Roter Verband

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Der Rote Verband (RV) ist ein Zusammenschluss von sieben arministisch geprägten Burschenschaften. Er ging 1890 aus dem 1862 gegründeten Roten Kartell hervor.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Am 1. Februar 1862 gründeten die Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller und die Burschenschaft der Bubenreuther das Rote Kartell (RK).[1][2]. Der Name geht auf die Mützenfarbe der Gründungsburschenschaften zurück. Es wurde auch Kartell der Exklusiven genannt.[3] 1864 schloss sich die Burschenschaft Alemannia Bonn dem RK an.

Nach der Gründung des Allgemeinen Deputierten-Convents, der späteren Deutschen Burschenschaft (DB) gründeten die drei genannten Burschenschaften zusammen mit Brunsviga Göttingen und Arminia Marburg 1890 den Verband alter Burschenschaften, der sich 1897 den heutigen Namen Roter Verband gab.[4]

1929 legte der Rote Verband seine Prinzipien wie folgt dar:[5]

„Der R.V. sucht die Ideale der alten Burschenschaft zu verwirklichen: Verinnerlichung des Verbindungslebens, ein starkes reines Volk, ein einiges großdeutsches Reich. Er fordert: geistige und körperliche Ertüchtigung, Sittlichkeit, Wissenschaftlichkeit, völkische Verantwortung. Er bemüht sich, durch Pflege der burschenschaftlichen Abende seine Mitglieder zu völkischer und politischer Arbeit zu erziehen und in den Geist deutscher Literatur, Kunst und Kultur einzuführen. Neben dem Fechten wird die Pflege der Leibesübungen, insbesondere des Turnens und Wanderns, gefordert. Sein hochschulpolitisches Ziel sieht der R.V. in der Einigung der gesamten Studentenschaft auf völkischem Boden.“

Seit Anfang der 1960er Jahre setzte sich der Rote Verband für die Liberalisierung der Deutschen Burschenschaft (DB) ein.[6] Er war ein entschiedener Gegner der Vereinigung der DB mit der DBÖ. 1996 war er die Keimzelle der NeuenDB.

Heutiges Selbstverständnis[Bearbeiten]

Der RV stellt sich als einzigartiges Kartell dar, in dem unterschiedliche Merkmale, Meinungen, Richtungen und Methoden zur Erreichung des jeweiligen Ziels vertreten sind. Einig ist man sich in dem Bestreben nach größtmöglicher Eigenständigkeit, Arminismus, unbedingter Toleranz und dem Wirken gegen restaurative Kräfte in Verband, Politik und Gesellschaft.

Mitglieder[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Hans-Georg Balder: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. WJK, Hilden 2006. ISBN 3-933892-25-2.
  • Herman Haupt (Hrsg.): Handbuch für den Deutschen Burschenschafter. Frankfurt am Main 1929, S. 146–147.
  • Christian Tegtmeier: Die Geschichte des Roten Verbandes. Goslar 1988.
  • Georg Heer, Paul Wentzcke: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Band 4: Die Burschenschaft in der Zeit der Vorbereitung des zweiten Reiches, im zweiten Reich und im Weltkrieg: von 1859 bis 1919. Heidelberg 1939.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hermann Haupt (Hrsg.): Handbuch für den Deutschen Burschenschafter. Frankfurt am Main 1929, S. 146.
  2. Über das Rote Kartell vgl.: Burschenschaftliche Blätter. 1899 Nr. 9–10.
  3. Hermann Haupt (Hrsg.): Handbuch für den Deutschen Burschenschafter. Frankfurt am Main 1929, S. 33.
  4. Georg Heer, Paul Wentzcke: Geschichte der Deutschen Burschenschaft. Band 4: Die Burschenschaft in der Zeit der Vorbereitung des zweiten Reiches, im zweiten Reich und im Weltkrieg: von 1859 bis 1919. Heidelberg 1939. S. 75.
  5. Hermann Haupt (Hrsg.): Handbuch für den Deutschen Burschenschafter. Nr. 5, Frankfurt am Main 1929, S. 146–147.
  6. Sonja Kuhn: Die Deutsche Burschenschaft – eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung – eine Analyse für den Zeitraum 1950 bis 1999. Diplomarbeit im Studiengang Pädagogik, Philosophie, Psychologie der Universität Bamberg. Altherrenverb. der Burschenschaft Hilaritas: Stuttgart 2002. ISBN 3-00-009710-4. S. 114.
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