Pfeilspitzenklassifikation nach Jessop

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Pfeilspitzen britischer Machart aus dem Mittelalter werden nach Oliver Jessop typisiert, der die Typologisierung zu arrow heads von Ward Perkins weiterentwickelte.[1] Berücksichtigt wird dabei der London Museum Medieval Catalogue Nr. 7 von 1940 sowie Ausgrabungen und museale Exponate.

Inhaltsverzeichnis

T1, T2, T3[Bearbeiten]

Der Buchstabe „T“ steht für engl. Tang, hier als Schaft ohne Hohlraum, eine Bezeichnung nach der Bauart. Diese Pfeilspitzen stammen überwiegend aus dem 9. bis 10. Jahrhundert. Charakteristisch ist der durchgehende Schaft oder Stiel, (dt. Pfeilzunge) der im Pfeilschaft selbst befestigt wurde. Diese Pfeilspitzen wurden meist sowohl im Krieg als bei der Jagd verwandt.

MP1, M2P, MP3, MP4, MP5, MP6, MP7, MP8, MP9, MP10[Bearbeiten]

MP steht hier für MultiPurpose, eine Bezeichnung nach dem Zweck. Diese Formen, genutzt vom 11. bis 15. Jahrhundert, wurden auch meist sowohl im Krieg und bei der Jagd verwendet. Sie sind charakterisiert durch eine hohle Hülse an der Spitze selbst, die den hölzernen Pfeilschaft aufnehmen konnte, was den Pfeil stabiler und aerodynamischer machte.

M1, M2, M3, M4, M5, M6, M7, M8, M9, M10[Bearbeiten]

M steht für Military

Diese Formen, genutzt vom 10. bis 15. Jahrhundert, sind kompakt, scheinen überwiegend zu Kriegszwecken verwendet worden zu sein und sind ebenfalls charakterisiert durch eine Hülse für den Pfeilschaft. Die Formen M5 bis M10 sind so gestaltet, das sie besonders gut Schutzausrüstung durchschlagen.

H1, H2, H3, H4, H5[Bearbeiten]

Die Jagdspitzen (H=Hunting) haben ein Design, welches besonders gut für die Jagd geeignet war, H5 war eine weiche Spitze, die vermutlich kleinere Jagdbeute nicht zu stark beschädigte.

Typisierung nach London Museum Medieval Catalogue[Bearbeiten]

MP10 entspricht dem Typ Nr. 5 des London Museum Medieval Catalogue

H1 entspricht dem Typ Nr. 6

M7 entspricht dem Typ Nr. 7

M10 entspricht den Typen Nr. 8 und Nr. 10

MP7 entspricht dem Typ Nr. 13

H4 entspricht den Typen Nr. 14 und Nr. 15

M4 entspricht dem Typ Nr. 16

Literatur[Bearbeiten]

  • Medieval catalogue. (= London Museum catalogues. 7). Reprint. Her Majesty's Stationery Office, London 1954, S. 65–73, mit Tafel XV und Abbildungen 16–17. Zitierweise auch: Ward Perkins.
  • Oliver Jessop: A New Artefact Typology for the Study of Medieval Arrowheads. In: Medieval archaeology. Band 40, Nr. 1, 1996, ISSN 0076-6097, S. 192–205, doi:10.1080/00766097.1996.11735601 (englisch, archaeologydataservice.ac.uk [PDF; 2,6 MB; abgerufen am 20. August 2017]).

Quellen[Bearbeiten]

  1. O. Jessop, University of Durham (PDF-Datei; 2,50 MB)
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