Ruth Kampa

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Ruth Kampa (* 1951 in Eberswalde) ist eine deutsche Juristin[1] und ehemalige angestellte Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion der Partei „Die Linke“.[2] Sie ist Mitglied des Bundeswahlausschusses[3] und gilt nach Darstellung der Welt als Vertraute von Gregor Gysi.[4]

Im Oktober 2013 berichtete die Tageszeitung Die Welt unter Berufung auf Kampas Stasi-Akten, dass sie lange Jahre als Inoffizielle Mitarbeiterin (IM) für das Ministerium für Staatssicherheit tätig gewesen sei.[5][6]

Bereits als Schülerin in Stendal soll sie 1969 "zur Aufklärung von Jugendlichen" eingesetzt worden sein. Ab 1971 arbeitete sie laut Aktenlage unter dem Decknamen "Sonja Richter" für die Auslandsspionageabteilung Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), ab 1988 als IM "Ruth Reimann" für die Linie II des MfS. Während beider Erfassungen führte Kampa immer wieder Einsätze im westlichen Ausland durch. So hielt sie sich noch vom 18. bis 24. Oktober 1989 in Bonn auf, wo sie zielgerichtet Kontakt mit einem Mitarbeiter des westdeutschen Ministeriums für innerdeutsche Angelegenheiten Kontakt aufgenommen haben will, wie sie ihrem Führungsoffizier am 29. Oktober während eines Treffens in der Konspirativen Wohnung "Rose" berichtete. Ihre Stasi-Akte mit der Registriernummer XV 4635/87 umfasst 70 Seiten und wurde am 15. Dezember 1989 archiviert. Darin ist auch ihre frühere Tätigkeit als HVA-Agentin beschrieben, die ursprünglichen Unterlagen dazu jedoch wurden offenbar vernichtet. Als Gesellschafterin der Fevac GmbH [7], der zur Hälfte der Verlag des Neues Deutschland gehört, verwaltet sie Vermögen aus der SED-Zeit. Kampa ist außerdem Geschäftsführerin der NDZ Neue Zeitungsverwaltung GmbH [8], in der die monatliche Linken-Mitgliederzeitschrift "Disput" [9] erscheint. 1986 wurde die Juristin mit der B-Dissertation "Die Bestrafung von Individuen nach Völkerrecht - ein Beitrag zu den theoretischen Aspekten des Verhältnisses von Individuen und Völkerrecht" promoviert. Anfang der 1990er-Jahre musste sie die Universität wegen ihrer Stasi-Verstrickung verlassen. Im März 1998 wurde Kampa in Berlin als Rechtsanwältin zugelassen. Bis Ende 2012 war sie in der Bundesschiedskomission der Linken tätig.[10]

Schriften[Bearbeiten]

  • Die Bestrafung von Individuen nach Völkerrecht – ein Beitrag zu den theoretischen Aspekten des Verhältnisses von Individuum und Völkerrecht. Potsdam 1986, OCLC 256676139 (154 S., Dissertation, Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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