Pro Bono Heidelberg

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Pro Bono e.V. Heidelberg ist eine studentische Rechtsberatung, die im Jahre 2014 am Juristischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg gegründet wurde. Im selben Jahr wurde sie als Verein eingetragen. Der derzeitige Bereichsleiter für das Zivilrecht ist Jan-Willem-Prügel, für das Migrationsrecht ist Annika Bergelt zuständig. Insgesamt sind über fünfundvierzig ehrenamtlich engagierte Studenten im Verein aktiv (Stand Dezember 2014).

Die unentgeltliche Beratung erfolgt bei juristischen Problemen im Zivil- und Migrationsrecht. Im Bereich des Zivilrechts werden u.a. Fälle des Kaufrechts, Mietrechts, Nachbarschaftsrechts, Familienrechts, Erbrechts, Arbeitsrechts abgedeckt. Die Beratung im Migrationsrecht bereitet Asylbewerber und Flüchtlinge auf ihre Anhörung vor dem Bundesamt für für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vor. Weiterhin werden Begründungen für eine Klage gegen den Überstellungsbescheid in ein anderes Mitgliedsland der Dublin-III-Verordnung verfasst. Im Beratungsprozess werden die Studierenden von erfahrenen Volljuristen begleitet und unterstützt. Grundlage für die Beratung bildet §6 Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG)[1].

Der Beratungsprozess gestaltet sich wie folgt: Nach einer ersten Schilderung des Sachverhaltes wird intern beraten, ob der Fall angenommen werden kann oder nicht. Dabei gilt es zu beachten, dass nur Fälle bis zu einem Streitwert von 700,00 Euro bearbeitet werden können. Fälle des Straf- und Steuerrechts können nicht entgegengenommen werden. Entspricht der Fall den genannten Kriterien, so wird im weiteren Verlauf ein Mandantengespräch vereinbart, bei dem auch ein Haftungsausschluss vereinbart wird. Die Studenten unterliegen nicht der anwaltlichen Haftung, können aber für grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz in Bezug auf Beratungsfehler verantwortlich gemacht werden. Im Anschluss an das Gespräch wird ein Gutachten ausgearbeitet. Die darin aufgezeigten Handlungsmöglichkeiten, samt Vor- und Nachteilen, sollen dem Mandanten/der Mandantin die konkrete rechtliche Lage veranschaulichen. Das Gutachten wird dann von einem Beiratsmitglied auf Stimmigkeit überprüft. Anschließend erfolgt ein letztes Gespräch, bei dem die Ergebnisse in Gänze vorgestellt werden.

Der Kontakt kann über ein Online-Kontakt-Formular oder, im Falle des Migrationsrechts, in den Sprechstunden aufgenommen werden.

Pro Bono e.V. Heidelberg wurde mit dem Engagementpreis 2014[2] der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet. Neben Berichterstattung in der regionalen Presse wie z.B. dem Mannheimer Morgen[3] und der Rhein-Neckar-Zeitung[4], hat der Verein auch in der überregionalen FAZ[5] auf sich aufmerksam gemacht.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen http://dejure.org/gesetze/RDG/6.html
  2. Hochspringen http://www.engagementpreis.de/preistraeger-2014. Abgerufen am 6. Dezember 2014
  3. Hochspringen Lotse im Paragrafendschungel: http://www.morgenweb.de/region/mannheimer-morgen/heidelberg/lotse-im-paragrafendschungel-1.1757599, vom 21. Juni 2014. Abgerufen am 6. Dezember 2014
  4. Hochspringen Die größte Amateurkanzlei Deutschlands sitzt in Heidelberg: http://www.rnz.de/heidelbergcampus/00_20141112060000_110783795-Die-groesste-Amateurkanzlei-Deutschlands-sitzt.html, vom 12. November 2014. Abgerufen am 6. Dezember 2014
  5. Hochspringen Law Clinics: Jurastudenten machen sich nützlich: http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/law-clinics-13148661.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2, vom 17. September 2014. Abgerufen am 6. Dezember 2014
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