Robert Amsterdam

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Robert Amsterdam (* 1956 in White Plains, New York) ist ein kanadischer Rechtsanwalt der im Jahre 1956 in New York geboren wurde. Bekannt wurde er durch seinen Eintritt in das Team von Rechtsanwälten um den internationalen russischen Oligarchen Michail Chodorkowski. In zahlreichen Blogs und Interviews hat Robert Amsterdam ein internationales Netzwerk von Lobbyisten zur Befreiung von Chodorkowski aufgebaut.

Jugend und Bildung[Bearbeiten]

Robert Amsterdam war sechs Monate alt, als sein Vater starb. Seine Mutter heiratete wieder und zog mit der Familie in die Bronx (New York) und später nach Ottawa (Kanada).

Im Jahre 1975 erhielt Robert Amsterdam den Bachelor of Arts (B.A.) von der Carleton University (Ottawa, Kanada) und drei Jahre später absolvierte er an der juristischen Fakultät der Queen's University (Kingston, Kanada) das juristische Examen im Jahr 1978.

Robert Amsterdam wurde im Jahr 1980 bei der kanadischen Anwaltsvereinigung the Canadian Bar Association zugelassen. Er ist auch Mitglied der New York Bar Association [1].

Karriere[Bearbeiten]

Im Jahre 1980 gründet Robert Amsterdam mit seinem Partner, Dean Peroff, die internationale Anwaltskanzlei Amsterdam & Peroff [2], die sich auf Streitigkeiten in Handelssachen in Schwellenländern spezialisierte. Seine Kanzlei bezeichnet ihn als charismatisch und erfahrenen und renommierten Strafverteidiger. Seine Anwaltstätigtkeit flankiert er in der Regel aggressiv durch politische und Pressekampagnen, die auch von renommierten Medien aufgenommen werden. In Deutschland gelang es ihm, den in die USA geflüchteten Eligio Cedeno als politischen Gefangenen darzustellen.

Der Yukos-Rechtsfall[Bearbeiten]

Im Jahr 2003 wurde Amsterdam von der russischen Firma Yukos-Menatep beauftragt, ihren ehemaligen CEO Michail Chodorkowski im Prozess gegen den Russischen Staat zu verteidigen. Die Internetseite der Kanzlei Amsterdam & Peroff beschreibt den Rechtsfall als „einen der wichtigsten Fälle der russischen Geschichte der Gegenwart“. Im Rahmen dieses Prozesses rückte auch Amsterdam ins Blickfeld der internationalen Aufmerksamkeit.

Als Michail Chodorkowski im Jahr 2005 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde, wurde das Visum von Amsterdam aufgelöst und er musste Russland verlassen. Im Anschluss widmete Robert Amsterdam sich zunehmend Lobbyismus-Aktivitäten. Er hielt Vorträge für Organisationen wie die Carnegie Endowment for International Peace, das Fraser Insititut und die Internationale Juristen-Kommission. Er unterrichtet Politiker und Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) über den Yukos-Rechtsfall und Chodorkowski. Er veröffentlichte eine Anzahl von Artikeln in Zeitungen wie dem Wall Street Journal, der Washington Post, der Financial Times, dem Guardian, Die Presse, Der Tagesspiegel und Le Monde.

Im März 2009 erschien Chodorkowski ein zweites Mal vor Gericht wegen Betrugs und Steuerhinterziehung. Obwohl Amsterdam Chodorkowski in Russland nicht vertreten kann, da er seinen Beruf als Rechtsanwalt dort nicht ausüben darf und kein Visum erhält , setzt er sich in der internationalen Öffentlichkeit weiterhin für ihn ein, besonders über seine Blogs.

Einige Mitglieder des sogenannten Yukos-Clans äußerten Kritik an der radikalen Verteidigungsstrategie von Amsterdam, die sich auf politischen Aspekte im Fall Michail Chodorkowski konzentriert, und die eigentlichen Vorwürfe gegen Chodorkowski in den Hintergrund rückt.[3].

Blogs[Bearbeiten]

Robert Amsterdam betreibt zwei offizielle Blogs[4]. Während er selbst dort nur gelegentlich schreibt, werden die Blogs überwiegend genutzt, um Informationen über Geopolitik mit Schwerpunkt Russland zu veröffentlichen. In einem Artikel des Q Magazine wurde darauf hingewiesen, dass die Blogging- und Lobbyismus-Aktivitäten von Amsterdam eine Verletzung der Aufgaben und Pflichten des Anwalts darstellen können.[5].

Kontroverse Diskussionen[Bearbeiten]

Der Fall Yukos-Menatep/Chodorkowski gilt wegen der Aktivitäten der Gruppe während der turbulenten 1990er Jahre in Russland als umstritten. Amsterdam präsentiert seinen Mandanten als Opfer der des politischen Systems in Russland unter Putin. Es ist ihm jedoch nicht gelungen, einen Freispruch von Chodorkowski zu erwirken oder zumindest seine Haftstrafe zu verkürzen. Folglich behaupten einige, dass Amsterdams Methoden (Blogging und Lobbyismus) kontraproduktiv sind.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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