Rosenmädchen
„Rosenmädchen“ ist die Bezeichnung für ein zunächst unbekanntes Mordopfer, das am 4. Juni 1996 in der niederländischen Kleinstadt Lottum gefunden wurde und erst Jahre später identifiziert werden konnte. Weil die Tote in einem Feld von Rosen aufgefunden worden war, wurde ihr von den Polizeibeamten der Name Rosenmädchen gegeben, den die Medien später übernahmen.
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Fund der Leiche[Bearbeiten]
Die unbekannte Frau wurde am 4. Juni 1996 von Waldarbeitern in der Gemarkung Horst in der niederländischen Provinz Limburg gefunden. Ihr Alter lag zu diesem Zeitpunkt zwischen 18 und 25 Jahren. Die Frau war 160 cm groß und hatte eine schlanke Figur. Ihre schwarzen Haare hatte sie zusammengebunden. Auffällig waren die zahlreichen Narben, die die Unbekannte an der Stirn, den Hüften und auf dem linken Unterschenkel aufwies und die auf einen schweren Unfall Anfang der 1990er Jahre hindeuteten. Auch die Beine der Toten waren gebrochen gewesen, was an der Tatsache zu erkennen war, dass die Frau etwa zwei Jahre vor ihrer Ermordung einer Operation unterzogen wurde und dabei eingesetzte Schrauben entfernt wurden.
Das Mordopfer wurde vor seinem Tod mehrfach brutal geschlagen und anschließend missbraucht unter Gewalteinwirkungen, die schließlich zu ihrem Tod führten.
Fahndung nach dem Täter[Bearbeiten]
Die polizeiliche Arbeit blieb erfolglos und es konnten weder der Name und die Herkunft des Opfers noch Spuren, die zu dem oder den Tätern führten, in Erfahrung gebracht werden. Am 23. August 1996 strahlte das ZDF in der von Eduard Zimmermann moderierten Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst den Fall aus – es konnten jedoch keine neuen Ergebnisse gewonnen werden. Auch die deutschen Behörden nahmen sich des Mordfalls an, da der Tatort unweit der Grenze lag und die Polizeibeamten auf Grund des Schmucks der Toten (der in Deutschland von 1986 bis 1996 in 17 Geschäften verkauft wurde) einen Aufenthalt hier nicht ausschlossen. Die Kleidung der Ermordeten kam wahrscheinlich aus Polen.
Nachdem die niederländischen Beamten den Fall erneut zu untersuchen begonnen hatten, konnten sie DNS an den Spuren von 1996 feststellen, die zu der Verhaftung eines in Köln lebenden Mannes führten, der schon wegen Vergewaltigung verurteilt gewesen war. Die Aussagen führten zu einem zweiten Mann, einem 46 Jahre alten Deutschen, der später gestand, dem Haupttäter Erich Kurt L geholfen zu haben. Die Sendung XY strahlte den Fall am 4. August 2010 ein zweites Mal aus in der Hoffnung auf Zeugen, die zu einer Feststellung der Person der Toten helfen könnten. Aus den Aussagen des Geständigen war zu entnehmen gewesen, dass die Unbekannte Malgoscha oder Goscha genannt wurde und aus Polen kam, was auf Grund ihrer Kleidung auch wahrscheinlich schien, und bis vor ihrem Tod in einem Lokal in Bergisch Gladbach angestellt war.
Die unbekannte Tote wurde letztlich als die 20-jährige polnische Prostituierte Jozefa W. identifiziert. Die Täter konnten nicht überführt werden: Der damalige Hauptverdächtige starb im Gefängnis an einem Herzanfall, den Mitverdächtigen war eine Schuld nicht nachzuweisen.[1]
Weblink[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Hendrik Pusch: Spektakulärer Mordfall: Rosenmädchen: Ihr Tod wird nie gesühnt. 16. Januar 2013, abgerufen am 25. Dezember 2019 (de-DE).