RandyRun

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RandyRun
Rechtsform GmbH
Gründung April 2007 (3dsvs.com Oktober 2001)
Sitz Schwabmünchen
Leitung Andreas Herken, David Schikor (Geschäftsführer)[1]
Mitarbeiter 20 (Stand: 2012)
Branche Dienstleistungen (Vermittlung von virtuellen Spiel-Gütern und Leveling-Dienstleistungen)
Website randyrun.de

RandyRun ist Europas erster Vermittler für virtuelle Güter und Leveling-Dienstleistungen (Powerleveling) für Massively Multiplayer Online Role Playing Games (Massen-Mehrspieler-Online-Rollen-Spiele; MMORPG) wie z.B. „World of Warcraft“, „Diablo 3“ oder „Star Wars: The Old Republic“. Die Firma ist der nach Kundenzahl größte Dienstleister dieser Art mit Firmensitz in Deutschland (Schwabmünchen)[2]. RandyRun vermittelt zahlungswilligen Gaming-Kunden gegen Provision Lieferanten und Dienstleister für virtuelle Güter. Vermittelt werden überwiegend die Dienstleistungen sogenannter „Goldfarmer“, die gegen Entgelt „World of Warcraft-Gold“ für den Kunden erspielen. Weitere Produkte sind u.a. Leveling-Dienstleitungen sowie Game-Keys (Spielzugänge) und Game-Cards (Prepaid-Spielzeit) für klassische PC-Spiele und Gaming-Konsolen.

Historie[Bearbeiten]

Die Ursprünge des Unternehmens reichen auf die Vermittlungsseite „www.3dsvs.com“ zurück, die im Oktober 2001 online ging.[3][4] Der „3D.Schikor Virtual Store“ wurde von den Brüdern David, Dan-Micha und Daniel Schikor im Keller ihrer Eltern in Schwabmünchen gegründet und damit das erste Unternehmen in Europa, das mit virtuellen Spielgütern handelte.[5] Die Gebrüder sicherten sich einen Exklusivvertrag mit einem chinesischen Großlieferanten für Diablo 2-Items und bedienten damit den virtuellen Diablo 2-Item-Markt in den USA und in Europa.

Zum Release von Blizzards „World of Warcraft“ gründeten die Gebrüder Schikor eine GmbH und erweiterten ihr Unternehmen um die Shopseite „www.ingameservice.de/.com“ (Oktober 2005).[6] Als Geschäftsführer fungierte in dieser Zeit Peter Michejew. Im April 2007 wurde das Unternehmen unter der Marke „RandyRun“ und der Geschäftsführung durch Andreas Herken und David Schikor neu aufgestellt. Heute ist die Shopseite RandyRun in 10 Sprachen lokalisiert und um weitere Angebote ergänzt worden (z.B. „WoW-Goldbombe“).[7]

Kontroversen und Kritik[Bearbeiten]

Verstöße gegen AGBs der Spielehersteller / vermeintliche „Illegalität“[Bearbeiten]

Die meisten Hersteller von MMORPGs „verbieten“ in ihren AGBs ausdrücklich die Nutzung von Leveling- und Goldselling-Diensten und drohen ihren Spielkunden bei Vergehen gegen dieses „Verbot“ mit dem Entzug ihres Spiel-Accounts. Da der Verkauf bzw. die Vermittlung von virtuellen Spielgütern in den meisten Ländern Europas und insbesondere auch in Deutschland nicht illegal ist, stehen die restriktiven AGBs der Spielhersteller unter berechtigter Kritik.[8] In der Praxis verhält es sich so, dass Spieler, die Dienstleistungen von RandyRun in Anspruch nehmen, in der Regel nicht mit Restriktionen seitens des Spielherstellers rechnen müssen. Anders stellt es sich auf Seiten der Lieferanten dar, die jederzeit mit „Bans“ (dauerhafte Sperrung/Entzug) ihrer Händleraccounts rechnen müssen. Verstärken die Spielhersteller ihr Vorgehen gegen Goldfarmer, steigen daher normalerweise auch die Preise für die betroffenen virtuellen Güter.[5]

Einfluss auf Spiel-Ökonomie und Spiel-Erleben[Bearbeiten]

Ein Einfluss von Gold-Selling auf die Spiel-Ökonomie der betroffenen MMORPGs ist naheliegend. Da die im Spiel zur Verfügung stehenden virtuellen Goldmengen und Gegenstände durch Dienstleistungen, wie sie von RandyRun vermittelt werden, erhöht werden, ist damit auch eine wenigstens subjektive Entwertung dieser Gegenstände bzw. Spiel-Errungenschaften verbunden.[8] Dieses Problem ist jedoch ein den Spielmechanismen eingeborenes, denn auch durch reguläres Spielen entstehen solche Inflations-Effekte. Dass dem Spielhersteller oder dem Spiel-Erleben geschadet werde, ist nicht eindeutig nachzuweisen. Vielmehr ließe sich auch dafür argumentieren, dass viele Spieler ohne die Nutzung von Goldfarming- und Leveling-Dienstleitungen das Spiel früher abbrechen würden. Hinzu kommt der zusätzliche Umsatz, den der Spielhersteller durch (das fortwährende Bannen von) Farmer-Accounts erwirtschaftet, deren Wiederbeschaffungskosten auf die Preise der virtuellen Güter aufgeschlagen werden. Bei RandyRun kommt hinzu, dass diese Marke stark in Spiele-Werbung und Community-Pflege investiert, was dem Spielhersteller bzw. Publisher kostenlos zugutekommt.[9]

Quellen und Qualitätssicherung von „China-Gold“[Bearbeiten]

In Zusammenhang mit Goldselling und (chinesischen) Goldfarmern ist immer wieder von betrügerischen Aktionen und Accountdiebstählen die Rede. So kommt eine Untersuchung der Weltbank zu dem Ergebnis, dass 2009 geschätzt bis zu 20% der Löhne in der sogenannten „third-party gaming services industry“ an kriminelle Hacker ausbezahlt wurde.[10] Zudem war in der Presse von Ausbeutung minderjähriger oder inhaftierter Goldfarmer zu lesen. Die Weltbank-Studie und andere Untersuchungen kommen jedoch auch zu dem Ergebnis, dass Goldfarming zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig erwachsen ist, bei dem ein hoher Anteil an der Wertschöpfung im Herstellerland verbleibt.[11]

In diesem ethisch nicht unproblematischen Marktumfeld setzt RandyRun auf langjährige Partnerschaften mit ausgewählten Lieferanten, die sich einem strengen Verhaltenscodex unterwerfen.[12]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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