Stiftung Historische Kommission für die Rheinlande 1789–1815
Die Stiftung Historische Kommission für die Rheinlande 1789–1815 ist eine 2011 gegründete wissenschaftliche Gesellschaft, deren Stiftungszweck die Bildungsarbeit mit dem zeitgeschichtlichen Schwerpunkt der Jahre 1789 bis 1815 (Französische Revolution und Napoleon I.) ist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
Die 2003 gegründete Historische Kommission für die Rheinlande 1789–1815 wurde 2011 in eine Stiftung überführt. Sie besitzt eine umfangreiche Sammlung an Dokumenten und Gegenständen der Epoche und ist insbesondere durch die beiden Wanderausstellungen "Das Rhein-Main-Gebiet zur Zeit der Französischen Revolution" und "Expedition Custine - Rheinland-Pfalz, Hessen und die gescheiterte Freiheit 1792/93" öffentlich hervorgetreten. Schirmherr dieser Ausstellungen war Bernhard Vogel, Ministerpräsident a.D. des Landes Rheinland-Pfalz.
Die Stiftung wird in der Rechtsform einer nichtselbständigen treuhänderischen Gesellschaft ehrenamtlich unter der Verwaltung des Treuhänders Dr. Dr. Mark Scheibe geführt. Der Sitz der Stiftung ist Kelkheim bei Frankfurt am Main.
Stiftungsbeirat[Bearbeiten]
Der wissenschaftliche Beirat besteht aus Professor Dr. Jan Zopfs (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Professor Dr. Ludolf Pelizaeus (Université de Picardie Jules Verne, Amiens, Frankreich), Dr. Geneviève Roche (Mainz) und Cassandra Gampfer (Saarbrücken). Pädagogischer Leiter ist StD a.D. Siegfried Kirsch (Mainz).
Stipendium[Bearbeiten]
Die Stiftung vergibt seit 2017 jährlich ein Stipendium, vorzugsweise an Studierende. 2019 und 2021 erhielten die Stipendiaten die Möglichkeit, in Paris wissenschaftliche Institutionen mit dem Schwerpunkt deutsch-französischer Geschichte kennenzulernen.[1]
Jugenddemokratieforum und Dauerausstellung[Bearbeiten]
In Hochheim am Main betreut die Stiftung das Jugenddemokratieforum und die Ausstellung "Zum Fliegenden Jakobiner" auf einer Fläche von 150 Quadratmetern. Sie ist deutschlandweit die einzige Institution, die ein Museum ausschließlich bezogen auf die Epoche der Französischen Revolution und Napoleon I. führt. Schirmherrin ist Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Forschung und Bildung.
Wanderausstellungen[Bearbeiten]
Zum Anlass des 225. Jahrestages des Einzugs der französischen Revolutionsarmee auf das Gebiet des heutigen Deutschlands und den Beginn eines Demokratisierungsprozesses im Zuge der Revolution in Frankreich zeigte die Stiftung von 2017 bis 2022 die Wanderausstellung "Expedition Custine - Rheinland-Pfalz, Hessen und die gescheiterte Freiheit 1792/93". Ihre Hauptveranstaltung war im 2018 im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt. Die Ausstellung wurde an zwölf Orten gezeigt. Von 2012 bis 2017 war die Stiftung mit der Wanderausstellung "Das Rhein-Main-Gebiet zur Zeit der Französischen Revolution und Napoleon I." präsent. Merkmale der Ausstellungen der Stiftung sind die Präsentationen zahlreicher originaler und verschiedenartiger Exponate, wie dem ersten Wahlplakat in Deutschland 1793 oder der ersten bekannten Jeansjacke von etwa 1810.
Sammlungsschwerpunkte[Bearbeiten]
Sammlungsschwerpunkte der Stiftung sind (Stand Oktober 2022) die de:Mainzer Republik von 1793 und die französische Zeit auf dem linken Rheinufer 1792 bis 1814, Revolutionsdekor, Unterschichtenkriminalität sowie Kleidung und Alltagsstücke der Zeit.[2]
Verlag[Bearbeiten]
Die Stiftung ist als Verlag im Verzeichnis Lieferbarer Bücher des deutschen Buchhandels gelistet.