Reichsausschuss für Ärzte und Krankenkassen

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Der Reichsausschuss für Ärzte und Krankenkassen war das höchste Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen im Deutschen Reich, er war beim Reichsarbeitsministerium angesiedelt.

Ärztestreik Dezember 1922 bis Januar 1923[Bearbeiten]

Von Dezember 1923 bis Januar 1924 verlangten Ärzte von Kassenpatienten, medizinische Leistungen sofort bar zu bezahlen.[1] 1923 griff der Staat mit einer Notverordnung erstmals in das bis dato privatrechtliche Verhältnis zwischen Ärzten und Kassen ein. Das Kabinett Cuno erließ eine Notverordnung, mit welcher der Reichsausschuss für Ärzte und Krankenkassen gegründet und eine Richtlinie über die Zulassung zur Kassenarztpraxis. Der Reichsausschuss für Ärzte und Krankenkassen wurde 1955 mit dem Gesetz über Kassenarztrecht vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen abgelöst, dieser wurde , 1. Januar 2004 in Kraft getretene Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) durch den Gemeinsamer Bundesausschuss abgelöst. Der Sekretär des Reichsausschusses für Ärzte und Krankenkassen war Hans-Joachim Unger[A 1]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Rückblick: Der Ärztestreik 1923/1924, Einzelverträge zwischen Ärzten und Kassen gab es (danach) nicht mehr, 2006 +++ Anja Schulte-Lutz +++ Quelle: AMBULANTE CHIRURGIE, 10. Jahrgang, Heft 1/2006,15[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Hans-Joachim Unger  (*07. November 1898 in Breslau; † 05. Dezember 1979) war ein deutscher Verbandsfunktionär. Er war der Sohn von Alice Unger und Ernst Adolf Unger einem Kartonagenfabrikant in Breslau. Er besuchte die Schule in Breslau und und studierte an der Universität Würzburg. Im Ersten Weltkrieg war er Offizier. Er war Geschäftsführer des Reichsverband der Kriegsteilnehmer-Akademiker. Er war Sekretär des Reichsausschuss für Ärzte und Krankenkassen im Reichsarbeitsministerium. Er war Mitglied der 1926 gegründeten Reichsnotgemeinschaft Deutscher Ärzte (RNG). Die Reichsnotgemeinschaft deutscher Ärzte wurde am 31.10.1926 in Hildesheim gegründet. Von 1928 bis 1934 war Fritz Lejeune Vorsitzender der politisch rechtsgerichteten Reichsnotgemeinschaft Deutscher Ärzte, einem Sammelbecken für meist junge, bei den Krankenkassen nicht zugelassene Ärzte, die sich von den etablierten ärztlichen Standesorganisationen unzureichend vertreten fühlten. Vor 1933 war Hans-Joachim Unger Mitglied der Deutschen Volkspartei. Im Juli 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und bis zum 8. Mai 1945 inhaftiert. Von 8. Mai 1945 bis 1948 war er Sonderbeauftragter für die pharmazeutische Industrie im Innenministerium Sachsen-Anhalt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) die Provinz Sachsen-Anhalt (bis Oktober 1946: Provinz Sachsen) aus den beiden preußischen Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg, dem Freistaat Anhalt (um Dessau) und einigen weiteren Gebieten. Im Prozess der Auflösung Preußens, die im Februar 1947 durch Verkündung des alliierten Kontrollratsgesetzes Nr. 46 ihren Abschluss fand, verkündete die Provinz Sachsen-Anhalt am 10. Januar 1947 ihre eigene Landesverfassung. Am 21. Juli des Jahres erhielt die Provinz den Namen Land Sachsen-Anhalt, die bis zur Auflösung der Länder am 25. Juli 1952 geltende Verfassung hieß damit Verfassung des Landes Sachsen-Anhalt. Auf Grund der Verordnung über die Bildung Beratender Versammlungen vom 17. Juni 1946 hat das Präsidium der Provinz Sachsen auf Vorschlag aus dem Kreis Madgeburg Hans-Joachim Unger in der Kategorie hervorragender Wirtschaftsfachleute und bedeutender Persönlichkeiten aus dem wirtschaftlichen und kulturellen Leben in die berufen. verfassugnsgebene Versammlung berufen. Von 1948 bis 1949 war er Ministerialrat im Ministerium für Wirtschaft und Verkehr Sachsen-Anhalt. Ab 1950 ist er in der Bundesrepublik Deutschland tätig. Von 1952 bis 1954 war er Generalsekretär der Europa-Union Deutschland. Ab 1954 war er Vorsitzender des Zentralverbandes demokratischer Widerstandskämpfer und Verfolgtenorganisationen (ZDWV) der Nachfolgeorganisadtion des CDU-nahen Bund der Verfolgten des Naziregimes. Von 1960 bis 1965 war er Präsident der fr:Fédération nationale des déportés et internés résistants et patriotes. Von 1972 bis 1978 war er Mitglied der CDU: KV Obertaunus, OV Bad Homburg-Stadt. Von 1953 bis 1963 war er Mitglied der Europa-Union Deutschland. Von 1953 bis 1972 war er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise. Mit Hans Globkes Amtsvorgänger als Chef des Bundeskanzleramt, dem Staatssekretär Otto Lenz, hatte Verfolgtenchef Unger unbefangen verkehrt. Lenz zählte sich zu den Akteuren des 20. Juli 1944, und seine Sympathie für Unger fand in konkreter Hilfe für die Verfolgten Niederschlag. Am 7. November 1968 ohrfeigte Beate Klarsfeld den ehemaligen NSDAP Parteigenossen, Kurt Georg Kiesinger auf dem 16. Parteitag der CDU in der Berliner Kongresshalle. Im März 1969 begleite Hans-Joachim Unger Kurtt Georg Kiesinger nach Paris. Der pensionierte Ministerialrat Hans Joachim Unger, der fr:Fédération nationale des déportés et internés résistants et patriotes in Deutschland repräsentiert, sagte auch warum: Wer selber im Untergrund gewirkt habe, der wisse. daß ohne Tarnung keiner hätte überleben können. Warum also sollte ein Pg nicht Widerständler gewesen sein? Im Oktober 1969 wurde Hans-Joachim Unger mit einem Großkreuz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.