Probleme kleiner Inseln

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Räumlich kleine Inseln haben mit verschiedenen Problemen aufgrund von Umweltveränderungen und daraus resultierenden ökonomischen und sozialen Folgen zu kämpfen. Vor allem in Südostasien und im Pazifik sind die Natur und die Menschen vieler kleiner Inseln bedroht.

Meeresspiegelanstieg[Bearbeiten]

Durch den Meeresspiegelanstieg infolge der globalen Erwärmung sind eine Reihe von Inseln weltweit in ihrer Existenz bedroht. Vor allem Inseln im Pazifik ragen nur wenige Meter über den normalen Meeresspiegel hinaus. Bei starken Stürmen werden diese teilweise überspült.

Die Effekte des Meeresspiegelanstiegs lassen sich grob in fünf Kategorien einordnen, die alle auch auf Inseln einwirken:

Die deutschen Halligen stehen regelmäßig im Winter unter Wasser: Die Landunter-Ereignisse bringen Sediment auf die eingedeichten Hallig-Flächen. Allerdings ist noch unklar, ob die verstärkten und länger anhaltenden Überspülungen der Halligen Sediment in großen Mengen abtransportieren oder zuführen.

Süßwasser[Bearbeiten]

Die Versorgung von Inseln mit Süßwasser spielte immer schon eine entscheidende Rolle für deren Besiedlung und Bewirtschaftung. Salzwasserintrusion und die damit verbundene Verknappung von Süßwasser stellt ein zentrales Problem von Küsten und Inseln weltweit dar.

Inseln ab einer Größe von etwa 1,5 ha verfügen über eine Süßwasserlinse. Diese wird ausschließlich durch die Versickerung der Niederschläge gespeist. Durch das geringere spezifische Gewicht des Niederschlagswassers baut sich in den höher gelegenen Inselbereichen ein erhöhtes Druckniveau auf. Es entsteht ein Süßwasserkörper, der wie ein Eisberg auf dem versalzenen Grundwasser im tieferen Untergrund der Insel schwimmt. Fällt weniger Niederschlag und wird weiterhin Süßwasser zur Trinkwasserversorgung entnommen, kommt es zur sogenannten Salzwasserintrusion: Das Salzwasser verdrängt das ohnehin mengenmäßig geringere Süßwasser.

In Deutschland sind davon beispielsweise die ost- und nordfriesischen Inseln betroffen oder in Indonesien etwa die Inseln und Atolle des Spermonde-Archipels. Süßwasserlinsen kleiner Inseln sind Auf kleinen Inseln verstärkt der Klimawandel das Phänomen Salzwasserintrusion, bei dem die Grundwasserqualität durch Salzwasser beeinträchtigt wird.

Wissenschaftler des ZMT Bremen forderten daher 2011 eine Forschung zu ermöglichen, die detaillierte Kenntnisse des Inseluntergrundes und der Süßwasserlinse als Grundwasser bringt, um der Salzwasserintrusion frühzeitig und effizient entgegenwirken zu können.

Die hohe Besiedlungsdichte und das weitere Anwachsen der Bevölkerung verstärken das Problem des Trinwassermangels auf vielen Inseln. So reduzieren Haushalte zwar einerseits ihren Verbrauch, indem sie Süßwasser ausschließlich als Trinkwasser verwenden, Brunnenwasser, welches zunehmend versalzt, wird andererseits häufig weiterhin zum Kochen verwendet. Dies kann gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Regenwassertanks werden deshalb auf vielen Pazifikinseln installiert, mit denen Regenwasser über Hausdächer gesammelt wird. Im Indonesischen Raum ist dies jedoch bisher kaum verbreitet. Dort kaufen einige küstennahe Inseln ihr Trinkwasser bereits von außerhalb.

Biodiversität und invasive Arten[Bearbeiten]

Abgelegene Inseln weisen meist eine besonders reiche Flora und Fauna auf. Gleichzeitig ist diese besonders bedroht u.a. durch Einschleppung fremder Pflanzen- und Tierarten.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. R.J. Nicholls und S.P. Leatherman (1994): Global sea-level rise, in: K. Strzepek, J.B. Smith: As Climate Changes: Potential Impacts and Implications, Cambridge Univ. Press
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