Q-Grading

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Q-Grading (engl. für Quality Grading, dt. Qualitätsbewertung oder -benotung) ist eine von der internationalen non-profit-Gesellschaft Coffee Quality Institute entwickelte Bewertungsmethode für Spitzenkaffee. Die Bewertung wird von entsprechend ausgebildeten Q-Gradern durchgeführt. Sie dient der internationalen Standardisierung von Kaffeequalitäten. Damit soll Qualität für Bauern, Händler, Röster und Endkonsumenten weltweit einheitlich kategorisiert und Verbesserung systematisch ermöglicht werden.

Institionalisierung des Q-Gradings[Bearbeiten]

Die Beliebtheit von Kaffee führt dazu, dass die Ansprüche an dessen Qualität zunehmend steigen. Vor dem Hintergrund eines wachsenden Weltmarkts für Spitzenkaffees hat sich das Quality Coffee Institute gebildet. Die Non-Profit-Gesellschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, das Kaffee-Business international zu vernetzen und zu vertreten sowie stetige Qualitätsverbesserung anzustreben. Um Kaffeebauern, Händlern, Röstern und Konsumenten dabei Orientierung zu bieten, wurde das Q(uality)-Grading-System (System zur Qualitätsbewertung) entwickelt: In dessen Rahmen bildet das Institut als einziges weltweit zum Q-Grader (dt. Kaffee-Sachverständiger) aus. Daneben unterstützt das Institut Forschung und Weiterentwicklung des Kaffee-Markts und unterstützt Bauern bei der Umsetzung neuer Anbau -und Entwicklungsprogramme. Zentrale Punkte auf der Agenda sind (wirtschaftliche und ökologische) Nachhaltigkeit, Effizienz, Qualität, Stabilität und Fortbildung.

Ausbildung und Prüfung zum Q-Grader[Bearbeiten]

Ein Q-Grader muss umfassendes Wissen in allen Feldern, die Kaffee betreffen, in Theorie und Praxis aufweisen. Im Zentrum der Prüfung steht das Cupping. Darunter versteht man die profesionelle Verkostung und Bewertung von Röstkaffee nach vom Coffee Quality Institute international standardisierten Kriterien. Die Prüfung umfasst mehrere Tage in den Bereichen Kaffeekunde, Anbau, Botanik, Aromakunde, Sensorik, Röstung, Q-Grading/Cupping. Der Titel „Q-Grader“ gilt maximal drei Jahre. Danach muss die Prüfung erneut abgelegt werden. Sie wird international an wechselnden Orten abgenommen. Weltweit gibt es derzeit knapp 1.000 Q-Grader. Der erste deutsche Q-Grader war Thomas Eckel von der Murnauer Kaffeerösterei.

Der Prozess des Q-Grading[Bearbeiten]

Die Bewertung eines Kaffees durch den Q-Grader erfolgt in mehreren Schritten: Sie beginnt visuell bei der Rohware. Anschließend folgt die Beurteilung der gerösteten Kaffeebohnen nach Röstfarbe und -qualität. Im Anschluss folgt das Cupping, d.h. die olfaktorische und gustatorische Verkostung des aufgebrühten Kaffees. Zunächst wird der Geruch (olfaktorische Wahrnehmung) beurteilt. Dadurch kann der Q-Grader das Qualitätslevel der Ware eingrenzen und Aromen bestimmen und bepunkten. Es folgt die gustatorische (geschmackliche) Einschätzung des Kaffees. Im Rahmen dieser zweistufigen Verkostung vergibt der Q-Grader anhand eines komplexen, standardisierten Bewertungsbogens maximal 100 Punkte: zehn Merkmale werden mit jeweils bis zu zehn Punkten bewertet. Bei einer genügend hohen Bewertung erhält der Kaffee die Auszeichnung „Speciality Coffee“. Ansonsten wird eine entsprechende Begründung herausgegeben, um Verbesserung zu ermöglichen. Durch diese objektive Bewertung liefert das Q-Grading-System sämtlichen Beteiligten Hinweise auf die Qualität des Kaffees und deckt gegebenenfalls auf, wo Verbesserungsbedarf besteht.

Ausbildung und Weiterbildung[Bearbeiten]

Das Coffee Quality Institute nimmt die Prüfung zum Q-Grader ab.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.