Scheunenbrand von Jamel

Bei einem Scheunenbrand in Jamel brannte in der Nacht zum 12. August 2015 eine Scheune des alten Forsthofes der Familie Lohmeyer in Jamel ab. Es handelte sich um einen Brandanschlag.

Gegen 00:15 Uhr kam es zu dem Brand der Scheune. Das 240 Quadratmeter große Gebäude war zur Brandzeit leer. Die Scheune wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Ein Feriengast habe kurz vor dem Feuer eine unbekannte Person auf dem Forsthof bemerkt, sagte Birgit Loyhmeyer nach dem Brand. In einer kriminaltechnischen Untersuchung wurden Brandbeschleuniger festgestellt, die Polizei geht deshalb von Brandstiftung aus. Die Eigentümer Birgit und Horst Lohmeyer waren 2004 aus Hamburg nach Nordwestmecklenburg gezogen und setzen sich seit dem vor Ort offen gegen rechtsextreme Umtriebe in ihrem Dorf und der Region ein. Aufgrund dieses Hintergrundes gehen sowohl die Polizei als auch Innenminister Lorenz Caffier von einer Straftat mit einem rechtsextremen Hintergrund aus. Die Eigentümer stehen seit dem Brand unter Polizeischutz. "Wir gehen davon aus, dass es sich um eine direkte Reaktion auf die kürzlich bekanntgegebene Verleihung des Georg-Leber-Preises für Zivilcourage an uns handelt", sagt Horst Lohmeyer in der Süddeutschen Zeitung. Für Hinweise, die zur Ermittlung des Täters oder der Täter führen, setzt die Staatsanwaltschaft Schwerin eine Belohnung von 5000 Euro aus.

verd.di rief die Kollegen im Fachbereich Kunst & Medien nach dem Brandanschlag zu Spenden für den Verein Lobbie e.V. auf . Der Beratungsverein Lobbi aus Rostock setzt gegen rechte Gewalt und Rechtspopulismus ein. Der Verband deutscher Schriftsteller und das PEN-Zentrum Deutschland gaben am 17. August 2015 eine gemeinsame Presserklärung heraus, in der PEN-Präsident Josef Haslinger fest stellt: "Nun, da man beginnt, denen, die gegen Rassismus auftreten, das Haus anzuzünden, ist wohl der Punkt erreicht, an dem es jedem friedliebenden Bürger dämmern muss: Das geht uns alle an. Hier wird keine abweichende Meinung mehr geduldet, hier bildet sich erneut jene Kultur der politischen Gewalt heraus, die Deutschland schon einmal zugrunde gerichtet hat.«

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