Privatwährung
Eine Privatwährung (‚von Privaten ausgegebene Währung‘) ist eine „digitale oder physische“ Währung, die von einem privaten Stakeholder (zum Beispiel einem privaten Unternehmen) und „nicht von Regierungen“ geschaffen, in Umlauf gebracht und gepflegt wird. Sie wird „häufig als Austauschmedium für Waren und Dienstleistungen verwendet und“ kann „gegen andere Währungen oder Vermögenswerte ausgetauscht werden.“[1]
Privatwährungen stehen im Gegensatz zum vorherrschenden Zentralbankgeld, welches in der Regel von öffentlichen Instanzen, den Zentralbanken, geschöpft wird. Begrifflich werden sie häufig auch als Komplementär- (Ergänzung) oder Alternativwährungen (Ersatz) gefasst. Ausprägungen können grundsätzlich sowohl Fiatgeld wie Warengeld sein. Bekannte Beispiele sind die privaten Kryptowährungen wie der Bitcoin.[2][3] Die Möglichkeiten, eine eigene Privatwährung zu gründen, sind durch Webseiten wie coingen.io mittlerweile sehr groß.[4] Befürworter sehen durch konkurrierende Privatwährungen die Möglichkeit, stabilisierend auf Zentralbankwährungen einzuwirken.[5]
Beispiel[Bearbeiten]
Ein eigentümliches Beispiel für eine inoffizielle Privatwährung ist die sogenannte Keeling Cocos rupee, (‚Keeling-Kokos-Rupie, Kokosinseln-Rupie‘), die die Familie Clunies-Ross von 1887 bis 1902 bzw. von 1913 bis 1977 benutzte, um Arbeiter zu bezahlen, die gegen das Ersatzgeld Waren in den Geschäften auf den Kokosinseln eintauschen konnten.[6][7]
- Beispiel für eine Privatwährung: „Keeling Cocos rupee“
Siehe auch[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Privatwaehrungen und wirtschaftliche Freiheit. Ein neues Paradigma. In: fastercapital.com. FasterCapital, 17. Dezember 2023, abgerufen am 31. Januar 2024.
- Hochspringen ↑ Ehrlich-Frage // Sollte nur der Staat Geld drucken dürfen oder sind etwa Bitcoins eine besser Lösung? auf plusvisionen.de
- Hochspringen ↑ Online-Ausgabe von Private Money
- Hochspringen ↑ coingen
- Hochspringen ↑ Frank Schäffler, Norbert Tofall: Euro-Stabilität durch konkurrierende Privatwährungen. (PDF; 130 kB)
- Hochspringen ↑ John Wheatley: Keeling - Cocos Islands and the banknotes coins & tokens issued by the Clunies-Ross Family 1858-1977. Part I - A brief history and the banknotes of Keeling-Cocos Islands. In: Perth Numismatic Journal. Official publication of the Perth Numismatic Society Inc. Band 52, Nr. 4. Crawley, Western Australia November 2020, S. 6–22 (englisch, PDF, 2,99 MB).
- Hochspringen ↑ John Wheatley: Keeling - Cocos Islands and the banknotes coins & tokens issued by the Clunies-Ross Family 1858-1977. Part II - Coins & Tokens issued by the Clunies-Ross family, 1913-1977. In: Perth Numismatic Journal. Official publication of the Perth Numismatic Society Inc. Band 53, Nr. 1. Crawley, Western Australia Februar 2021, S. 2–12 (englisch, PDF, 2,63 MB).