Schwarz-blaue Koalition (Württemberg)

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Als Schwarz-blaue Koalition wurde im Volksstaat Württemberg eine Koalition der katholischen Zentrumspartei mit der deutschnationalen Württembergischen Bürgerpartei und dem protestantischen Württembergischen Bauern- und Weingärtnerbund im württembergischen Landtag bezeichnet, die dort von 1924 bis 1930 regierte.

Aufgrund von Wahlerfolgen bildete der Bauernbund den protestantischen Sockel dieser Koalition, während die Bürgerpartei durch ihren hohen Anteil eher nationalliberaler Kräfte moderater als ihre Mutterpartei (Deutschnationale Volkspartei) erschien, die durch Hugenberg ihre politische Werteordnung zusehends im Pietismus und Nationalismus im Sinne einer völkischen Ideologie sah. [1] Im Gegensatz zu anderen Reichsgebieten zeigten sich erste Bemühungen zu einer politischen Zusammenarbeit zwischen dem „schwarzen“ katholischen Zentrum sowie den protestantischen Konservativen („preußisch-blau“) bereits seit 1906 über Milieugrenzen hinaus, da in Württemberg die Katholiken politisch konservativer und die Protestanten liberaler geprägt waren als im restlichen Reich. Basis der relativ stabilen Koalition waren der gemeinsame Antisozialismus sowie ein gemeinsames Werteverständnis im Christentum, die als Vorwegnahme der Gründung einer überkonfessionellen christdemokratischen Partei – der CDU – angesehen werden kann.[2]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Peter Steinbach, Dieter Langewiesche: Der deutsche Südwesten: Regionale Traditionen und historische Identitäten (1800 - 2000). Hans-Georg Wehling zum 70. Geburtstag, Kohlhammer 2007, S. 71, online in Google Bücher
  2. Andreas Kost, Werner Relleck, Reinhold Weber: Parteien in den deutschen Ländern: Geschichte und Gegenwart, C.H.Beck 2010, S. 109f., online in Google Bücher
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