstudie wurden 40 Patientinnen mit einer Adnexitis entweder eine Enzymkombination (Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) oder Diclofenac für 3 Wochen verordnet. Zwischen den beiden Gruppen wurden keine Unterschiede in der Wirksamkeit beobachtet, weder in der Beurteilung durch die Ärzte noch in der Bewertung durch die Patientinnen. In der Enzymgruppe wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.[90]
Eine weitere randomisierte, placebo-kontrollierte Doppelblindstudie mit 56 Patientinnen zeigte, dass sich eine orale Enzymkombination (Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) gut zur unterstützenden Behandlung einer antibiotischen Basistherapie bei akuter Adnexitis eignet, da in der Verum-Gruppe ein schnelleres Abklingen der Symptome beobachtet wurde.[91]
Chronische urogenitale Chlamydieninfektion
In einer Studie an 227 Patienten mit chronischer urogenitaler Chlamydieninfektion zeigte sich bei einer Kombination der Standardtherapie mit Antibiotika mit einem Enzympräparat (Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) ein lang anhaltender Therapieerfolg bei 92% der Patienten. Hingegen wurden in der Gruppe, die ausschließlich Antibiotika erhielt lediglich 61% der Patienten beschwerdefrei.[92]
Bakterielle/abakterielle Prostatitis
In einer randomisierten, placebo-kontrollierten Studien an 80 Patienten mit chronischer Prostatitis besserten sich unter der Enzymtherapie mit Bromelain und Trypsin sowie Rutosid die Schmerzsymptomatik und die für eine Prostatitis typischen Beschwerden signifikant gegenüber den Patienten in der Placebo-Gruppe.[93]
Phlebologie[Bearbeiten]
Aufgrund der entzündungsregulierenden sowie der abschwellenden Wirkung von Enzymkombinationen können diese bei akuten Venenentzündungen sowie bei Ödemen aufgrund von chronisch venösen Insuffizienzen eingesetzt werden.
Akute Thrombophlebitis superficialis (Entzündung der oberflächlichen Venen)
Eine doppel-blinde, randomisierte, placebo-kontrollierte Studie mit 159 Patienten zeigte, dass bei akuter Thrombophlebitis superficialis im Beinbereich eine Enzymkombination (Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) zu einer signifikant stärkeren Schmerzreduktion führte als Placebo. Zudem ergab sich in der Enzym-Gruppe eine signifikant stärkere Reduktion der Symptome Druckschmerz, Spannungsgefühl, Hautrötung und Hyperthermie (Erwärmung).[94]
Eine weitere randomisierte, placebo-kontrollierte, doppel-blinde Studie an 119 Patienten mit akuter Thrombophlebitis zeigte eine signifikante Verbesserung der Parameter lokales Ödem, Rötung, Schmerz, Länge des betroffenen Gefäßareals, Schenkel- und Hüftödem sowie Wiederauffüllzeit der Venen durch Gabe einer Enzymkombination (Bromelain, Papain, Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin und Rutosid) im Vergleich mit Placebo.[95]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Freund E, Kaminer G. Biochemische Grundlagen der Disposition für Karzinom. Springer, Wien, 1925.
- Hochspringen ↑ Gaschler A. Fermente und Krebs. Hippokrates, 1957; 28: 68-75.
- Hochspringen ↑ Adam D. Enzymtherapie – von den ersten Beobachtungen zu den aktuellen Erklärungsmodellen. Dt Med Wochenschr 2008; 133(51/52): 300.
- Hochspringen ↑ Taussig SJ, Batkin S. Bromelain, the enzyme complex of pineapple (Ananas comosus) and its clinical application. An update. J Ethnopharmacol 1988; 22(2): 191-203.
- ↑ Hochspringen nach: 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 Van Eimeren W, Biehl G, Tuluweit K. Therapie traumatisch bedingter Schwellungen – Adjuvante systemische Therapie mit proteolytischen Enzymen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1994; 4-10.
- Hochspringen ↑ Petrunov B, Marinova S, Markova R, Nenkov P, Nikolaeva S, Nikolova M, Taskov H, Cvetanov J. Cellular and humoral systemic and mucosal immune responses stimulated in volunteers by an oral polybacterial immunomodulator „Dentavax“. Int Immunopharmacol 2006; 6: 1181-1193.
- Hochspringen ↑ Maskymowych AB, Reinhard M, Malizio CJ, Goodnough MC, Johnson EA, Simpson LL. Pure botulinum neurotoxin in absorbed from the stomach and small intestine and produces peripheral neuromuscular blockade. Infect Immun 1999; 67: 1708-4712.
- Hochspringen ↑ Sugii S, Ohishi I, Sakaguchi G. Intestinal Absorption of Botulinum Toxins of Different Molecular Sizes in Rats. Infect Immun 1977; 17: 491-496.
- Hochspringen ↑ Seifert J, Siebrecht P, Lange JP, Bambas FB. The Quantitative Absorption of Orally Administered Proteins and Histological Evidence of Enzymes in the Wound. In: Absorption of Orally Administered Enzymes. Gardener MLG, Steffens KJ (eds.). Springer, Berlin, Heidelberg, New York, 1995; 29-38.
- Hochspringen ↑ Steffen C, Menzel J. Grundlagenuntersuchungen zur Enzymtherapie bei Immunkomplexkrankheiten. Wien Klin Wschr, 1985; 97: 376-385.
- Hochspringen ↑ Kolac C, Streichhan P, Lehr CM. Oral Bioavailability of Proteolytic Enzymes. Eur J Pharm Biopharm, 1996; 42: 222-232.
- Hochspringen ↑ Castell JV, Friedrich G, Kuhn CS, Poppe GE. Intestinal absorption of undegraded proteins in men: presence of bromelain in plasma after oral intake. Am J Physiol 1997; 273: 139-146.
- Hochspringen ↑ Roots I. Bioverfügbarkeit von Trypsin, Bromelain und Rutoside-Metaboliten nach oraler Gabe von Phlogenzym® bei gesunden Probanden. Randomisierte doppelblinde crossover-Studie. Final Report. Data on file. Institute for Clinical Pharmacology, Humboldt University, Berlin, 1997.
- Hochspringen ↑ Lorkowski G. Gastrointestinal absorption and biological activities of serine and cysteine proteases of animal and plant origin: review on absorption of serine and cysteine proteases. Int J Physiol Pathophysiol Pharmacol 2012; 4(1): 10-27. www.ijppp.org/ISSN:1944-8171/IJPPP1112001
- ↑ Hochspringen nach: 15,0 15,1 Barrett AJ, Starkey PM. The Interaction of α2-Macroglobulin with Proteinases. Biochem J 1973; 133: 709-724.
- ↑ Hochspringen nach: 16,0 16,1 Ohlsson K. Interaction between Alpha1-Antitrypsin and Alpha2-Macroglobulin in the Elimination of Proteolytic Enzymes. In: Peeters H (ed.). Proteids of the biological fluids. Proceedings of the 23rd colloquium, Brugge. Pergamon Press, Oxford 1976; 43-45.
- ↑ Hochspringen nach: 17,0 17,1 LaMarre J, Wollenberg GK, Gonias SL, Hayes MA. Biology of Disease – Cytokine Binding and Clearance Properties of Proteinase-Activated α2-Macroglobulin. Lab Invest 1991; 65: 3-14.
- Hochspringen ↑ Kounnas MZ, Church F, Argraves WS, Strickland DK. Cellular Internalization and Degradation of Antithrombin III-Thrombin, Heparin Cofactor II-Thrombin, and α 1-Antitrypsin-Trypsin Complexes Is Mediated by the Low Density Lipoprotein Receptor-related Protein. J Biol Chem 1996; 271: 6523-5429.
- Hochspringen ↑ Otto A, Bär J, Birkenmeier G. Prostate-specific Antigen Forms Complexes with Human α2-macroglobulin and Binds to the α2-macroglobulin Receptor/LDL Receptor-related Protein. J Urol 1998; 159: 297-303.
- Hochspringen ↑ Dolmer K, Gettins PGW. Three Complement-like Repeats Compose the Complete α2-Macroglobulin Bindung Site in the Second Ligand Binding Cluster of the Low Density Lipoprotein Receptor-related Protein. J Biol Chem 2006; 281: 34189-34196.
- Hochspringen ↑ Narita M, Rudolph AE, Miletich JP, Schwartz AL. The Low-Density Lipoprotein Receptor-Related Protein (LRP) Mediates Clearance of Coagulation Factor Xa In Vivo. Blood 1998; 91: 555-560.
- Hochspringen ↑ nach Klaschka F. Neue Perspektiven in der Tumortherapie. Immunologische Konzepte für Klinik und Praxis. Forum-Medizin Verlagsgesellschaft, Gräfelfing, 1996.
- ↑ Hochspringen nach: 23,0 23,1 Birkenmeier G. Wirkungsmechanismus von oral applizierten proteolytischen Enzymen. Deutsche Medizinische Wochenschrift 2008; 133(51/52): S301-S302.
- Hochspringen ↑ Lauer D, Reichenbach A, Birkenmeier G. α2-Macroglobulin-Mediated Degradation of Amyloid β1-42: A Mechanism to Enhance Amyloid β Catabolism. Exp Neurol 2001; 167: 335-392.
- Hochspringen ↑ Birkenmeier G. Targeting alpha2-macroglobulin by proteolytic enzymes: mechanism and therapeutic aspect. In: Current Advances in Oral Enzyme Therapy. medifact 2008; 11-16.
- Hochspringen ↑ Birkenmeier G. Bedeutung von A2M in der Enzymtherapie. Apo J 2006; 2-3: 31-33.
- ↑ Hochspringen nach: 27,0 27,1 Desser L., Holomanova D, Zavadova E, Pavelka K, Mohr T, Herbacek I: Oral therapy with proteolytic enzymes decreases excessive TGF-β levels in human blood. Cancer Chemother Pharmacol 2001; 47(Suppl): S10-S15.
- Hochspringen ↑ Wu SM, Patel DD, Pizzo SV. Oxidized alpha2-macroglobulin (alpha2M) differentially regulates receptor binding by cytokines/growth factors: implications for tissue injury and repair mechanisms in inflammation. J Immunol 1998; 161(8): 4356-65.
- Hochspringen ↑ Borth W, Dunky K, Viehberger G. α2-Macroglobulin in Joint Disease. Ann NY Acad Sci 1983; 421: 377-381.
- Hochspringen ↑ Borth W. α 2-Macroglobulin. A Multifunctional Binding and Targeting Protein with Possible Roles in Immunity and Autoimmunity. Ann NY Acad Sci 1994; 737: 267-272.
- Hochspringen ↑ Feige JJ, Negoescu A, Keramidas M, Souchelnitzkiy S, Chambaz EM. α2-Macroglobulin: A Binding Protein for Transforming Growth Factor-β and Various Cytokines. Horm Res 1996; 45: 227-232.
- Hochspringen ↑ Gonias SL, LaMarre J, Crookston KP, Webb DJ, Wolf BB, Lopes MBS, Moses HL, Hayes MA. α2-Macroglobulin and the α2-Macroglobulin Receptor/LRP. A Growth Regulatory Axis. Ann NY Acad Sci 1994; 737: 273-291.
- Hochspringen ↑ Van Eimeren W, Biehl G, Tuluweit K. Therapie traumatisch verursachter Schwellungen. Thieme Verlag Stuttgart, 1994.
- Hochspringen ↑ Wood GR, Ziska T, Morgenstern E, Stauder G. Sequential effects of an oral enzyme combination with rutosid in different in vitro and in vivo models of inflammation. Int J Immunotherapy 1997; 8(3/4): 139-145.
- ↑ Hochspringen nach: 35,0 35,1 Leipner J, Iten F, Saller R. Therapy with Proteolytic Enzymes in Rheumatic Diseases. Biodrugs 2001; 15(12): 779-789.
- Hochspringen ↑ Moss JN, Frazier CV, Martin GJ. Bromelains – The Pharmacology of Enzymes. Arch Int Pharmacondyn 1963; 145(1-2): 166-189.
- Hochspringen ↑ Alban S, Franz ME, Franz G. Influence of the therapeutically used enzymes bromelain, papain and trypsin on the blood coagulation in vitro. Pharm Pharmacol Lett 1997; 7(2/3): 59-62.
- Hochspringen ↑ Maurer H.R. Bromelain: Biochemie, Pharmakologie und medizinische Anwendung. Erfahrungsheilkunde 04/2002, S. 223-235.
- Hochspringen ↑ Saradeth T, Quittan M, Ghanem AH, Ernst E. Verbesserung der Blutfließeigenschaften durch Phlogenzym - eine Pilotstudie in vitro. Perfusion 1995; 6: 196-198.
- Hochspringen ↑ Ernst E. Orale Therapie mit proteolytischen Enzymen: Effekte auf hämorheologische Parameter. Perfusion 1994; 7(12): 440-441.
- ↑ Hochspringen nach: 41,0 41,1 41,2 41,3 Fachinformation Wobenzym® plus. Mucos Pharma GmbH & Co. KG. Stand: März 2011.
- Hochspringen ↑ Gaggi R, Biagi GL. Pharmacotoxicologic study of Wobenzym®. Bericht aus dem Istituto di farmacologia dell’ Università de Bologna, 1985.
- Hochspringen ↑ Gaggi R, Biagi GL. Mutagenicity study of Wobenzym®. Bericht aus dem Istituto di farmacologia dell’ Università de Bologna, 1985.
- Hochspringen ↑ Akhtar NM, Naseer R, Farooqi AZ, Aziz W, Nazir M: Oral enzyme combination versus diclofenac in the treatment of osteoarthritis of the knee – a double-blind prospective randomized study. Clin Rheumatol 2004; 23: 410-415.
- Hochspringen ↑ Klein G, Kullich W, Schnitzker J, Schwann H: Efficacy and tolerance of an oral enzyme combination in painful osteoarthritis of the hip. A double-blind, randomized study comparing oral enzymes with non-steroidal anti-inflammatory drugs. Clin Exp Rheumatol 2006; 24: 25-30.
- Hochspringen ↑ Klein G, Kullich W: Kurzzeitbehandlung mit oralen Enzymen bei schmerzhafter Osteoarthrose des Knies. Randomisierte Doppelblindstudie versus Diclofenac. Clin Drug Invest 2000; 19(1): 15-23.
- Hochspringen ↑ Singer F, Singer C, Oberleitner H: Wobenzym® plus versus diclofenac in the treatment of activated osteoarthritis of the knee. A double-blind prospective randomized study. Int J Immunotherapy 2001; 17(2/3/4): 135-141.
- Hochspringen ↑ Klaschka F. Neue Perspektiven in der Tumortherapie. Immunologische Konzepte für Klinik und Praxis. Forum-Medizin Verlagsgesellschaft, Gräfelfing, 1996.
- ↑ Hochspringen nach: 49,0 49,1 Baumüller M: Therapie der Distorsion des oberen Sprunggelenks mit hydrolytischen Enzymen. Prakt Sporttraumatol Sportmed 1994; 10(4): 171-178.
- ↑ Hochspringen nach: 50,0 50,1 Rahn HD: Distorsion des oberen Sprunggelenks. Verkürzte Heilzeiten bei systemischer Therapie mit hydrolytischen Enzymen. Dt Zeitschr Sportmed 1995; 46(9): 426-431.
- Hochspringen ↑ Kleine MW. Systemische Enzymtherapie in der Sportmedizin. Grundlagen, Wirkmechanismen, Indikationen. Dtsch Z Sportmed 1990; 41(4): 126-134.
- Hochspringen ↑ Kleine MW. Evidence of the efficacy of an enzyme combination preparation using the method of artificial hematomas in combination with a pressure meter: A placebo controlled, randomised, prospective, double blind study. J Clin Res 1998; 1: 87-102.
- Hochspringen ↑ Doenicke A, Hoernecke R. Wirksame Behandlung von Traumen mit Schwellung und/oder Hämatom im Eishockeysport durch Enzymtherapie. Dtsch Z Sportmed 1993; 5: 214-219.
- Hochspringen ↑ Wörschhauser S. Konservative Therapie der Sportverletzungen. Allgemeinmedizin 1990; 9: 173-177.
- Hochspringen ↑ Wörschhauser S, Zuschlag JM. Prophylaxe der Weichteilverletzungen bei Kontaktsportarten. Enzympräparate zur Reduzierung der Ausfallzeiten bei Verletzungen. Der Allgemeinarzt 1991; 16: 1285-1287.
- Hochspringen ↑ Rahn HD. Meniskusoperation – Ermöglichen hydrolytische Enzyme eine frühere funktionelle Nachbehandlung? Prakt Sport-Traumatol Sportmed 1994; 10(1): 22-27.
- Hochspringen ↑ Rahn HD, Kilic M. Die Wirksamkeit hydrolytischer Enzyme in der Traumatologie. Ergebnisse nach 2 prospektiven randomisierten Doppelblindstudien. Allgemeinmedizin 1990; 19: 183-187.
- Hochspringen ↑ Hoernecke R, Doenicke A. Perioperative Enzymtherapie. Anaesthesist 1993; 42: 856-861.
- Hochspringen ↑ Vinzenz K. Ödembehandlung bei zahnchirurgischen Eingriffen mit hydrolytischen Enzymen. Chirurg Zahlheilkd Quintessenz 1991; 7: 1053-1064.
- Hochspringen ↑ Kamenicek V, Holan P, Franek P. (Systemic enzyme therapy in the treatment and prevention of post-traumatic and postoperative swelling) - Article in Czech. Acta Chir Orthop Traumatol Czech 2001; 68: 45-49.
- Hochspringen ↑ Duskova M, Wald M. Orally Administered Proteases in Aesthetic Surgery. Aesth Plast Surg 1999; 23: 41-44.
- Hochspringen ↑ Lukas J, Hrobon M, Kana R. (Phlogenzym, systemic enzymotherapy in septoplasty) - Article in Czech. Choroby hlavy a krku (Head and Neck Diseases) 2000; 1: 7-9.
- Hochspringen ↑ Hager ED. Komplementäre Onkologie. Forum Medizin Verlagsgesellschaft, Gräfelfing, 1996.
- Hochspringen ↑ Jakowlew SB: Transforming growth factor-β in cancer and metastasis. Cancer Metastasis Rev 2006; 25: 435-457.
- Hochspringen ↑ Moustakas A, Pardali K, Gaal A, Heldin C. Mechanisms of TGF-β signaling in regulation of cell growth and differentiation. Immunol Lett 2002; 82: 85-91.
- Hochspringen ↑ Kelly RJ, Morris JC: Transforming growth factor-beta: A target for cancer therapy. J Immunotox 2010; 7(1): 15-26.
- Hochspringen ↑ Bentzen SM, Skoczylas JZ, Overgaard M, Overgaard J: Radiotherapy-Related Lung Fibrosis Enhanced by Tamoxifen. J Nat Cancer Inst 1996; 88(13): 918-922.
- Hochspringen ↑ Birkenmeier G: Wirkmechanismus von oral applizierten proteolytischen Enzymen. Mechanistische und therapeutische Aspekte. Dtsch Med Wochenschr 2008; 133: S301-S302.
- Hochspringen ↑ Miller W: Rationale der Systemischen Enzymtherapie bei Krebserkrankungen. Dtsch Med Wochenschr 2008; 133: S323-S326.
- Hochspringen ↑ Sakalova A, Dedik L, GAzova S, Hanisch J, Schiess W. Survival analysis of an adjuvant therapy with oral enzymes in multiple myeloma patients. Br J Haematol 1998; 102: 353.
- Hochspringen ↑ Sakalova A, Bock PR, Dedik L, Hanisch J, Schiess W, Gazova S, Chabronova I, Holomanova D, Mistrik M, Hrubisko M: Retrolective cohort study of an additive therapy with oral enzyme preparation in patients with multiple myeloma. Cancer Chemother Pharmacol 2001; 47(Suppl): S38-S44.
- Hochspringen ↑ Beuth J, Ost B, Pakdaman A, Rethfeldt E, Bock PR, Hanisch J, Schneider B. Impact of complementary oral enzyme application on the postoperative treatment results of breast cancer patients – results of an epidemiological multicenter retrolective cohort study. Cancer Chemother Pharmacol 2001; 47(Suppl): S45-S54.
- Hochspringen ↑ Popiela T, Kulig J, Hanisch J, Bock PR. Influence of a complementary treatment with oral enzymes on patients with colorectal cancers – an epidemiological retrolective cohort study. Cancer Chemother Pharmacol 2001; 47(Suppl): S55-S63.
- Hochspringen ↑ Gujral MS, Patnaik PM, Kaul R, Parikh HK, Conradt C, Tamhankar CP, Daftary GV. Efficacy of hydrolytic enzymes in preventing radiation therapy-induced side effects in patients with head and neck cancers. Cancer Chemother Pharmacol 2001; 47(Suppl): S23-S28.
- Hochspringen ↑ Vinzenz K, Stauder U. Die Therapie der radiogenen Mucositis mit Enzymen. In: Vinzenz K, Waclawicek HW (Hrsg.): Chirurgische Therapie von Kopf-Hals-Karzinomen. Springer Verlag, 1992; S. 299-314.
- Hochspringen ↑ Dale PS, Tamhankar CP, George D, Daftary GV. Co-medication with hydrolytic enzymes in radiation therapy of uterine cervix: evidence of the reduction of acute side effects. Cancer Chemother Pharmacol 2001; 47(Suppl): S29-S34.
- Hochspringen ↑ Lehmann PV. Immunomodulation by proteolytic enzymes. Nephrol Dial Transplant 1996; 1: 953-955.
- Hochspringen ↑ Targoni OS, Tary-Lehmann M, Lehmann PV. Prevention of murine EAE by oral hydrolytic enzyme treatment. J Autoimmunity 1999; 12: 191-198.
- Hochspringen ↑ Roep BO, van den Engel NK, Duinkerken G, Martin S. Modulation of autoimmunity to beta-cell antigens by proteases. Diabetologica 2002; 45: 686-692.
- Hochspringen ↑ Wittenborg A, Bock PR, Hanisch J, Saller R, Schneider B: Comparative Epidemiological Study in Patients with Rheumatic Diseases Illustrated in an Example of a Treatment with Non-Steroidal Anti-inflammatory Drugs versus an Oral Enzyme Combination. Arzneimittel-Forschung 2000; 50(8): 728-738.
- Hochspringen ↑ Neuhofer C. Enzymtherapie bei Multipler Sklerose. Hufeland-Journal 1986; 2: 47-50.
- Hochspringen ↑ Neuhofer C. Autoimmunerkrankungen: Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose, Colitis ulcerosa. Erfahrungsheilkunde 1989; 38: 451-454.
- Hochspringen ↑ Neuhofer C. Die Enzymtherapie bei der Encephalomyelitis disseminata. notabene medici 1995; 25: 310-312.
- Hochspringen ↑ Gebauer F, Stauder G, Kunze R. Proteolytic Enzymes Modulate Preformed, fixed Immunocomplexes and the Process of Immunocomplex-Formation In Vitro. J Nutr Immunol 1995; 3(3): 19-39.
- Hochspringen ↑ Neuhofer C, van Schaik W, Stauder G, Pollinger W. Pathogenic immune complexes in MS: their elimination by hydrolytic enzymes. A therapeutic approach. International Multiple Sclerosis Congress, Rome, 1988.
- Hochspringen ↑ Sianidou M, Lücke f, Schult B, Gebauer W, Timpe K, Ahn A, Wenning HG, Sökeland J. Hydrolytische Enzyme in der Behandlung von Blasenbeschwerden bei akuter hämorrhagischer Zystitis. Urologe 2001; 41: 476-481.
- Hochspringen ↑ Skrivanek A., Dvorak V., Hlavackova O, Malik T., Novy J., Stara A., Stepan J., Unzeitig V.; Wobenzym bei der komplexen Behandlung der rekurrenten vulvovaginalen Candida-Mykose (RVVC). In: Current Advances in Oral Enzyme Therapy. medifact 2008; 35-38.
- Hochspringen ↑ Dittmar FW. Enzymtherapie - ein Verfahren der Immuntherapie bei immunologisch bedingten habituellen Aborten. Forum Immunologie 2000; 10(3): II-VIII.
- Hochspringen ↑ Dittmar FW, Luh W. Behandlung der Mastopathia fibrosa cystica mit hydrolytischen Enzymen. Int J Exp Clin Chemother 1993; 6(1): 9-20.
- Hochspringen ↑ Friedrich F. Therapie der chronischen Adnexitis: Diclofenac oder Enzyme? Allgemeinarzt 1993; 17: 1061-1064.
- Hochspringen ↑ Dittmar FW, Weissenbacher ER. Therapie der Adnexitis – Unterstützung der antibiotischen Basisbehandlung durch hydrolytische Enzyme. Int J Exp Clin Chemother 1992; 5(2): 73-82.
- Hochspringen ↑ Sukhikh GT, Loginova NS, Faizullin LZ, Zdanov AV, Malinina EV, Bozedomov VA. The use of Wobenzym to facilitate interferon synthesis in the treatment of chronic urogenital chlamydiasis. Int J Immunother 1997; 8(3/4): 131-133.
- Hochspringen ↑ Schlüter P. Efficacy and tolerance of oral enzyme therapy in chronic prostatitis - Results of a double-blind study. Eur J Inf Immunol Dis 1998; 2: 57-69.
- Hochspringen ↑ Marshall M, Kleine MW. Wirksamkeit und Verträglichkeit einer oralen Enzymtherapie bei der schmerzhaften akuten Thrombophlebitis superficialis. Phlebologie 2001; 30: 36-43.
- Hochspringen ↑ Koshkin VM, Kirienko AI, Bogdanov VY. Systemische Enzymtherapie bei akuter Thrombophlebitis der oberflächlichen Venen an den unteren Extremitäten. Vasomed 1996; 8: 220-224.