Rüstung des Giovanni Battista Bourbon del Monte

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Wappen der Bourbon del Monte

Die Rüstung des Giovanni Battista Bourbon del Monte ist eine italienische Rüstung, die vermutlich in Brescia für den Soldaten Giovanni Battista Bourbon del Monte (*1541–†1614) gefertigt wurde. Del Monte war im Laufe seiner militärischen Karriere bei vielen Herrschern und unterschiedlichen Ländern im Sold. Unter anderem diente er in der päpstlichen Garde, unter den Königen von Frankreich und Spanien und in der venetianischen Republik.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die heute erhaltene Rüstung besteht aus einer offenen Sturmhaube, einem Brust- und Rückenpanzer, sowie zwei oberschenkellangen, neunfach geschobenen Tassetten. Die auf einem Portrait gezeigten Armzeuge, die Schulterpanzer sowie die Panzerhandschuhe sind heute vermutlich nicht mehr erhalten.

Der Helm ist mit Scharnieren an der Helmkalotte beweglich befestigt. Oberhalb der Stirn ist ein Augenschirm befestigt der die Augen vor Blenden duch Sonneneinstrahlung schützen sollte. Der Außenrand ist seilförmig gestaltet ("geseilt"). Die Ohrenbereiche sind mit jeweils einer großen Rosette aus Akanthusblättern verziert. Um die Rosetten herum ist die Helmkalotte mit Löchern kreisförmig durchbrochen, damit besseres Hören möglich war. Am Scheitelpunkt des Helmes ist eine flache, im vorderen Bereich mit Akanthusblättern verzierte Metallschiene angebracht, wobei es sich aber nicht um einen Helmkamm handelt. Die verzierte und profilierte Schiene läuft über den Scheitel der Kalotte bis zu dem auffällig ausgetriebenen Federbusch, der sich am oberen Ende der spitz zulaufenden Kalotte sitzt. Dieser Federbusch ist das auffällige an diesem Helm, da diese Art der Verzierung ungewöhnlich ist. Der Federbusch besteht interessanterweise am breiten, oberen Ende nicht aus einer Federspitze sondern gleicht eher den Spitzen von Akanthusblättern. Er besteht aus Messing und ist auf die Kalotte aufgenietet. Am Übergang vom Ringkragen zum Brustpanzer sowie am Rand der Armöffnungen sind getriebene Verzierungen in Form eines Lorbeerkranzes ausgearbeitet. Die Tassetten sind mit Lederriemen am Brustpanzer befestigt. Das Innenfutter besteht aus rotem Stoff und ist zum Teil erhalten.

Die Rüstung ist im gesamten mit Gravuren und Ätzdekorationen überzogen, deren Musterung eine Stoffimitation erzeugt. Diese Art der Dekoration fand Verwendung in den Jahren 1590 bis 1619. Linien aus Akanthusornamenten gebildet, verlaufen über die gesamte Rüstung und bilden ein Schachbrettmuster. Dort wo sich alle Linien jeweils kreuzen ist ein großes Blütenornament ausgearbeitet. Innerhalb der dadurch entstandenen Quadrate befindet sich jeweils die Darstellung eines Akanthusblattes. Hinter jedem Außenranddekor, auch hinter den Lorbeerkränzen, ist ein breites Band angebracht, das ebenfalls mit Pflanzenornamenten wie Ranken und Blüten verziert und anschließend feuervergoldet ist. Die gleichen Bandornamente finden sich um die Gesichtsöttnung herum, oberhalb des Augenschirms, sowie seitlich und rückseitig am Helm. Oberhalb der Scharnierefür die Wangenklappen befindet sich auf jeder Seite ein weiteres großes Blattornament[1].

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Helmut Nickel, Stuart W. Pyhrr, Leonid Tarassuk: The Art of Chivalry: European Arms and Armor from the Metropolitan Museum of Art:an Exhibition,Ausgabe 81,Teil 3 von AFA exhibition, American Federation of Arts. Metropolitan Museum of Art, 1982, ISBN 978-0-917418-67-9, S. 68 (engl.).

Weblinks[Bearbeiten]

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