Retina Display
Als Retina Display werden hochauflösendes Bildschirme bezeichnet, die in verschiedenen Geräten der Apple Inc. zum Einsatz kommen. Erstmals wurde das in das iPhone 4 integrierte Display am 7. Juni 2010 auf der Worldwide Developer Conference (WWDC) in San Francisco durch Apple-Gründer Steve Jobs vorgestellt. Ab diesem Zeitpunkt wurden sowohl iPhones, iPads als auch Mac-Notebooks wahlweise mit oder ohne hochauflösendes Retina-Display angeboten. Den Begriff „Retina“ ist allgemein aus der Biologie bekannt. Hier wird mit diesem lateinischen Wort die menschliche Netzhaut bezeichnet, also das Organ, das den Lichteinfall in ein für den Menschen verwertbares Signal umwandelt.
Bedeutung der Bezeichnung „Retina“[Bearbeiten]
Laut Jobs‘ Aussage besitzt das Retina-Display des iPhone 4 326 ppi (pixels per inch) bei einer Auflösung von 960 x 640 Pixeln. Damit, so sagt er, wurde die „magische Zahl“ von 300 ppi überschritten, bei Pixeldichten über 300 ppi könne das menschliche Auge (genauer: die Retina) einzelne Bildpunkte, also Pixel, nicht mehr auseinanderhalten. Schrift und Grafiken wirken folglich schärfer und „wie aus einem Guss“. Das Retina-Display des iPad 3 und 4 besitzt 264 ppi bei einer Auflösung von 2048 x 1536 Pixeln. Die Pixeldichte von iPhone und iPad wurde also im Vergleich zu den Vorgängermodellen vervierfacht. Der Begriff „Retina-Display“ ist jedoch keine technische Bezeichnung für besonders hochauflösende Displays, sondern eine patentierte Wortschöpfung, mit der Apple ausschließlich die Bildschirme der eigenen Geräte beschreibt.
Technischer Hintergrund[Bearbeiten]
Die höhere Pixeldichte wird durch eine Verkleinerung der einzelnen Pixel erreicht. So finden viermal so viele Pixel Platz, ohne dass die Displayabmessungen verändert werden müssen. Aufgrund der rasanten technischen Entwicklung, gerade im Bereich der Mobilgeräte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Apple seine Modellreihen mit hochauflösenden Displays ausstattete. Jedoch wurden an den Prozessor und speziell die Grafikeinheit der Geräte mit der gestiegenen Pixelanzahl auch ganz neue Ansprüche gestellt: Der neue A4-Prozessor des iPhone 4 war mit 1 GHz um 400 MHz höher getaktet als der im iPhone 3GS verbaute ARM Cortex A8, der nur einen Takt von 600 MHz aufweisen konnte. Dies entspricht einer Leistungssteigerung von rund 67 Prozent bei fast identischen Geräteabmessungen.
Bei der iPad-Modellreihe wurde der Prozessor ebenfalls mit jeder neuen Generation um ungefähr 50% schneller: Im iPad 2 ohne hochauflösendes Display ist noch ein ARM-Cortex-A9-Prozessor mit 1 GHz verbaut, im iPad 3 mit Retina-Display wurde dann auf einen A5X-Prozessor (1GHz) mit gesonderter Grafikeinheit „PowerVR SGX 543MP4“ zurückgegriffen. Diese verfügt ihrerseits über vier mit jeweils 200 MHz getaktete Prozessorkerne. Nach Angaben von Apple wurde so die Grafik-Performance des Chips im Vergleich zum Vorgänger um ungefähr 50% gesteigert.
Im iPad 4 setzt Apple den A6X-Prozessor mit 1,4 GHz Taktgeschwindigkeit ein, dieser beherbergt ebenfalls eine externe Grafikeinheit namens „PowerVR SGX 554MP4“ mit vier Rechenkernen und einer wiederum erhöhten Performance im Vergleich zum Vorgänger „SGX 543MP4“.