Schmerzphysiotherapie

Schmerzphysiotherapie bezeichnet ein offenes, ganzheitliches, patientenzentriertes Therapiekonzept, das von Physiotherapeuten, Ärzten, wie Zahnärzten, Heilpraktikern und Ergotherapeuten ausgeführt wird. Sie basiert auf dem von dem Physiotherapeuten Reinhard Dittel seit 1978 entwickelten Neuromedizin-Konzept.

Methode

Jeder Schmerz hat körperliche, geistige, seelische und soziale Facetten. Anders als die medikamentöse oder operative Schmerztherapie, versucht die Schmerzphysiotherapie den Patienten in den Mittelpunkt der Behandlung zu stellen, um die eigenen Aktivität zu fördern. Damit ist ein umfassender, ganzheitlicher Ansatz nötig, der neben physiotherapeutischen auch psychologische Kenntnisse erfordert. Die schmerzphysiotherapeutische Behandlung umfasst eine Kombination aus PNF, Manualtherapie und Kinästhesie. Zahlreiche Griffe und Übungen wurden modifiziert oder entwickelt, z.B. auf Grundlage der menschlichen Grundfunktionen, benannt durch Prof. Vogler, oder der Arm- und Beinlängendifferenz. Bei einer Behandlung nach dem Neuromedizin-Konzept findet zumeist auch eine –meist nonverbale- Kommunikation statt.

Darüber hinaus können verschiedene Techniken, wie z.B. Elektrotherapie, Schmerz- und Bewegungsmanagement, Nervenmobilisation, Manuelle Therapie und Medizinischer Trainingstherapie angewendet werden.

Therapeuten

Zum Schmerzphysiotherapeuten werden in erster Linie Physiotherapeuten in einer dreijährigen, berufsbegleitenden Zusatzausbildung fortgebildet. Etwa 250 Therapeuten haben die Prüfung erfolgreich absolviert.

Literatur

• Reinhard Dittel: Schmerzphysiotherapie - Lehr- und Handbuch des Neuromedizin-Konzepts. Verlag Neuromedizin, 2010, ISBN 978-3930926206

Einzelnachweise

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