System Change not Climate Change

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Demonstration von System Change, not Climate Change in Wien während der Klimakonferenz COP21. Aktivist*innen formen die Worte "System Change".
Demonstration von System Change, not Climate Change in Wien während der Klimakonferenz COP21.

System Change, not Climate Change! (kurz System Change) ist eine zivilgesellschaftliche Organisation in Österreich, die sich für Klimagerechtigkeit und eine sozial-ökologische Transformation einsetzt.[1] Sie wurde 2015 im Vorfeld der Weltklimakonferenz COP21 von mehreren zivilgesellschaftlichen Organisationen gegründet und besteht heute aus mehreren lokalen Gruppen und Einzelpersonen, mit einem Schwerpunkt auf Wien. System Change, not Climate Change! versteht sich als Teil der globalen Klimagerechtigkeitsbewegung und strebt einen Systemwandel samt einer Abkehr vom kapitalistischen Wirtschaftssystem an, um die Erderhitzung zu stoppen. Dafür greift die Organisation unter anderem auch auf zivilen Ungehorsam zurück.[2]

Forderungen und Ziele[Bearbeiten]

Laut eigenen Angaben sind die Ziele von System Change, not Climate Change!, die „Wurzeln der Klimakrise aufzuzeigen und zu bekämpfen, Scheinlösungen (wie den Emissionshandel oder technologischen Wunderglauben) anzuprangern und echte Alternativen voranzutreiben.“ Dazu gehöre „eine Transformation hin zu einer Wirtschaft, die nicht auf Profit und grenzenlosem Wachstum basiert, sondern die ökologischen Grenzen respektiert und ein 'gutes Leben' für alle ermöglicht.“ Dazu kommt eine starke Betonung von Klimagerechtigkeit: Jene Menschen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen hätten, würden demnach am meisten unter der Erderhitzung leiden. Darum brauche es Solidarität „mit jenen Menschen, die am stärksten von den Folgen des Klimawandels und den Schattenseiten einer ungerechten Wirtschaftspolitik betroffen sind.“[3] Ein 2015 veröffentlichtes Positionspapier wurde von 130 zivilgesellschaftlichen Organisationen in Österreich unterzeichnet.[4] Kampagnen der Organisation richten sich stark gegen große Bauprojekte wie eine geplante dritte Startbahn am Flughafen Wien[5] und den Lobautunnel der Wiener Außenring-Schnellstraße S1.[6]

Aktionen[Bearbeiten]

Aktivisten von System Change, not Climate Change! protestieren beim Austrian World Summit 2018 gegen die Klimapolitik von Sebastian Kurz und seiner Regierung.

System Change, not Climate Change! greift auf verschiedene Aktionsformen zurück, um Aufmerksamkeit für Klimagerechtigkeit zu schaffen. Neben Vortrags- und Bildungsaktivitäten sowie Demonstrationen gehören dazu Aktionen zivilen Ungehorsams. Seit Gründung der Organisation nehmen Aktivisten von System Change, not Climate Change an Aktionen von Ende Gelände teil und mobilisieren für diese. Im Jahr 2018 intervenierten Aktivisten beim Klimagipfel Austrian World Summit während einer Rede des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz und hielten auf der Bühne eine Rede, die dessen Klimapolitik kritisierte.[7] Über die Aktion wurde mehrere Tage lang im In- und Ausland berichtet.[8][9][10] In Wien und Graz[11] wurden in den letzten Jahren vermehrt Straßenblockaden organisiert, womit lauf eigenen Angaben für eine Mobilitätswende eingetreten werden soll.[12]

Verbindungen zu anderen Organisationen[Bearbeiten]

Aus System Change sind seit seiner Gründung zahlreiche andere Initiativen und Organisationen hervorgegangen. Widerstandsaktionen gegen eine neue Startbahn am Flughafen Wien und die Vernetzung mit anderen Gruppen führten zur Gründung des globalen Netzwerks Stay Grounded mit heute rund 170 Mitgliedsorganisationen auf allen Kontinenten.[13] 2016 organisierte System Change, not Climate Change! in der Nähe des Flughafens Wien das erste Klimacamp Österreichs. Seitdem findet das Klimacamp jährlich statt, hat sich aber organisatorisch von System Change, not Climate Change! getrennt.[14] System Change war zudem wesentlich an der Gründung des österreichweiten Klimaprotestbündnisses beteiligt. Weitere Initiativen, die zumindest teilweise durch Aktivisten von System Change angestoßen wurden, sind die Kollektive Periskop (Kampagnen und Bildung), Radix (Bildung) und Humus (Bildung, Beratung für gemeinnützige Organisationen).

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Über uns – System Change, not Climate Change! Abgerufen am 11. Juli 2021 (de-DE).
  2. Unser Selbstverständnis – System Change, not Climate Change! Abgerufen am 11. Juli 2021 (de-DE).
  3. Über uns – System Change, not Climate Change! Abgerufen am 11. Juli 2021 (de-DE).
  4. Was es braucht – System Change, not Climate Change! Abgerufen am 11. Juli 2021 (de-DE).
  5. natascha.marakovits: Rad-Demo gegen Bau der dritten Piste am Flughafen Schwechat. 3. Oktober 2016, abgerufen am 11. Juli 2021.
  6. Demo gegen geplante Wiener Lobauautobahn. 28. Mai 2021, abgerufen am 11. Juli 2021.
  7. Eröffnungsrede von "System Change, not Climate Change!" beim Austrian World Summit 2018. Abgerufen am 11. Juli 2021 (de-DE).
  8. ORF at/Agenturen jkla: Protestaktion bei Klimagipfel. 15. Mai 2018, abgerufen am 12. Juli 2021.
  9. Sebastian Kurz kann nur acht Worte sprechen, dann stiehlt ihm eine Aktivistin die Show. Abgerufen am 12. Juli 2021.
  10. Diese Aktivistin hat Sebastian Kurz gerade so ziemlich die Show gestohlen. Abgerufen am 12. Juli 2021.
  11. Polizei trägt Demonstranten und Dinosaurier von Magna-Werk weg. Abgerufen am 13. Juli 2021 (österreichisches Deutsch).
  12. wien ORF at/Agenturen red: Klimaprotest bei Industriellenvereinigung. 23. Oktober 2020, abgerufen am 11. Juli 2021.
  13. Über. In: Stay Grounded. Abgerufen am 12. Juli 2021 (de-DE).
  14. System Change, not Climate Change! – Klimacamp. Abgerufen am 11. Juli 2021 (de-DE).
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