Rüstung des Ludwig Ungnad von Weißenwolff, Freiherr von Sonnegg

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen des Ludwig Ungnad von Weißenwolff

Die Rüstung des Ludwig Ungnad von Weißenwolff, Freiherr von Sonnegg, ist eine deutsche Rüstung, die für Ludwig Unggnat von Weissenwolf († 1584), einen Sohn Hans III. Ungnad von Weißenwolff, Freiherr von Sonnegg (auch Sonneck, Sunegg, Soneck) (* 1493; † 27. Dezember 1564 auf Schloss Winteritz (Vintířov) in Böhmen) gefertigt wurde. Die ausführenden Handwerker waren (* 1513; † nach 1578) Desiderius Helmschmid als Plattner und Jörg Sorg (* ca. 1548; † 1603 in Augsburg) als Dekorateur. Sie war bis zur Schließung in der Higgins Armoury Collektion in Worcester/Massachusetts, U.S.A ausgestellt. Sie ist nun im neuen Standort der Sammlung im Worcester Art Museum zu sehen.

Ludwig Ungnat von Weissenwolf war unter anderem der Truchseß Maximilian II. und nahm an dessen Kriegszug gegen Frankreich teil. Später kämpfte er in den Türkenkriegen und war Burghauptmann von Klagenfurt und Graz. Ab 1551 war er der Mundschenk Maximilians und von 1554 bis 1574 sein Kämmerer.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Rüstung besteht aus einer offenen Sturmhaube, Brust- und Rückenpanzer, ganzen Armzeugen, Tassetten, Beinzeugen und Panzerstiefeln. Sie ist in der üblichen Art der Herstellungszeit gefertigt, ohne dass es zu besonderen Abweichungen kommt. Die Tassetten reichen bis zu den Knien und sind zehnfach geschoben. Die Armzeuge sind auch an der Innenseite der Armbeuge mit schmalen Platten geschlossen, die geschoben konstruiert sind. Die Gesichtsöffnung der Sturmhaube ist offen und der Augenschirm beweglich. Das untere Helmende ist verlängert und dreifach geschoben und dient als Halsschutz. Am Brustpanzer ist kein Ringkragen angebracht.

Die Dekoration der Rüstung besteht aus unterschiedlich breiten, gravierten und getriebenen Bändern, die vertikal über die Rüstung verlaufen. Die Bänder, die die Rüstungsteile begrenzen sind graviert und schwarz eingefärbt, wobei die gravierten Muster in floraler Form silbern hervorgehoben sind. Die Rüstungsteile sind am Außenrand umgeschmiedet und seilförmig gestaltet (geseilt). Die meisten anderen Dekorationsbänder sind so angeordnet das sie auf der linken und rechten Seite sowie mittig auf den einzelnen Rüstungsteilen angebracht sind. Sie sind ebenfalls graviert und schwarz gefärbt. An den Außenlinien der Bänder sind flach-halbkugelförmig ausgetrieben und vergoldet. Die halbkugelförmigen Muster sind an den Bändern zu beiden Seiten, bei Begrenzungsbändern einseitig ausgeführt. An den Tassetten sind die halbkugelförmigen Dekorationsbänder an den Außenseiten aufgenietet. An den Ellbogenkacheln sind als Dekoration der Außenseite große Fleur-de-Lis ausgearbeitet. Die Nieten, die an der Rüstung verbaut wurden, sind vergoldet.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Mark Hengerer: Ungnad von Weissenwolff. In: Werner Paravicini, Jan Hirschbiegel et al. (Hrsg.): Grafen und Herren. Höfe und Residenzen im spätmittelalterlichen Reich. Band 2. Thorbecke, Ostfildern 2012, ISBN 978-3-7995-4525-9, S. 1531–1545, urn:nbn:de:bsz:352-202374 (auf der Website der Universität Konstanz [PDF; 516 kB; abgerufen am 24. Juni 2017]).
  Dieser Artikel wurde gemäß CC-BY-SA mit der kompletten Versionsgeschichte aus dem ehemaligen Waffentechnik-Wiki importiert.