RB 100
Die RB 100 Roboter-Schweißzelle eignet sich für alle gängigen Schweißverfahren (MIG/MAG, CMT, WIG, WIG-Glovebox) und ist weltweit einzigartig in Präzision und Wiederholgenauigkeit. Mit der Anbindung der Inertgastechnologie kam im Jahr 2012 die modernste WIG-Schweißmaschine dieser Art auf den Weltmarkt.
Mit der RB 100 Roboter-Schweißzelle können Bauteile für Handwerk, Industrie, Luft- und Raumfahrt sowie Automotive (auch Dünnbleche in Titan und Edelstahl) erstmals vollautomatisch, energieeffizient, wirtschaftlich, ohne Anlauffarben sowie umwelt- und gesundheitsschonend geschweißt werden.
Die RB 100 Roboter-Schweißzelle zeichnet sich durch hohe Dynamik, hohe Bahngenauigkeit, große Steifigkeit und ihre kompakte, fertige CE-konforme Zelle aus. Schweißnähte können gemäß EN 1090 mit CE-Zeichen zertifiziert und gekennzeichnet werden. Während der Schweißung werden die eingegebenen Schweißparameter überwacht und dokumentiert. Der Schweißprozess ist rückverfolgbar.
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[Verbergen]Aufbau, Energieeffizienz und Genauigkeit[Bearbeiten]
Der Aufbau der RB 100 beruht auf sogenannter Parallelkinematik (siehe auch Hexapod). Das bedeutet, die Bewegung erfolgt über sechs parallel angeordnete Achsen. Bei den RB 100 Roboter-WIG-Schweißzellen mit Glovebox wird z. B. ein 0,5 kg schwerer WIG-Schweißbrenner mit 100stel-mm-Genauigkeit positioniert. Demgegenüber bewegen herkömmliche Systeme (Knick-Arm-Roboter oder Werkzeugmaschinen), über ihre serielle Anordnung der Achsen bereits eine Eigenmasse von mehreren hundert Kilogramm, bei Werkzeugmaschinen sogar mehrere tausend Kilogramm. Die RB 100 hat durch die effektive Parallelkinematik lediglich eine Leistungsaufnahme von 400 Watt und ist damit vergleichsweise um ein Vielfaches energieeffizienter als ein herkömmliches System, das in etwa 15.000 bis 35.000 Watt (bei selbem Arbeitsraum) benötigt, um die hohe Eigenmasse zu bewegen.
Die kompakte Zelle[Bearbeiten]
Eine Fundamentauslegung, wie es handelsübliche Roboter oder Maschinen benötigen, ist nicht notwendig, da die RB 100 als Standgerät ausgeliefert wird. Die RB 100-Schweißzelle ist kompakt aufgebaut und benötigt in etwa den Platzbedarf einer Europalette. Schutzzaunausstattungen entfallen, da die RB 100 als Kompaktgerät mit abschließbarem Arbeitsraum nach CE-Richtlinien ausgeliefert wird.
Die Programmierung und Bedienung[Bearbeiten]
Dabei lässt sich der RB100 wie eine herkömmliche Werkzeugmaschine über eine so genannte „Offline-Programmierung“ nach DIN 66025, sicher für den Anwender, im ausgeschalteten Zustand programmieren. Die aufwendige Online-Programmierung (teachen) entfällt. Die DIN 66025-Programmierung wird in herkömmlichen Ausbildungsberufen der Metall- und Maschinenbaubranche vermittelt. Schon ab Facharbeiterqualifikation ist es möglich, die RB 100 zu programmieren. Der Einsatz von hochqualifiziertem Personal bei Roboteranwendung entfällt. Durch eine einfache Bedienerprüfung erhält der Anwender eine Schweißzertifizierung. Die aufwändigen Schweißprüfungen entfallen dank abgespeicherten Schweißparametern und -abläufen. Der Bediener erhält über die Schweißzertifizierung eine Bedienerprüfung und muss selbst keine eigene Schweißeignung mehr nachweisen.
Die Vielseitigkeit[Bearbeiten]
Durch den Einbau eines Systemlochtisches als Arbeitsplattform kann der Anwender auf ein vielseitiges Standardprogramm der Spanntischsystemhersteller zugreifen. Dadurch lassen sich die Kosten beim Vorrichtungsbau erheblich reduzieren. Die RB 100-Schweißzellen sind mit einem variablen System zur Aufnahme von Schweißpistolen ausgestattet. Dadurch hat der Anwender die Möglichkeit zwischen MIG/MAG-, WIG- und Laser-Schweißsystemen zu wechseln.
Die RB 100 Roboter-WIG-Schweißzelle mit Inertgas- und Gloveboxtechnologie[Bearbeiten]
Durch Anbindung der Inertgas- sowie Gloveboxtechnologie kann mit der RB 100 Roboter-WIG-Schweißzelle erstmals vollständig automatisiert z. B. 0,6 mm Titanblech prozessgenau im 100stel-Bereich geschweißt werden.
Grundlegend für diese Innovation war die Gehäusestruktur der RB 100 (in Stahl-Leichtbauweise). Dadurch ist es gelungen, die Kabine hermetisch abzuriegeln. Somit wurde eine Füllung mit inertem Gas möglich. Das integrierte Gasreinigungssystem reduziert den Restsauerstoffgehalt in der Glovebox auf 1 ppm. Dadurch entstehen keine Anlauffarben, die normalerweise mittels giftiger Beize und Spüllösungen aufwändig entfernt werden müssten. Auch können durch die Glovebox beim Schweißen keine giftigen Dämpfe frei in die Umgebung entweichen (im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren). Somit ist der Schutz von Mensch und Umwelt gewährleistet. Ein weiterer großer Vorteil dabei ist auch, dass beim Schweißen keine laufende Schweißgaszufuhr mehr notwendig ist (bei herkömmlichen Systemen in der Regel 10 l/min). Auch das aufwändige Zugeben von Formiergas entfällt (sonst in der Regel 20-50 l/min).
„Unzulässige Anlauffarben nach DVS 2713 werden durch die Inertgastechnologie vermieden.“
Die RB 100 Roboter-WIG-Schweißzelle mit Inertgas- und Gloveboxtechnologie verfügt über ein Schleusensystem, das den Verlust von Schutzgas in der Schweißzelle verhindert. Die Integration eines Wechseldrehtisches in Verbindung mit der innovativen Gloveboxtechnologie ermöglicht dem Anwender ein ergonomisches Bestücken. Auch die automatische Bauteilzuführung mittels einer automatischen Schleuse ist möglich.
Weitere Einsatzmöglichkeiten[Bearbeiten]
Die RB 100 Roboter-WIG-Schweißzelle kann jedoch nicht nur als Schweißmaschine eingesetzt werden. Auch RB 100 Entgraten, RB 100 Wasserstrahlschneiden, RB 100 Polieren, RB 100 Lasern und RB 100 Schleifen wurden bereits realisiert.
Weblinks[Bearbeiten]
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