Simon Thaddäus Eck

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Simon Thaddäus Eck (* 1514 in de:Egg an der Günz † 1. Februar 1574 in de:München) war unter der Regierung de:Albrecht V. (Bayern) Regierungskanzler zu de:Landshut im de:Herzogtum Bayern (HRR).

Eck war der Sohn von Anna Widmann, Schwester des de:Johannes Widmann (Mediziner) und des Dorfamtmanns Michael Maier. Eck war der Halbbruder von de:Johannes Eck. ⚭ 1542 heiratete er Maria Hereszeller aus Schrobenhausen.

1522 berief Rektor de:Johannes Eck seinen Halbbruder Simon Eck an die de:University Ingolstadt, wo dieser 1530 Magister der Artistenfakultät, 1536 de:Doktor der Rechte Utr. wurde. Simon Eck begann seine Tätigkeit bei kirchlichen Behörden in Passau, Salzburg und Eichstätt. 1541 kehrte er nach Ingolstadt zurück.

1546 kamen spanische Truppen die Kaiser Karl V. im Zuge der Schmalkaldischer Krieg zu Hilfe gerufen hatte durch de:Burghausen als dort Eck als Kanzler fungierte .

1559 war er Kanzler in München. 1553 auf dem Konzil von Mühldorf vertrat Simon Eck diplomatisch eine konzililante Postition in Bezug auf den de:Augsburger Reichs- und Religionsfrieden welche die abhängige Postion de:Albrecht V. (Bayern) geschuldet war , während er einen Entwurf zu einem Religionsmandat einsandte, in welchem er strenge Aufsicht über die Lehre und kräftiges Einschreiten gegen verführerische Geistliche forderte. Eck konnte zunächst de:Albrecht V. (Bayern) nicht von diesen Forderungen überzeugen, zumal dieser noch dem Einfluß anderer Räte zugänglich war, welche entweder selbst zur de:Augsburger Reichs- und Religionsfrieden hinneigten, wie der Hofmarschall de:Pankraz von Freyberg zu Hohenaschau oder doch Gegner des römischen Kirchenregimentes und Freunde kirchlicher Reformen weren, wie die Doktoren Georg Stockhammer (1497 1588), Augustin Paumgartner zu Deutenkofen und Hundsheim[A 1]und de:Wiguleus Hund .

Auf dem Ingolstädter Landtag im März 1563 gelang es de:Albrecht V. (Bayern) , die Stände zur Ablösung von 840 000 Gulden herzoglicher Schulden zu bewegen , darunter des „ alten “ Dezimationskapitals .

1563 infolge der Niederlage des Adels auf und nach dem 1563 Ingolstädter Landtag erlangten an Herzog Albrechts Hofe die Vertreter der römischen Richtung und namentlich Kanzler Dr. Eck das Übergewicht.

Bürgerlicher Abkunft waren, Eck sein Nachfolger Dr. Christoph Elsenheimer, die Geheimielretäre Heinrich Schweicker (1460-1505) und Erasmus Zend, welche als Vertreter der kirchlichen Reaktion auftreten.

Wie bei dem landständischen Adel in Bayern und Österreich das Streben nach Erweiterung seiner politischen Rechte verbunden war mit dem Verlangen nach Freistellung der Religion, so erwisen sich andererseits bürgerliche Rechtsgelehrte als die eifrigsten Werkzeuge des beginnenden geistlichen und weltlichen Absolutismus der Landesfürsten.

1557 wohnte Simon Eck noch als Kanzler von Burghausen dem de:Wormser Religionsgespräch (1557) bei, wo er Gelegenheit fand, die größte Schwäche der kirchlichen Gegner, ihre eingene Uneinigkeit, zu beobachten. Gewaltig hob gerade dieser Tag das Selbstvertrauen der zuvor so mutlosen römisch-katholischen Partei. Ncht lange danach ist Ecks Berufung nach München als Geheimer Rat und oberster Kanzler erfolgt. Zu einer Zeit, da man bereits anfing die meisten Staatsgeschäfte schriftlich abzumachen, war der Kanzler in der Regel der leitende Staatsminister.

Er konzipierte oder korrigierte alle wichtigen Schreiben, verfaßte die Instrukionen für die Gesandten, führte im Namen des Fürsten das Wort bei Audienzen, Berathungen und Versammlungen. Da die privatangelegenheiten des regierenden Herren von den staatlichen noch nicht streng geschieden waren, so finden wir die Kanzler häufig auch als Kabinettssekretäre und sonst als Vertraute ihrer Fürsten. Dr. Eck war jedenfalls beides leitender Minister und persönlicher Vertrauensmann seines Herzogs. [A 2]

Herzog Albrecht V. verwandte ihn häufig als Vertreter bei wichtigen Verhandlungen. Während Albrecht, gezwungen durch die veränderte Lage im Reich 1552 de:Passauer Vertrag, 1555 de:Augsburger Reichs- und Religionsfrieden ), den drängenderen Forderungen eines Teils des Adels nachgeben mußte, der die Finanznot des Herzogs zu Zugeständnissen besonders in religiösen Fragen ausnutzte, vertrat Simon Eck beständig ein entschiedenes Vorgehen gegen die Protestanten. Nach dem Landtag von 1557 rückte Eck in die beherrschende Stellung. Geschickt, unbeugsam, nicht so geschmeidig wie de:Leonhard von Eck, wurde er zum einflußreichen Gegner der Protestanten.

Als im Mai 1564 der bayerischen Regierung in de:Schloss Mattighofen im Innviertel der Briefwechsel des de:Joachim (Ortenburg) in die Hände fiel, der sich nicht nur über die katholische Kirche, sondern auch über den Fürsten und seine Regierung scharf und verächtlich äußerte, [1] Diese sogenannte Adelsverschwörung [A 3] wußte Eck mit kluger Hand Albrechts Sorge vor einer Verschörung zu einer eindeutigen Postionierung in religiösen und politischen Fragen zu nutzen. Er war maßgeblich an der Einrichtung wesentlicher Institutionen des gegenreformatorischen de:Herzogtum Bayern (HRR) beteiligt. Zu diesen Institutuinen gehörten:

  • Jesuitenkollege
  • Die Bildung des Klerus.
  • Kirchenvisitation
  • Kirchenordnung
  • Ausbau von Zentralbehörden
  • 1573 Einrichtung des Geistlichen Rates als Buchzensurbehörde. [A 4]

Durch diese Maßnahmen wurde die Situation der katholischen Kirche stabilisiert und das staatliche Kirchenhoheitsrecht ausgeweitet. Sein Handeln fügte Bayern in den weiten romanisch-katholischen Kulturkreis ein, ohne den Zusammenhang mit dem Reich aufzulösen. Daß Bayern sich dadurch geistig vom protestantischen Norden Deutschlands abgeschlossen habe, ist eine überholte Ansicht. In der großen Politik wuchs Eck zum führenden Staatsmann auf katholischer Seite heran. Bayern übernahm in Deutschland die Führung auf politischem Gebiet, suchte verbliebenes Terrain zu behaupten oder verlorenes zurückzugewinnen. 1567 begann Eck die ersten tastenden Versuche, Köln für einen bayerischen Fürstensohn zu gewinnen. Der Kampf um Köln brachte die Konstellation der kommenden Jahrzehnte: an der Spitze der beiden Religionsparteien standen sich Wittelsbacher gegenüber.[2][3] [4]

[5]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Baumgartner (Baungartner, Paumgartner) zu Deutenkofen und Hundspoint, Augustin, (Reichsadel) [1]
  2. Hochspringen Herzog Albrecht ließ sich von Eck, sowie von dessen Nachfolger Elsenheimer mitunter sogar zu eigenhändigen Briefen an seine Söhne das Konzept machen.
  3. Hochspringen Einen völligen Umschwung in Albrechts Gesinnung und Verhalten führte dann die im Mai 1564 erfolgende Entdeckung des Briefwechsels der genannten Grafen mit anderen bairischen Adlichen herbei, welcher grobe Schmähungen gegen den Herzog enthielt, eine Verschwörung zur Erzwingung der Religionsfreiheit muthmassen liess und umso grössere Besorgnis erregte, als man schon länger eine Erhebung des Adels gegen die Fürsten und eben damals die Ausdehnung der grumbachischen Händel auf ganz Süddeutschland fürchtete. Die Erbitterung Albrechts, welche dadurch gesteigert wurde, dass einige seiner Vertrauten sich an der „ Verschwörungs betheiligt hatten, über trug sich auf das Bekenntnis derselben, und ein tiefer Hass gegen den Protestantismus, dener von nunan als zugleich religiöse und politische Rebellion betrachtete, setzte sich in seiner Brust fest.
  4. Hochspringen Geistlicher Rat 1573 [2]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen [3]
  2. Hochspringen Simon Thaddäus (Simon Judas) bayerischer Kanzler, um 1514 Egg/Günz, 1.2.1574 München. [4]
  3. Hochspringen [5]
  4. Hochspringen Max Lossen, Der Kölnische Krieg: Vorgeschichte, 1565-1581 - Volume 1 - Page 66, 1882, S. 66
  5. Hochspringen [6]