Sebastian Ranner

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Sebastian Ranner (* 18. Juni 1905 in München) war Kriminalkommissar und SS-Hauptsturmführer (SS-Nr. 290269) der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) ab 1933. Im Jahre 1959 wurde er Mitarbeiter beim Bundesnachrichtendienst (BND).

Herkunft und Ausbildung[Bearbeiten]

Nach dem Besuch der Volksschule leistete er eine Lehre im Bäckerhandwerk ab. Am 16. Oktober 1923 bewarb er sich bei der Landespolizei in München. Am 1. April 1924 wurde er bei der Schutzpolizei eingestellt. München, Eichstätt und Fürstenfeldbruck waren die Stationen, wo er in der polizeilichen Praxis ausgebildet wurde. Als Oberwachtmeister kam er am 1. August 1930 nach München zurück. Am 15. Mai 1933 wurde er im Zuge der NS-Umwälzung bei der Polizei in die bayerische Politische Polizei übernommen.

Dienst in der Gestapo[Bearbeiten]

Mitglied der Geheimen Staatspolizei wurde er am 1. September 1933.[1] Am 12. September 1937 wurde er Mitglied der SS und des SD. Die entsprechende Dienststelle war der SD-Oberabschnitt Süd[2]. Bis 1940 blieb er in München bei der Gestapo, um dann zur Staatspolizeistelle Regensburg versetzt zu werden, wo er bis 1945 blieb. In den Jahren 1941 bis 1942 gehörte er einem Einsatzkommando der Sicherheitspolizei (SiPo) und des SD an, das in Luxemburg eingesetzt wurde.[3]. Im Jahre 1956 wurde er wieder bei der bayerischen Landespolizei aufgenommen. Schon ein Jahr später bemühte er sich, beim BND eine Tätigkeit aufzunehmen.

Mitarbeiter beim BND[Bearbeiten]

Im Jahre 1959 nahm Sebastian Ranner beim BND (als V-25169 mit den Decknamen Rohnfeld und Röder) eine Tätigkeit auf.[3] In einer Außenstelle des BND wurde er als Sachbearbeiter im Bereich der Sicherheit in der Stellung eines Beraters eingesetzt.

Als im Jahre 1964 eine Überprüfung von BND-Angehörigen auf eine NS-Belastung durch die Organisationseinheit 85 (ORG 85)[4] vorgenommen wurde, wurde er als Referatsleiter einer Gestapodienststelle als „politisch belastet“ beurteilt. Trotzdem wurde er weiterhin beschäftigt und bis zum Regierungsoberinspektor befördert. So konnte er im BND bis zu seiner Pensionierung am 12. Juli 1972 im Dienst bleiben.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Die Daten zum Lebenslauf und zum Teil zur Gestapo, SS und SD sind in den CIA-Dateien unter Sebastian Ranner zu finden
  2. SD-Oberabschnitt in der deutschsprachigen Wikipedia
  3. 3,0 3,1 Sabrina Nowack: Sicherheitsrisiko NS-Belastung: Personalüberprüfungen im Bundesnachrichtendienst in den 1960er Jahren (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968. Band 4). Ch. Links Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-86153-923-0, S. 471.
  4. Organisationseinheit 85 in der deutschsprachigen Wikipedia
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