Stub (Lexikon)
Ein Stub (engl. "Stummel") bezeichnet in Nachschlagewerken wie der Wikipedia einen kurzen, wenig informativen Artikel.
Geschichte[Bearbeiten]
Stubs sind kein neues Phänomen des elektronischen Zeitalters. Sie existieren, seit es Nachschlagewerke gibt. Ein berühmt gewordener Stub aus einer der ersten großen Enzyklopädien im modernen Sinne ist der Eintrag Aguaxima in Denis Diderot's "Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers", erschienen Anno 1751. Diderot nutzt ihn gleichzeitig, um die Problematik, die solchen Einträgen anhaftet, deutlich zu machen:
„AGUAXIMA (Naturgeschichte. Botanik) Pflanze Brasiliens und der Inseln des südlichen Amerikas. Das ist alles, was man von ihr sagt, und man möchte gerne fragen, für wen solche Beschreibungen gemacht werden. Sie kann nicht für die Eingeborenen des Landes sein, die wahrscheinlich mehr von den Eigenschaften der Aguaxima wissen, als diese Beschreibung enthält, und die man nicht lehren muss, dass die Aguaxima in ihrem Land wächst; das ist, als ob man einem Franzosen sagte, dass der Birnbaum ein Baum ist, der in Frankreich, Deutschland etc. wächst. Sie kann genauso wenig für uns gedacht sein; denn was geht es uns an, dass es einen Baum in Brasilien namens Aguaxima gibt, wenn wir von ihm nicht mehr als den Namen wissen? Wem bringt dieser Name etwas? Er lässt die Unwissenden in ihrer Unwissenheit, und er lehrt die anderen nichts: Wenn diese Pflanze also hier erwähnt wird, und viele andere genauso schlecht beschriebene, ist das eine Gefälligkeit für bestimmte Leser, die lieber gar nichts oder nur eine Dummheit in einem Lexikonartikel finden als gar keinen Artikel zu finden.“
Weblinks[Bearbeiten]
- Larry Sanger: The Perfect Stub Article. 2. Juli 2001, abgerufen am 8. April 2014 (englisch).