Rückkämpfer
Rückkämpfer war im Zweiten Weltkrieg eine Bezeichnung für Soldaten, die bei Kämpfen von ihrer Truppe abgeschnitten oder hinter die feindliche Front geraten waren und die versuchten, zurück zu einer Wehrmachtseinheit zu gelangen.[1] Im Englischen bezeichnet man Rückkämpfer als back strugglers. Auch Soldaten, die aus einem Kessel ausgebrochen waren und sich in Richtung einer anderen Front bewegten nannte man „Rückkämpfer“.
Viele Fälle gab es an der Ostfront. Die Angst, in Kriegsgefangenschaft der Roten Armee zu geraten, brachte viele Wehrmachtssoldaten dazu, sich nicht zu ergeben, sondern sich zurückzukämpfen. Dazu mussten sie die Frontlinie überschreiten; dabei drohte ihnen sowohl sowjetisches Feuer als auch deutsches („friendly fire“).
Nach dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte waren Tausende Wehrmachtsoldaten jenseits der Kampflinie. Von den etwa 500 Abgeschnittenen der 78. Infanterie-Division gelang es nur wenigen, sich zurückzukämpfen.
Die NS-Propaganda feierte einige Rückkämpfer bzw. ehrte sie mit Orden. Ein Beispiel war Harry Grünwald (* 9. Februar 1919), der sich Mitte 1944 nach dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte 59 Tage lang hinter sowjetischen Linien befand und dann bei Schaulen (Litauen) deutsche Linien erreichte.
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[Verbergen]Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Karl-Heinz Frieser, Klaus Schmieder, Klaus Schönherr: Die Ostfront 1943/44. Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8, Militärgeschichtlichen Forschungsamtes (Hrsg.), Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S.554ff.
Literatur[Bearbeiten]
- Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte / Heft 3 / 1955 / Seite 318 Online abgerufen 18. Januar 2014
- Rolf Hinze: Rückkämpfer 1944. Verlag Dr. Rolf Hinze 1988, 1992; ISBN 3-9800153-8-4
- Claus Neuber: Erlebnisbericht eines Rückkämpfers vom Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 in Weißrussland. Verlag Druffel und Vowinckel, 2008 368 Seiten; ISBN 3806111820
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