StoreShip

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StoreShip
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Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 2012
Sitz Baiersdorf, Deutschland
Branche IT-Dienstleistungen
Website www.storeship.com

StoreShip ist ein deutscher Multichannel-Provider, der es Herstellerfirmen ermöglicht, stationäre Fachhändler direkt auf der eigenen Unternehmensseite in den Verkaufsprozess einzubinden. Über die StoreShip-Plattform können Bestellungen online durch den Endkunden begonnen werden, die dann beim autorisierten Händler vor Ort zum Abschluss kommen. Man spricht in diesem Fall auch von "Click & Collect"-Dienstleistungen. Offizieller Vermarktungsstart von StoreShip war der 1. September 2012.

Funktionsweise[Bearbeiten]

Die StoreShip-Plattform ist ein Tool zur einfachen Integration von Multichannel-Lösungen für Hersteller und Einzelhändler. Dabei unterscheiden sich für Hersteller zwei Funktionen: Hersteller, die bereits einen Onlineshop auf ihrer Unternehmenswebeite integriert haben, können StoreShip als Bezahloption in das bereits vorhandene System, ähnlich wie PayPal, integrieren. Wenn kein Onlineshop vorhanden ist, kann das StoreShip-System als Händlersuche mit integrierter Bestellmöglichkeit eingefügt werden und arbeitet damit ähnlich wie ein klassischer Onlineshop, mit dem einzigen Unterschied, dass die Ware direkt zu einem ausgewählten Fachhändler gesendet wird. Bestellt ein Endkunde auf der Herstellerseite ein Produkt über StoreShip, kann dieser einen Laden in seiner Nähe auswählen, an welchen das Produkt gesendet wird. Sobald das Produkt im ausgewählten Geschäft eintrifft, erhält der Kunde eine Benachrichtung und die Ware liegt neun Werktage zur Abholung bereit. Anschließend kann der Endkunde das Produkt vor Ort zunächst auspacken, in die Hand nehmen und testen, bevor er es tatsächlich kauft. Gefällt ihm das Produkt nicht, wird es über den Einzelhändler wieder an den Hersteller retourniert.

Nutzeffekte[Bearbeiten]

Vorteile für Hersteller[Bearbeiten]

Für Hersteller sind die Vorteile u. a. Steigerung der Markenloyalität durch das Einkaufserlebnis und die Sicherheit beim Einkauf im Fachhandel, reduzierte Preisirritationen etwa durch einen einheitlichen Marktpreis sowie zentral gesteuerte Aktionen und Angebote, die am PoS gesteuert werden können. Durch die nahtlose Einkaufserfahrung von der Webseite zum PoS profitiert der Hersteller zudem durch die gezielte Positionierung am Markt sowie der Sicherung des Produktversprechens hinsichtlich Form, Qualität und Service gegenüber dem Endkunden. ADer Hersteller kann seinen angebundenen Fachhandel durch Multichannel enger an sich binden und so stärken. Damit fungiert der Fachhandel nicht nur als Verkaufsort, sondern er agiert auch als autorisierter Vertreter des Herstellers. Durch den direkten Verkauf entfallen sowohl die Ausgaben für Abschriften auf retournierte Waren, die nicht mehr als neuwertig bewertet werden dürfen, als auch im Internetgeschäft anfallenden Kosten für den Zahlungsverkehr. Durch wöchentliche Verkaufsreports behält der Hersteller außerdem stets einen Überblick über die Conversion Rate und kann auf diese Weise passende Marketingkampagnen entwickeln, die vom Internet bis hin zum Fachhändler gesteuert werden können.

Vorteile für stationäre Händler[Bearbeiten]

Der Nutzen für den Fachhandel sind v. a. gute Margen, die Sichtbarkeit auf der Webseite der Hersteller, die automatisierte Abwicklung des Bestellprozesses sowie die Möglichkeit zu Zusatzleistungen und -service. So bietet der Fachhandel, im Gegensatz zum reinen Onlinehandel, nicht nur Qualität, sondern in der Regel auch eine tiefgehende Produktkenntnis und zusätzliche Serviceleistungen. Durch die Verbindung auf der Webseite des Herstellers, werden dem Fachhandel die Endkunden, die regional einkaufen möchten, wieder zugeführt. Somit kann der stationäre Händler den Kunden direkt vor Ort von den zusätzlichen Dienstleistungen überzeugen oder komplementäres Zubehör verkaufen.

Vorteile für Endkunden[Bearbeiten]

Für Endkunden ist bei Click & Collect insbesondere nützlich, dass man zunächst von zu Hause aus recherchieren bzw. sich über das Produkt informieren kann, dieses dann im Internet bestellen und anschließend die georderte Ware vor Ort zunächst begutachtet und getestet werden kann, bevor sie gekauft wird. Dies ist vor allem bei Produkten sinnvoll, die einen hohen Erklärungsbedarf inne haben, wie z. B. Smartphones, oder die vor dem Kauf anprobiert werden müssen, beispielsweise Bekleidung oder Schuhe. Regelmäßige Benachrichtigungen informieren den Endkunden über den aktuellen Status der Bestellung. Darüber hinaus hat der Kunde die Option, wie gewohnt bar oder mit Karte statt über eine Online-Zahlart zu bezahlen. Im Gegensatz zu einer reinen Onlinebestellung, werden die Rücksendungen bei StoreShip direkt vom Fachhändler erledigt und sind für den Endkunden ohne weitere Kosten verbunden.

Bedarf für "Click & Collect"-Dienstleistungen[Bearbeiten]

Laut einer Forrester Studie aus dem Jahr 2012 gaben 63 Prozent der Käufer im stationären Fachhandel an, zuvor auf der Herstellerseite recherchiert zu haben. Umgekehrt informieren sich 65 Prozent der Bevölkerung stationär, kaufen anschließend aber doch online.[1] Auch bei einer von dem Marktforschungsunternehmen eResult GmbH durchgeführten repräsentativen Befragung von 600 deutschen Internetnutzern kam unter anderem heraus, dass sich Kunden verstärkt online über ein Produkt informieren und es dann in einer Filiale in der Nähe kaufen. Knapp zwei Drittel (63,3 Prozent) der deutschen Internetnutzer verwendeten im letzten halben Jahr unterschiedliche Vertriebswege für die Informationsbeschaffung über ein Produkt und für den eigentlichen Kaufvorgang – also zum Beispiel online informieren, offline abholen und bezahlen. Mit 53,2 Prozent gab über die Hälfte der Befragten an, dass die Möglichkeit, über verschiedene Kanäle einzukaufen, vom Handel nur unzureichend bereitgestellt wird. Vor allem die Abholung sowie die Bezahlung vor Ort mit entsprechender Händlersuche sind Verbesserungswünsche der Kunden.[2]

Rechtliche Grundlage[Bearbeiten]

Da das Geschäft direkt vor Ort zwischen dem Händler und dem Endkunden und darüber hinaus nicht ausschließlich unter Verwendung von Fernkommunikationsmitteln zustande kommt, unterliegt diese Form des Handels nicht dem Fernabsatzgesetz BGB §132b–312e.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Was deutsche Onlinekäufer wollen Studie von Forrester Consulting für Bazaarvoice und RichRelevance, 2011. Abgerufen am 7. November 2012.
  2. Multichannel - Nutzers Wunsch und Händlers Wirklichkeit Studie von netz98 new media und eResult, 2012. Abgerufen im Dezember 2012.

Siehe auch[Bearbeiten]

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