Raketentechnik

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Unter Raketentechnik versteht man alle Kenntnisse, Materialien, Verfahren und Vorgänge, die zum erfolgreichen Bau, Start und Betrieb von Raketen beitragen.

Geschichte[Bearbeiten]

Hauptartikel: Anfänge des Raketenbaus

Erste Nachweise zur Technik einer Drei-Stufen-Rakete aus der Zeit zwischen 1529 und 1556 gehen auf Conrad Haas zurück. Der Waffenkonstrukteur Casimir Simienowicz hinterließ mit seinem Werk Ars magna artilleriae pars prima von 1650 die nächste bekannte Beschreibung zu dreistufiger Raketentechnik.

Technische Erfordernisse im Raketenbau[Bearbeiten]

Anders als Flugzeuge sind Raketen auch außerhalb der Erdatmosphäre einsetzbar. Sie benötigen weder den Auftrieb der Luft noch ihren Sauerstoff, sondern führen alle zum Antrieb nötigen Substanzen in fester oder flüssiger Form mit. Wegen der nötigen Tanks, Leitungen und Pumpen sind sie allerdings auch anfälliger für Störungen, was lange Entwicklungszeiten und hohe Kosten bedeutet. Auch die Steuerung ist aufwendiger als in der Luftfahrt.

Raketen arbeiten nach dem Prinzip des Rückstoßes durch Verbrennungsgase, der umso stärker ist, je mehr und schneller die Gase der Düse entströmen und je leichter die Raketenhülle ist. Andererseits braucht diese eine gewisse Festigkeit, weshalb günstige Massenverhältnisse (Start- zu Leermasse) nur mit extremer Leichtbauweise erzielbar sind. Die Ausströmgeschwindigkeit steigt mit der Temperatur in der Brennkammer - was die effektivsten Antriebe vor weitere technische Probleme stellt.

Zusammengefasst heißt das: Von der Gesamtmasse einer Rakete soll möglichst viel auf den möglichst explosiven Treibstoff entfallen, und nur wenig auf die Raketenstruktur. Letztere muss dennoch stabil, betriebssicher und gut steuerbar bleiben. Diese widersprüchlichen Anforderungen stellen die Raketentechnik vor zahlreiche schwierige Herausforderungen.

Auslegung und Art von Raketen[Bearbeiten]

Die grundsätzliche Wahl der Raketenart(en) richtet sich nach Verwendungszweck und der Größe. Dabei unterscheidet man vor allem:

Entwurf von Raketenform und Antrieb[Bearbeiten]

Material, Haltbarkeit und Betrieb[Bearbeiten]

Zuverlässigkeit und Fehlstarts[Bearbeiten]

Die Zuverlässigkeit der Einzelkomponenten muss bei Raketen mit vielen tausend Einzelteilen bei über 99,999 Prozent liegen. Hier ist ein Optimum zwischen vielen widersprüchlichen Aspekten zu suchen, unter anderem

  • zwischen Risiko, Kosten und Entwicklungszeit,
  • zwischen Innovation, Bewährtem und aufwendigen Testläufen,
  • Struktur, Haltbarkeit, Gewicht und Treibstoffverbrauch,
  • Reservesysteme, Gewichtsanstieg und Energieverbrauch, und
  • zwischen Fehlermeldungen, Steuerung und Autonomie.

Die Ausfallsquote verschiedener Raketentypen liegt meist im Bereich einiger Prozent. Vereinzelt kann sie auf 1-2 Fehlstarts pro 100 Starts gesenkt werden, wie bei der Delta-Serie. Hier wurden in 40 Jahren zahlreiche Varianten erprobt und schrittweise verbessert - von den ersten Typen (1960) über Delta I, II und III bis zu Delta IV.

Siehe auch[Bearbeiten]

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