Quilt (Outdoor)

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Quilts sind im Bereich des Ultraleichtwanderns eine leichtgewichtige Alternative zu Schlafsäcken. Im Gegensatz zu einem Schlafsack umschließt ein Quilt den Schlafenden nicht komplett, sondern ist auf der Unterseite offen, wodurch er wie eine Decke verwendet werden kann.

Prinzip[Bearbeiten]

Die bauschende Füllung eines Schlafsackes bildet Hohlräume, die isolierend wirken. Wirkt Gewicht auf die Füllung, so können sich keine Hohlräume bilden und es fehlt die isolierende Wirkung.

Bei einem Schlafsack liegt der Schlafende auf etwa 30 % der Füllung, wodurch diese ihre isolierende Wirkung nicht entfalten kann.[1] Die Grundidee eines Quilts ist, dass genau dieser Teil der Füllung entfallen kann und damit eine Gewichtsersparnis erreicht werden kann.

Damit eine Isolation auch zum Boden erreicht wird, muss eine Isomatte oder Thermoluftmatratze verwendet werden. Da diese aber auch bei Verwendung eines Schlafsackes notwendig ist, entsteht dadurch kein zusätzliches Gewicht.

Um zusätzlich Gewicht zu sparen, wird meistens auf eine Kapuze verzichtet. Um einen Wärmeverlust über den Kopf zu verhindern, wird bei entsprechenden Temperaturen von der Nutzung einer Mütze ausgegangen. Da auch diese im Allgemeinen, z. B. beim Trekking, vorhanden ist, muss diese nicht zusätzlich getragen werden.[1]

Der Reißverschluss eines Schlafsackes gilt als problematische Wärmebrücke. Da der Quilt nicht vollständig geschlossen ist und damit wie eine Bettdecke übergezogen werden kann, entfällt die Notwendigkeit für einen vergleichsweise schweren und problemanfälligen Reißverschluss[1] und damit auch die Wärmebrücke.

Varianten[Bearbeiten]

Um den Nachteil einer offenen Decke zu minimieren, existieren verschiedene Varianten mit einem geschlossenen Fußteil.[1] Dadurch kann der Quilt nicht mehr einfach übergeworfen werden. Alternativ werden daher Schnüren angebracht, die nur bei Bedarf das Fußteil zusammenzurren.

Es existieren auch Quilts mit Bändern an der offenen Unterseite, die dein Verrutschen des Quilts verhindern sollen. Dadurch wird je nach Ausführung das vergleichsweise einfache Überwerfen des Quilts erschwert oder unmöglich.[1]

Als Materialien kommen analog zu Schlafsäcken sowohl Daunen- oder Kunstfaserfüllungen zum Einsatz.

Temperaturbereich[Bearbeiten]

Die angegeben Temperaturen sind mit Vorsicht zu betrachten. Diese entsprechen nicht der Schlafsacknorm EN 13537, sondern stellen eine Einschätzung des Herstellers oder Verkäufers dar. Diesen Einschätzungen nach sind je nach Produkt Temperaturbereiche bis zu -7°C möglich.[2] Diese kritischen Temperaturbereiche sollten von unerfahrenen Nutzern keinesfalls ausgereizt werden, da die Verwendung von Quilts nicht so einfach ist, wie die Verwendung von Schlafsäcken.

Wird es in einem Quilt zu warm, kann er zur Wärmeregulierung wie bei einer Bettdecke zurückgeschlagen werden oder ein Bein herausgestreckt werden. Damit ist der Temperaturbereich eines Quilts nach oben erweiterbar.[1]

Kritik[Bearbeiten]

  • Bei hochwertigen Daunenfüllungen ist die Gewichtsersparnis gering.
  • Die Verwendung ist vergleichsweise schwierig, da der Quilt verrutschen kann und Wärmebrücken an Hals und Kopf verhindert werden müssen. Bei extremen Bedingungen kann die Verwendung eines Quilts daher für einen ungeübten Anwender ein Sicherheitsrisiko darstellen.
  • Es existiert keine Norm für die Angabe der Temperaturbereiche. Daher sind diese vom Verwender kritisch zu hinterfragen.
  • Bei warmen Temperaturen und geeignetem Untergrund kann ein Schlafsack auch ohne Isomatte verwendet werden, dies ist bei einem Quilt nicht möglich.[3]
  • Der Kopf ist ungeschützt.

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Andrew Skurka: The ultimate hiker's gear guide: tools & techniques to hit the trail. National Geographic, Washington, D.C. 2012, ISBN 9781426209208, S. 84–85.
  2. Cumulus Quilt 450kaufen bei trekking-lite-store.com - trekking-lite-store.com. Abgerufen am 6. Januar 2014.
  3. Andrew Skurka: The ultimate hiker's gear guide: tools & techniques to hit the trail. National Geographic, Washington, D.C. 2012, ISBN 9781426209208, S. 87.
Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.