Sterbende Erde (Genre)
Bei der Sterbenden Erde (engl. „Dying Earth“) handelt es sich um ein Subgenre von Science-Fiction und Fantasy Popkultur. Hierunter fallen Geschichten, die in der fernen Zukunft spielen, in der die Erde oder sogar das Universum selbst Auflösungserscheinungen zeigen und Welt, Leben und Zeit dem Ende nahe sind. Der Begriff "Dying Earth" wird in diesem Zusammenhang seit dem Jahr 1950 verwendet und bezieht sich auf den Titel einer stilbildenden und populären Romanreihe von Jack Vance: The Dying Earth Series.
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[Verbergen]Erzählstil[Bearbeiten]
Oft gehorcht die Technik in den diesem Genre zuzuordnenden Geschichten dem 3. Clarkeschen Gesetz, während sich die Akteure, so sie noch als Menschen erkennbar sind, über die Herkunft ihrer Spezies meistens unklar sind.
Das Genre teilt durchaus Aspekte mit Postapokalyptischen Werken, doch ist der Zerfall der Welt oder des Universums meist nicht abzuwenden und wird von den Charaktern stoisch-fatalistisch hingenommen.[1]
Ursprung[Bearbeiten]
Der eigentliche Ursprung des Genres kann in das frühe 19. Jahrhundert verortet werden:[2] Jean-Baptiste Cousin de Grainvilles 1805 erschienenes Werk „Le Dernier Homme“ berichtet von Omegare, dem letzten Menschen auf der vollkommen unfruchtbaren Erde. In Lord Byrons Gedicht „Darkness“ (1816) wird die Erde nach dem Tod der Sonne beschrieben.
Der Ausbruch des Vulkans Tambora im Jahr 1815 hatte Byron zum Verfassen des Gedichtes animiert. Die mit dem Vulkanausbruch einhergehnde Panik, beeinflusste die romantische Bewegung stark und wirkte auf das Genre der Sterbende Erde stilbildend.[3]
Beispiele für bekannte Vertreter des Genres[Bearbeiten]
- Jack Vance - The Dying Earth
- George R. R. Martin/Gardner Dozois – Songs of the Dying Earth
- Greg Bear – City at the End of Time
- Frederik Pohl – The World at the End of Time
- Damien Broderick – Earth is But a Star und The Black Grail
- John Brunner – Catch a Falling Star
- C. J. Cherryh – Sunfall
- Arthur C. Clarke – The City and the Stars
- Larry Niven - A World Out of Time
- Doris Piserchia - A Billion Days of Earth
- Philip José Farmer - Dark is the Sun
- M. John Harrison - Viriconium
- H. P. Lovecraft - Till A’The Seas (dt. Bis zur Neige)
- Michael Moorcock - Dancers at the End of Time
Siehe auch[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Veronika Wieser (Hrsg.), Christian Zolles (Hrsg.), Catherine Feik (Hrsg.), Martin Zolles (Hrsg.), Leopold Schlöndorff (Hrsg.) : Abendländische Apokalyptik: Kompendium zur Genealogie der Endzeit, Oldenbourg Akademieverlag, ISBN 3-05005-797-1
- Morton D. Paley: Envisioning Lastness: Byron's 'Darkness,' Campbell's 'the Last Man,' and the Critical Aftermath. In: Romanticism. Edinburgh University Press. Volume 1, 1995, Nr. 1, S. 1–14, ISSN 1354-991X
Weblinks[Bearbeiten]
- The Night Land – Eine Website zu William Hope Hodgson, die auch Einflüsse von Cordwainer Smith und dem Genre der Sterbenden Erde allgemein diskutiert.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ http://www.jeffvandermeer.com/2009/11/04/thoughts-on-the-dying-earth-genre/ Mark C Newton: Thoughts on the Dying Earth genre, Aufgerufen 14. November 2014
- Hochspringen ↑ http://dystopischeliteratur.org/sterbende-sonne-szenario/ Das Sterbende-Sonne-Szenario, Aufgerufen 17. November 2014
- Hochspringen ↑ "Rückkehr zur Sterbenden Erde" Abgerufen am 11. November 2014.