SV 05 Rehbrücke

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SV 05 Rehbrücke
SV 05 Rehbrücke Wappen.jpg
Name Sportvereinigung 05 Rehbrücke e. V.
Vereinsfarben Grün, Weiß
Gegründet 1903
Vereinssitz Bergholz-Rehbrücke
Mitglieder 330 (Stand 2012)
Vorsitzender Manfred Schultz (Präsident)
Jörg Erxleben (Vorsitz)
Homepage sv05rehbrücke.de

Der SV 05 Rehbrücke e. V. (offiziell: Sportvereinigung 05 Rehbrücke e.V.) ist ein Sportverein in Bergholz-Rehbrücke. Der 3. April 1903 markiert den Beginn des organisierten und regelmäßigen Sporttreibens in Rehbrücke. Dazu trafen sich sechs junge Bergholzer und gründeten den sogenannten Arbeiterradfahrverein Bergholz, dieser Vereinsname wurde erst nach der Wende in den jetzigen Titel, SV 05 Rehbrücke geändert. Heute zählen Fußball, Tischtennis, Volleyball, Kunstradfahren, Yoganastik und Gymnastik zu den sechs verschiedenen Sportarten des Vereins. Der Verein hat 330 Mitglieder. (Statistik von 2012).

Geschichte[Bearbeiten]

1870 bis 1933[Bearbeiten]

Am 3. April 1903 wurde von sechs Bergholzern der Arbeitersportverein in Rehbrücke gegründet, Paul Lindemann, Edwald Lindemann, Albert Schmädicke und drei weitere Gründer des Vereins, die heute namentlich nicht mehr bekannt sind. Anfangs bestand der organisierte Sport aus sonntäglichen Radtouren.

Bis 1913 stieg die Mitgliederzahl auf 20 an. Mit der Entwicklung der Landhaussiedlung Rehbrücke plante der Architekt Brinkmann um 1909 am Springbruch eine große Pferderennbahn, doch der Plan wurde aufgehoben und nach Karlshorst verlegt. Somit bekam nun der Tennissport in Rehbrücke mehr Aufmerksamkeit, was 1912 zur Gründung des Tennisclubs führte. Erst dann erfolgte der erste Eintrag in Vereinsregister der Bergholz-Rehbrücker Sportgeschichte beim Amtsgericht Potsdam. Nur durch eine Zahlung von zehn Goldmark durfte man Mitglied im Rehbrücker Tennisclub werden. Anders war es beim im Januar 1927 gegründeten Turn- und Sportverein. Hier mussten Schüler 10 Pfennig, Jugendliche bis 18 Jahre und Damen 50 Pfennig, Turner über 18 Jahre und passive Mitglieder 60 Pfennig zahlen. Es gab nun bereits drei Sportvereine, neben dem genannten Tennisclub und Turn-/Sportverein, kam der Arbeiter-Turnverein Solidarität hinzu. Der zuletzt genannte Verein kümmert sich besonders um die Förderung der Jugend. Später gab es auch noch den Arbeiterradfahrverein, indem Mitte der zwanziger Jahre eine Umstellung vom Wander- zum Saal- oder Reigenfahren erfolgte. Am 26. Oktober 1925 wurde auch der ein Jahr zuvor gegründete Schützenverein ins Vereinsregister beim Potsdamer Amtsgericht eingetragen und hieß nun „Die Schützengilde Bergholz-Rehbrücke e. V.. Bergholz-Rehbrücke war somit ein Ort voller sportlicher Möglichkeiten, Spiel- und Tennisplätze, Rudergelände, Schützenfelder, Turnhallen und im Winter ermöglichten die Ravensberge den besten Eis-, Ski- und Rodelsport der Umgebung.[1]

1933 bis 1945[Bearbeiten]

Die Machtübergabe des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg an die NSDAP am 30. Januar 1933 hatte vorerst keine Auswirkungen auf den Sport und die Gesellschaft in Bergholz-Rehbrücke. Der zunehmende politische Druck führte zur Änderungen von Vereinsnamen. So wurde beispielsweise der „Bergholzer Tennisklub e. V.“ am 9. März 1935 zur „Tennisgemeinschaft“.[2]

1945 bis 1949[Bearbeiten]

Die Alliierte Kommandantur von Berlin ließ mit dem Befehl B.K./45221 vom 19. November 1945 folgende Sportarten zu: Volleyball, Basketball, Hockey, Fußball, Rugby, Schlittschuhlaufen, Tennis, Kegeln, Angeln und Gymnastik. Sportarten mit militärischem Charakter blieben allerdings weiterhin verboten. Aufgrund der schlechten Ernähungsgrundlage wurde sogar der Schulsport verboten. Erst im Frühjahr 1946 wurde das Potsdamer Schulsportverbot aufgehoben und damit auch für Bergholz-Rehbrücke. Als erstes regte sich die davor noch nicht so wichtige Sportart in Rehbrücke, Fußball. Auch das Kunstradfahren wurde wieder ins Leben gerufen, zwar wie alle Sportarten mit wenig verfügbaren, materiellen Mitteln. Im Mai 1949 wurde das Turnen in das Vereinsspektrum aufgenommen.[3]

1950 bis 1953[Bearbeiten]

Mitte 1950 initiierte Fritz Westphal gemeinsam mit Herbert Rietzke[4] die Vorbereitsungsarbeiten zur Gründung der Sportvereinigung „Einheit“ in Bergholz-Rehbrücke. Erstmals gab es eine Institution, die mehrere Sportarten unter einem Dach vereinte. Bereits 1950 hatten sich aus der Ortsgruppe der FDJ und weiteren sportbegeisterten Jugendlichen drei Fußballmannschaften, eine Tischtennisgruppe, Volleyballmannschaft, Kunstradgruppe und eine Gymnastikgruppe zusammengeschlossen. Am 19. Juni 1952 konnte der Bergholzer Verein „Einheit“ 109 Mitglieder eintragen (davon 37 FDJ-Mitglieder) und hatte 131,71 D-Mark zur Verfügung. 1953 löste sich die Ortsgruppe Bergholz-Rehbrücke der Sportvereinigung „Einheit“ auf und die Sportgruppen wechselten zur neu gegründeten Betriebssportgemeinschaft „Wissenschaft“ des Ernährungsinstituts.[5]

1953 bis 1991[Bearbeiten]

1968/69 schwankte die Mitgliederanzahl zwischen 92 und 248 Mitgliedern. Ein Vorteil brachte das Projekt der BSG der nun sogenannten „Betriebssportgemeinschaft Wissenschaft Rehbrücke“, das Sport-Sponsoring durch den Staat. Das bedeutete von nun an eine gute Versorgung mit sportlichen Materialien für den Verein. So wurde ein Arbeitsschwerpunkt des BSG „Wissenschaft“ um 1960 das Organisieren von Sportfesten auf verschiedenen Ebenen. Der BSG „Wissenschaft“ blieb jedoch nicht der einzige Verein in Bergholz-Rehbrücke. 1947 wurde auf Befehl der Sowjetischen Militärischen Administration Deutschlands (SMAD) ein Zentrales Bereitstellungskontor (ZBK) gegründet. Daraus ergab sich immer eine gewisse Sonderstellung auch für die Betriebsangehörigen, die nach bestimmten Sicherheitskriterien ausgewählt und eingestellt wurden. So hatten auch die Arbeiter den Wunsch, sich in ihrer Freizeit sportlich zu betätigen und fit zu bleiben, der auch umgesetzt wurde. So gründeten sie auch Volleyballmannschaften oder die Sektion Yoganastik und Kunstradfahren. Ein Zusammenschluss der beiden Vereine kam jedoch aufgrund von Unstimmigkeiten nicht zustande.[6]

Erfolgreiche Sportler des Vereins und Sportarten[Bearbeiten]

Die Brüder Joachim und Klaus Röhr nahmen mehrfach an der DDR-Meisterschaften im Bahnradfahren teil. Hierbei gewannen sie mehrere Medaillen als Zweierteam in der Disziplin Kunstradfahren.[7] Des Weiteren waren die beiden bei den Europameisterschaften erfolgreich, wo sie unter anderem 1969 den zweiten und 1970 den vierten Platz belegten.[8][9]

Literatur[Bearbeiten]

  • Kurt Baller: 100 Jahre organisierter Sport in Bergholz-Rehbrücke. Bergholz-Rehbrücke 2005.

Weblinks[Bearbeiten]

Facebook icon.svg SV 05 Rehbrücke bei Facebook

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kurt Baller: 100 Jahre organisierter Sport in Bergholz-Rehbrücke. Bergholz-Rehbrücke 2005, S. 6–14.
  2. Kurt Baller: 100 Jahre organisierter Sport in Bergholz-Rehbrücke. Bergholz-Rehbrücke 2005, S. 15–18.
  3. Kurt Baller: 100 Jahre organisierter Sport in Bergholz-Rehbrücke. Bergholz-Rehbrücke 2005, S. 18–21.
  4. Das rote Teufelchen in: Der Nuhte Bote. (Ausgabe Juli 2009, S. 20.) auf ov-bergholz-rehbruecke.de (PDF)
  5. Kurt Baller: 100 Jahre organisierter Sport in Bergholz-Rehbrücke. Bergholz-Rehbrücke 2005, S. 21–26.
  6. Kurt Baller: 100 Jahre organisierter Sport in Bergholz-Rehbrücke. Bergholz-Rehbrücke 2005, S. 27–59.
  7. Countdown zum 100. Geburtstag auf stadtmagazinverlag.de
  8. Vorstand vor Ort – 100 Jahre SV 05 Rehbrücke
  9. Austragung der Meisterschaft als Europakriterium auf archive.today
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