Poisoner

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Poisoner, engl., dt. "Vergifter", indische Kriminelle, die Reisende durch Übergabe von Speisen betäuben (bzw. durch Überdosierung töten) und anschließend berauben.

Poisoners (Vergifter, nicht Prisoners!) - und Thags im Gefängnis, Darstellung um 1860

Geschichte, Arbeitsweise

Das Phänomen wurde bereits von dem britischen Beamten W.H. Sleeman um 1830 als gängige Praxis an den Landstraßen des Subkontinents beobachtet; ihm gelang es nicht, den einzeln oder zu zweit arbeitenden Poisonern, den "Vergiftern", das Handwerk zu legen, die die Reisenden oder Anwohner durch Verabreichung von Drogen, vor allem durch Datura, außer Gefecht setzten oder auch umbrachten, um auf diese Weise an deren Hab und Gut zu gelangen.

Sleeman hat die Arbeitsweise und Struktur dieses schwer zu fassenden Personenkreises beschrieben, der auch arme und ärmste Personen um ihr weniges Hab und Gut oder gar ums Leben brachte.[1] Es stellte sich heraus, dass die Poisoner - anders als die gut organisierten Mörderbanden der Thags (oder engl. Thugs) - wegen ihrer kleinteiligen Struktur nicht wirksam bekämpft werden konnten.

Der britische Anatom Chevers stellte 1856 in seinem Standardwerk über indische Verbrechen fest: "Der Raubmord durch Gift ist überall in Indien weit verbreitet" [2]

Weiterleben

Auf Poisoner muss man auch heute noch, vor allem auf Eisenbahnreisen, gefasst sein.[3]

Einzelbelege

  1. Mit dem Beispiel eines Fakirs, dessen einziger Sohn auf diese Weise umgebracht wurde - wegen eines Handtuchs; William Henry Sleeman: Rambles and Recollections of an Indian Official. 2 Bde. London : Hatchard 1844. Kap.13.
  2. Norman Chevers: A Manual of Medical Jurisprudence for India. Including the Outline of a History of Crime against the Person in India. 3. Aufl. Calcutta : Thacker 1870. [EA 1854, NA 1856.], S.148-178 und S.577.
  3. Humorvoll beschrieben bei Tahir Shah: Der Zauberlehrling von Kalkutta. Reise durch das magische Indien. 2. Aufl. München 2009. Kap.4: "Als ich fertig gegessen hatte, schälte die Frau eine saftige, reife chakotra und bot mir ein Stück an. Der ideale Abschluss einer Mahlzeit. Ich nahm dankend an..."


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