PollyVote

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

PollyVote ist Teil des Forschungsschwerpunkts Forecasting Politics am Center for Advanced Studies der LMU München. Nachdem PollyVote in den USA bereits seit 2004 die Ausgänge der U.S.-Präsidentschaftswahlen mit großem Erfolg prognostiziert, wird es im Jahr 2013 erstmals auf die Bundestagswahl in Deutschland angewendet.

Ziel des Projektes ist es, Erkenntnisse aus der Prognoseforschung am Beispiel von Wahlen einer breiten Öffentlichkeit zu demonstrieren. Dabei werden verschiedene Methoden der Vorhersage gesammelt und in einer Prognose kombiniert. Zu den Prognosequellen gehören die klassischen Wahlumfragen, Prognosemärkte, Einschätzungen von Experten sowie Vorhersagen von statistischen Modellen. Dabei kombiniert PollyVote in einem ersten Schritt alle Prognosen derselben Methode nach vorher definierten Regeln. Die dadurch generierten Vorhersagen pro Methode werden im nächsten Schritt nochmals miteinander kombiniert, erneut durch die Berechnung des ungewichteten Durchschnitts.

Ziel ist es, die Genauigkeit von Wahlvorhersagen mit Hilfe von empirisch validierten Prognosemethoden zu verbessern. Dabei werden insbesondere Verfahren angewandt, welche auch für andere Anwendungsgebiete nützlich sind.

Das Maskottchen des PollyVote-Projekts ist Polly, der Papagei. Polly ist unpolitisch und plappert lediglich nach, was er von anderen hört. Das Besondere an Polly sind sein Wissen über Prognosemethoden sowie seine Fähigkeit, Durchschnitte zu berechnen. Daher ist Polly in der Lage, eines der einfachsten und effektivsten Prinzipien der Prognoseforschung anzuwenden: die Kombination von Vorhersagen.

Komponenten[Bearbeiten]

Wahlabsichten[Bearbeiten]

PollyVote bedient sich der Umfrageergebnisse aus Webseiten wie Wahlumfrage.de[1] und pollytix[2].

Da die Qualität einzelner Umfrageergebnisse abhängig von Stichprobe, Messfehlern oder anderen Faktoren schwanken kann, ist es sinnvoll, die Ergebnisse mehrerer Umfrageinstitute miteinander zu kombinieren. Dafür zuständig sind Webseiten wie Wahlumfrage.de oder pollytix.

PollyVote bedient sich dieser aggregierten Werte und errechnet daraus einen einfachen Mittelwert.[3]

Prognosemärkte[Bearbeiten]

Derzeit kombiniert PollyVote Vorhersagen von Prognosemärkten des Handelsblatts[4], von Prognosys[5] und von Wahlfieber[6].

In Prognosemärkten werden Wetten auf den Wahlausgang abgeschlossen und somit stellen sie ebenfalls eine Möglichkeit der Prognose dar.[7]

Experteneinschätzungen[Bearbeiten]

In regelmäßigen Abständen befragt Polly ausgewählte Experten (Politiker, Journalisten und Wissenschaftler) nach deren Erwartungen über den Ausgang der Bundestagswahl. Der daraus errechnete Mittelwert der Erwartungen liefert Polly’s Experteneinschätzungen und fließt als eine Komponente in die PollyVote-Prognose mit ein.[8]

Quantitative Modelle[Bearbeiten]

Quantitative Modelle sagen aufgrund theoretischer Ansätze aus der Wahlforschung Wahlen voraus. Während in den USA diese Modelle weit verbreitet sind und viele Modelle existieren, ist in Deutschland die Anzahl der Modelle begrenzt. PollyVote bedient sich zweier Modelle: dem Kanzlermodell von Norpoth & Gschwend sowie dem Political-economy-Modell von Bruno Jérôme, Véronique Jérôme-Speziari und Michael S. Lewis-Beck. Die Vorhersagen dieser Modelle fließen als eigene Komponente in die PollyVote-Prognose mit ein.[9][10]

Weblinks[Bearbeiten]

Presse[Bearbeiten]

Zur PollyVote-Prognose der U.S. Präsidentschaftswahlen 2008 und 2012 gibt es im deutschsprachigen Raum bereits einige Meldungen.

Quellen[Bearbeiten]

Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.