Richard Weimann
Richard Weimann (* 16. April 1890 in Wilthen; † 2. Juli 1976 in Berlin) war ein Politiker der SPD, Mitglied der illegalen Reichsleitung der SPD während der NS-Zeit, Mitglied des Zentralauschuss der SPD nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED, Leiter der Abteilung Parteischulung, Kultur und Erziehung des Zentralsekretariats der SED.
Richard Weimann war der Sohn eines Klempners. Er war der Vater von Karl-Heinz Weimann.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Werdegang[Bearbeiten]
Weimann besuchte die Volksschule und Handelsschule in Dresden und arbeitete danach als kaufmännischer Angestellter. Später wurde er Bürovorsteher bei einem Rechtsanwalt in Dresden und danach war er Versicherungsangestellter in Frankfurt am Main. 1908 wurde er Mitglied der SPD. Von 1911 bis 1913 war er in einem Rechtsanwaltsbüro in Greiz beschäftigt. Von 1913 bis 1916 war er Sekretär der Arbeiterjugend in Groß-Berlin (Freie sozialistische Jugend).[1][A 1]
- Von 1916 bis 1919 war er Redaktionssekretär beim de:Vorwärts (Deutschland)
- Von 1920 bis 1933 war er Angestellter bzw. Geschäftsführer des Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit, Berlin SW 68, Lindenstraße 3 u. des Sozialistischen Kulturbundes.
- Bis 1933 war Richard Weimann sozialdemokratischer Jugend-Bildungs- und Kulturfunktionär, Geschäftsführer des Film- und Lichtspieldienstes der SPD, des Reichsausschusses für sozialdemokratische Bildungsarbeit, des Sozialdemokratischen Kulturbundes, Hauptverantwortlicher der Reiseabteilung[2]
- Ab 1933 war er Mitglied des illegalen SPD-Parteivorstandes und in der Wiederstandsgruppe um de:Franz Klühs und de:Max Fechner.
- Von 1934 bis 1945 war er Geschäftsführer eines Reisebüros beziehungsweise Vertreter im Jugendfilm-Verleih.
- Von 1933 bis 1945 arbeitete er bei den Quäkern zur Unterstützung der Angehörigen von Inhaftierten.[3]
- 1945 waren Richard Weimann und de:Max Fechner 2 Mitglieder des illegalen Parteivorstandes der SPD, welche sich als Mitglieder des de:Zentralausschuss der SPD an das de:Prager Manifest der Sopade vom Januar 1934 gebunden fühlten, in dem es geheißen hatte: »Die Einigung der Arbeiterklasse wird zum Zwang, den die Geschichte selbst auferlegt«,[A 2]
- Von 1946 bis 1950 war Richard Weimann Mitglied des des SED-Parteivorstandes.
- Zeitweise war Richard Weimann Chefredakteur der de:Einheit (SED-Zeitschrift).
- 1946 war Richard Weimann mit Fred Oelßner paritätischer Leiter der Abteilung Kultur und Erziehung.
- 1947 war Richard Weimann mit Fred Oelßner paritätischer Leiter der Parteischulung, Kultur u. Erziehung des Zentralsekretariats des SED Parteivorstandes.
- Im Januar 1949 wurde Richard Weimann auf eigenen Antrag von allen FunktPrager Manifestionen der Partei entbunden.
- Anschließend leitete er die Filiale des DEFA-Filmvertriebs für Sachsen u. Sachsen-Anhalt in Leipzig.
- Ab Januar 1950 baute er eine Kulturfilmabteilung der DEFA auf und leitete diese.[4]
- 1952 trat er aus der SED aus, übersiedelte nach de:West-Berlin und wurde Mitglied der de:SPD Berlin Neukölln.[5]
Veröffentlichungen[Bearbeiten]
- 1914: Sonnenwendfeier der arbeitenden Jugend Groß-Berlins in Arbeiter-Jugend 6,14, S. 214 ff.
- 1922: Unsere Frühlingsfeiern, In Der Führer 4,1, S. 5 f.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑
Arbeiterjugend, Monatsschrift des Vereins Arbeiterjugend . Berlin . 1. Jahrg . 1909.
Freie sozialistische Jugend
1907 machte das Reichsvereinsgesetz politische Vereinigungen von jungen Leuten unter 18 Jahren unmöglich. Deshalb sprangen die SPD und die Gewerkschaften ein und bildeten Jugendausschüsse, in denen Erwachsene, verstärkt durch einige in öffentlichen Versammlungen gewählte Jugendvertreter, Veranstaltungen für die arbeitende Jugend organisierten. 1913 veranstaltete die 1909 gegründete Zentralstelle für die Arbeiterjugend Deutschlands in 365 Orten 4756 Vorträge , in 343 Orten 5467 Ausflüge und in 151 Orten 4181 Spieltage; in 280 Orten bestanden 303 Jugendheime , in 47 umfassten die Bibliotheken zusammen 33 557 Bücher 3 ) . Die Zeitung „Arbeiterjugend“ 4 ) , reichhaltig und gutgeleitet, führte die sozialistische Weltanschauung einer großen Menge von Beziehern ( 1914 über 100 000 ) vor . Als Ziel wurde auf der Konferenz der Jugendausschüsse vom 18./19 . 4. 1909 bezeichnet: „Die bürgerliche Jugendbewegung bezweckt die Beibehaltung und Befestigung der wirtschaftlichen und politischen Herrschaft der bürgerlichen Klasse durch ideologische Einwirkung auf das Proletariat und sucht besonders durch Religion und nationale Vorstellungen den Durchbruch des proletarischen Klassenbewußtseins hintanzuhalten, die bewußte Gegenaktion auf proletarischer Seite ist unsere moderne proletarische Jugendbewegung. Ihr Ziel ist die moderne proletarische Jugendbewegung.“ Ihr Ziel ist die Vorbereitung des jugendlichen vgl.:Theo Herrle, Die deutsche jugendbewegung in ihren kulturellen Zusammenhängen, 1922, [1]S. 33- Sekretär der Arbeiterjugend in Groß-Berlin
- Am 24. August 1913 fand in Kiel der erste Bezirksjugendtag statt.
- Die de:Freie sozialistische Jugend hatte 1654 Mitglieder in Schleswig-Holstein und Lübeck.
- Am 6. Dezember 1913 wurde in dieser Rubrik von einer Wehrübung von Wandervögeln in Cuxhaven berichtet, bei der es zu einem Todesfall unter den Übenden gekommen war.
- Hochspringen ↑
Der vorläufige Zentralausschuß ein Zufallsgremium, das sich am 11. Juni 1945 traf, bestand aus:
- Max Fechner
- Erich Gniffke
- Bernhard Göring
- Otto Grotewohl
- Fritz Neubecker
- Hermann Schlimme und
- Richard Weimann
- Vor dem 6. August bzw 9. August 1945, de:Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, war eine Parteienformation entlang der de:Anti-Hitler-Koalition das Mittel der Wahl.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ RICHARD WEIMANN : Aus der proletarischen Jugendbewegung. vgl.: Alexander Parvus, Die Glocke: sozialistische Wochenschrift 17. Juni 1916, ,Ausgabe 1, S. 437
- Hochspringen ↑ , erklärte 1929 , daß die Mehrzahl der veranstalteten Reisen » allgemeine Ferien- und Gesellschaftsreisen« seien , d . h . Reisen , auf denen » die Teilnehmer in kürzester Zeit alles Wesentliche sehen und ein guter Ausgleich zwischen freier Zeit des Teilnehmers und den programmatischen Darbietungen vgl.: Archiv für Sozialgeschichte, 1993, S. 204
- Hochspringen ↑ Richard Weimann ( S. 36 ) nicht nur einen Verleih für Jugendfilme und leistete mit ihm sinnvolle Kulturarbeit , son- dern er fand auch Anschluß an die Religiöse Gemeinschaft der Quäker . Diese standen im erklärten Gegensatz zu den Hans-Rainer Sandvoss, Widerstand in Kreuzberg · 1996, S. 252
- Hochspringen ↑ Richard Weimann. Er war vor 1933 im Parteivorstand der SPD auf kulturellem Gebiet tätig mit dem Schwerpunkt " Film ". Die Nazijahre überstand er mehr schlecht als recht. Richard Weimann war Mitunterzeichner des historischen Dokumentes : Aufbau der Sozialdemokratischen Partei vom 17. Juni 1945 und er arbeitete nach der Vereinigung der beiden Arbeiterparteien als Abteilungs- leiter im Zentralsekretariat der Sozialistischen ED vgl.: Aufbau der Sozial Albert Wilkening, Betriebsgeschichte des VEB DEFA Studio fur Spielfilme · 1981, S. 80Weimann . Richard Weimann war ein überaus korrekter Mensch , der zwar mit leiser Stimme , aber bemerkenswerter Hartnäckigkeit seine Meinungen und Ansichten vortrug und durchzusetzen versuchte . Er war 80S. 80
- Hochspringen ↑ Biographische Angaben aus dem Handbuch: Wer war wer in der DDR?, [4]
Personendaten | |
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NAME | Weimann, Richard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker SPD, SED |
GEBURTSDATUM | 16. April 1890 |
GEBURTSORT | Wilthen |
STERBEDATUM | 2. Juli 1976 |
STERBEORT | Berlin |