Römische Schere

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Darsteller eines römischen Gladiators, Typ Scissor

Als römische Schere auch „Arbelai“ nach dem Messser der Schumacher, wird eine Hieb- und Stoßklinge bezeichnet, die als Bewaffnung einiger römischer Gladiatoren diente. Ihre antike Bezeichnung ist nicht bekannt. Die einzige Erwähnung eines so bewaffneten und benannten Gladiators findet sich auf einer Auflistung des römischen Lanista C. Salvius Capito aus dem 1. Jahrhundert v. Chr..

Geschichte[Bearbeiten]

Die „römische Schere“ war die Waffe einer Gladiatorengattung, die auf mehreren bildlichen Darstellungen gezeigt wird und vielleicht mit der einmal inschriftlich bezeugten Gattung des Scissor („Aufschlitzer“), auch „Arbelas“, zu identifizieren ist. Eine militärische Verwendung ist nicht bekannt. Nachweise über die Entwicklung und Einsatzzeit sind nicht vorhanden. Mit dem Ende der Gladiatorenspiele verschwand auch diese Waffe.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die „römische Schere“ bestand aus einem hohlen Zylinder aus Leder oder Metall. Er diente als Aufnahme für die Klinge und schützte im Kampf den Unterarm. An seinem unteren Ende war eine halbmondförmige Klinge angebracht, die etwa so aussieht wie ein Wiegemesser oder das Ulu-Faustmesser der Inuit (Eskimo). Die Klinge war konstruiert, um schneidende Hiebe auszuführen. Im Inneren war wohl ein Griff angebracht, den der Gladiator erfassen konnte, um den Halt und die Führung der Waffe zu verbessern. Die „römische Schere“ wurde zur Abwehr und zum Angriff benutzt. Einerseits konnte der Gladiator damit das Netz des Angreifers (retiarius) zerschneiden, wenn er sich darin verfangen hatte, andererseits konnte er auch Hiebe gegen ungeschützte Körperteile des Gegners führen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Alan Baker: Gladiatoren – Kampfspiele auf Leben und Tod. Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-15157-0.
  • Marcus Junkelmann: Das Spiel mit dem Tod – So kämpften Roms Gladiatoren. Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2563-0.
  • Eckart Köhne (Hrsg.): Gladiatoren und Caesaren, die Macht der Unterhaltung im antiken Rom. Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2614-9.
  • Fik Meijer: Gladiatoren – Das Spiel um Leben und Tod. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7608-2303-3.
  • Fabrizio Paolucci: Gladiatoren – Leben für Triumph und Tod. Parthas, Berlin 2007, ISBN 978-3-86601-602-6.

Weblinks[Bearbeiten]

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