Privatklinik Meiringen

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Die Privatklinik Meiringen ist 1918 gegründet worden und gehört heute als Mitglied der «Swiss Leading Hospitals» zu den führenden Privatkliniken der Schweiz. Die Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit 190 Betten steht Patientinnen und Patienten aus der ganzen Schweiz und aus allen Versicherungskategorien sowie dem Ausland offen. Die Klinik ist aber auch für die stationäre psychische Grundversorgung des östlichen Berner Oberlandes verantwortlich. In der Privatklinik Meiringen finden Menschen mit allen Formen psychischen Leidens Aufnahme. Abklärung, Behandlung und Pflege erfolgen in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit nach aktuellem, medizinisch-psychiatrischem und pflegerischem Wissensstand. Besonderer Wert wird in der Privatklinik Meiringen auf innovative Behandlungsansätze gelegt und insbesondere einer Betreuung beigemessen, die sich vornehmlich an den Patientinnen und Patienten orientiert.

Geschichte[Bearbeiten]

In der mehr als hundertjährigen Kurortsgeschichte hat sich eine Tradition der Gastfreundschaft entwickelt, die auch in der Privatklinik Meiringen bewusst gepflegt wird. Früher waren im altehrwürdigen Haus «des Alpes» tatsächlich Kur- und Hotelgäste beherbergt und verwöhnt worden. Die beiden Hotels «Reichenbach» und «Des Alpes» gehörten kurz nach der Jahrhundertwende zu den führenden Häusern Meiringens. Unmittelbar neben dem ehemaligen Hotel «Des Alpes» befindet sich die Talstation der Drahtseilbahn zum Reichenbachfall, die früher im Hotelbesitz war. Noch heute ist die Bahnfahrt zu den Wasserfällen im Sommer eine beliebte Touristenattraktion. Nach dem Ersten Weltkrieg geriet der damalige Besitzer der beiden Hotels in Konkurs und die Berner Kantonalbank übernahm die Betriebe.

Die Gründung Fritz Michel-Moser, der Gründer und Initiator der Klinik, richtete 1916 ein Gesuch an die Bankbehörden. «Die gesamte Hotelbesitzung sei umzubauen und für die Aufnahme, Behandlung und Verpflegung gemüts- und geisteskranker Personen einzurichten». In Zusammenarbeit mit dem Kanton und der Kantonalbank gelang Fritz Michel die Umnutzung zu einer Klinik, und am 8. Januar 1919 nahm die damalige Anstalt die erste Patientin auf. 1946 erfolgte die eigentliche Privatisierung, indem die zweite Michel-Generation, die Brüder Heinz, Alexander und Adolf, den Besitz von der Kantonalbank von Bern erwarben, eine Familienaktiengesellschaft gründeten und den Vertrag mit dem Kanton Bern erneuerten.

Die Klinik wird durch die Familie von Adolf Michel und den Nachkommen von Heinz und Alexander Michel getragen. Aus der dritten Generation sind heute in der Führung tätig: Andreas Michel als CEO und Präsident des Verwaltungsrates sowie Alexander Michel junior als Stv. Direktor. Ein zeitgemässes Leitbild prägt die Leistungen der Medizin, Therapie, Pflege und der Hotellerie.

Bad-Quelle[Bearbeiten]

«Panta rhei! - Alles fliesst!» - Wasser ist die Quelle dieser wohl berühmtesten überlieferten Weisheit Heraklits. Wasser als Quelle der Inspiration, der Gesundheit. In der Privatklinik Meiringen fliesst reichlich Wasser! In Sichtweite strömt die junge Aare vorbei, hinter den beiden Klinikgebäuden «Des Alpes» und «Reichenbach» stürzt der weltberühmte Reichenbachfall zu Tal und auf dem Klinikareal selbst entspringt das naturreine Mineralwasser der einzigen Thermalquelle des Kantons Bern. Schon im 17. Jahrhundert war eine Heilquelle von Meiringen bekannt. Das «Willigen- oder Reichenbachbad» erhielt 1687 die Konzession zum Betrieb und verfügte über ein kleines Badegebäude mit vier Badekästen. Von da an erschien Meiringen in der Werbung als Ort mit einem warmen Gesundbrunnen. Die Bäder dienten vor allem zur Heilung von Hautausschlägen.

Die Entdeckung der Quelle Wahrscheinlich wurde die Quelle im Jahre 1862 von einem lokalen Felssturz eingedeckt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie wieder entdeckt, als man einen Wasserausstoss mit besonders warmem Wasser bemerkte, der durch einen starken Anstieg des Grundwasserspiegels nach ausserordentlichen Regenfällen ausgelöst worden war. In den 80-er Jahren liess die Klinikdirektion Sondierbohrungen vornehmen. Dabei stiess man auf richtiges Thermalwasser. Die früher schon genutzte, 22 Grad warme Quelle war wieder gefunden. Heute wird das Wasser der Mineralquelle von Willigen, welches unter anderem Chlorid und Fluorid enthält und ähnlich wie die Mineralwasser von Henniez und Evian zusammengesetzt ist, einerseits in einen Entnahmebrunnen vor dem Gebäude «Reichenbach» gepumpt und als Trinkwasser genossen, andererseits in das Thermalbad geleitet, wo es auf 33 Grad Celsius erwärmt wird.

Führung[Bearbeiten]

Der Verwaltungsrat der Privatklinik Meiringe setzt sich zusammen aus den nachfolgenden Personen: Markus Dürr, Dr. med. vet., ehemaliger Regierungsrat, Malters; Alexander Michel, dipl. Ing. Agr. HTL, Vizepräsident, Meiringen; Andreas Michel, lic. rer. pol., Präsident, Willigen; Kaspar Michel, dipl. Phys. EPFL, Marly FR; Oeschger Peter, Dr. phil., Sekretär, Ringgenberg (ohne Stimmrecht); Peter Schmid, Fürsprecher, ehemaliger Regierungsrat, Münchenbuchsee.

In der Klinikdirektion sind: Prof. Dr. med. Michael Soyka, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Ärztlicher Direktor, Chefarzt; Dr. med. Dipl.-Psych. Hans-Ulrich Seizer, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Diplom-Psychologe, Chefarzt, Stv. des Ärztlichen Direktors; Dr. med. Barbara Hochstrasser M.P.H., FMH für Psychiatrie und Psychotherapie, Chefärztin; Marianne von Dach Nicolay MSc, Pflegedirektorin; Regina Rufibach, Stationsleiterin Quellenhaus, Stv. der Pflegedirektorin; Dr. phil Peter Oeschger, Direktor; dipl. Ing. Agr. HTL Alexander Michel, Stv. Direktor.

Leistungsangebot[Bearbeiten]

In der Privatklinik Meiringen finden Menschen mit allen Formen psychischen Leidens Aufnahme. Abklärung, Behandlung, Pflege und Betreuung erfolgen nach aktuellem medizinisch-psychiatrischem und pflegerischem Wissensstand. Das psychiatrische Grundangebot bietet umfassende Hilfe bei psychischen Erkrankungen, Sucht, in der Rehabilitation, für ältere Menschen und bei Kriseninterventionen. Die Privatklinik Meiringen erfreut sich in einzelnen Krankheitsfeldern einer grossen Bekanntheit, die jeweiligen Therapieprogramme sind sehr anerkannt. Die Behandlung von Depressionserkrankungen, Erschöpfungssyndrom (Burnout), Alkohol- und/oder Medikamentensucht sowie illegalen Suchtmitteln gehört zu den Kernkompetenzen.

Erlebnis- und gestaltungsorientierte Therapien vermitteln durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Tätigkeiten und Ausdrucksformen sowie durch spezielle Erlebnisse neue Erfahrungen über sich selbst. Sie erschliessen andere Gesichtspunkte und ermöglichen, ungeahnte Fähigkeiten zu entdecken sowie positive Erfahrungen zu machen. Grundlage für einen erfolgreichen Klinikaufenthalt bildet der Behandlungsansatz mit der interdisziplinären Unterstützung, bestehend aus einem Team von Fachpersonen der Medizin, Psychologischen und Therapeutischen Diensten sowie der Pflege.

Literatur[Bearbeiten]

Adolf Michel-Kammermann. Geschichte des Bades und der Klinik im Reichenbach. Zum 80-jährigen Bestehen der Privatklinik Meiringen. 1998.

Weblinks[Bearbeiten]

Website der Privatklnik Meiringen
Website der Swiss Leading Hospitals
Website der Ferienregion Haslital
Website von Prof. Dr. med. Michael Soyka

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