Rötender Birkenpilz

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Rötender Birkenpilz
Rötender Birkenpilz

Rötender Birkenpilz

Systematik
Ordnung: Dickröhrlingsartige (Boletales)
Unterordnung: Boletineae
Familie: Dickröhrlingsverwandte (Boletaceae)
Unterfamilie: Leccinoideae
Gattung: Raufußröhrlinge (Leccinum)
Art: Rötender Birkenpilz
Wissenschaftlicher Name
Leccinum oxydabile
(Singer) Singer

Der Rötende Birkenpilz (Leccinum oxydabile) ist eine Pilzart aus der Familie der Dickröhrlingsverwandten (Boletaceae). Nach neueren Untersuchungen wird diese Art als nomen confusum angesehen,[1] also eine Art, deren Beschreibung aus der Vermengung mehrerer anderer Arten entstanden ist. Demenstsprechend wird diese Taxon heute als veraltet angesehen und nicht mehr verwendet.

Merkmale[Bearbeiten]

Makroskopische Merkmale[Bearbeiten]

Der Hut wird 4–12 cm breit und ist ockerbräunlich, graubräunlich oder dunkelbraun. Die Huthaut ist feinfilzig und meist trocken. Sie kann im Alter am Rand aufreißen. Später ist sie oft mehr oder weniger braun, glatt, kahl, trocken und bei hoher Feuchtigkeit ziemlich schmierig. Die Röhren sind in jungem Alter weißlich, später blass braun verfärbend. Die Mündungen sind rundlich und fein. Um den Stiel herum ist die Röhrenschicht stark eingedellt. Die Röhrenschicht ist sehr leicht vom Hutfleisch abzulösen. Der Stiel ist schlank und schmutzig weißlich mit aufliegenden dunkelbraunen bis schwarzen, sparrigen Schüppchen. Er hat eine keulenartige Form; oben ist der Durchmesser kleiner als unten. Das Fleisch (Trama) ist weißlich und fest und bleibt bis ins Alter so. Bei Anschnitt verfärbt es sich deutlich rosarötlich, Geruch und Geschmack sind unspezifisch.

Mikroskopische Merkmale[Bearbeiten]

Die länglich-spindeligen, glatten Sporen messen 13-18 × 5-6 Mikrometer und haben eine bräunliche Farbe.

Artabgrenzung[Bearbeiten]

Der Gemeine Birkenpilz (Leccinum scabrum) unterscheidet sich vom Rötenden Birkenpilz durch festeres und bei Anschnitt nicht rötendes Fleisch. Der ebenfalls ähnliche Pappel-Raufuß (L. duriusculum) kommt nur unter Espen vor, hat eine überhängende Huthaut und schwärzendes statt rötendes Fleisch. Der Vielverfärbende Birkenpilz (L. variicolor) besitzt zwar auch rötendes Fleisch, aber nur im Hut. Im unteren Stielteil verfärbt es dagegen blaugrünlich.

Ökologie und Phänologie[Bearbeiten]

Der Rötende Birkenpilz kommt gerne in Mooren oder deren Randgebieten vor, wo der Boden sauer ist. Er wächst hauptsächlich in Nord- und Nordosteuropa, in Sibirien und Nordamerika. Er steigt hier in Höhen bis 1.500 m ü. NN.[2] Er braucht nicht unbedingt viel Feuchtigkeit, sondern kann auch in Trockengebieten erscheinen. Er ist ein Mykorrhizapilz der Birken.

Die Fruchtkörper erscheinen von September bis Oktober.

Bedeutung[Bearbeiten]

Der Rötende Birkenpilz ist essbar. Er ist in Deutschland eingeschränkt geschützt. Es dürfen nur kleinere Mengen für den Eigengebrauch gesammelt werden, der Handel damit ist verboten.

Quellen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Henk C. den Bakker, Machiel Noordeloos: A revision of European species of Leccinum gray and notes on extralimital species. In: Persoonia - Molecular Phylogeny and Evolution of Fungi. Volume 18, Januar 2005, ISSN 1878-9080 (researchgate.net [abgerufen am 27. Dezember 2014]).
  2. Hochspringen Mirko Svrček, Bohumil Vančura: Das große Pilzbuch. Artia, Prag 1983, ISBN 3-7684-2343-3.
Hinweise zum Pilzesammeln Bitte die Hinweise zum Pilzesammeln beachten!
Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.