Paulus Trost

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Paulus Trost (* 1417 in de:Landshut; † 1452) war ein de:Büchsenmacher in de:Nürnberg und de:Karmeliten Glockengießer in de:Kloster Tegernsee.

Werdegang[Bearbeiten]

1442 Frühmessglocke[Bearbeiten]

Frühmessglocke
  • Durchmesser: 1.050 mm
  • Masse: 800 kg
  • Schlagton ≈ a1 (a1=435 Hz)
Menü
0:00

1451 Winklerin[Bearbeiten]

Winklerin von 1451
  • Durchmesser: 1.420 mm
  • Masse: 2.000 kg
  • Schlagton ≈ es1 (a1=435 Hz)

1452 Rosenkranzglocke Tegernseerin[Bearbeiten]

1452 Rosenkranzglocke Tegernseerin im de:Münchner Stadtmuseum
  • Durchmesser: mm
  • Masse: 2.500 kg
  • Schlagton ≈ c1 (a1=435 Hz)
  • Als Zier trägt sie Reliefs des Gekreuzigten mit Maria und Johannes.
  • Die Kronbügel tragen Menschenköpfe.
  • In der Schrift gothischen de:Minuskel sind statt der Punkte kleine Glöcklein eingesetzt.


+ o * rex * glorie * rst * veni * cum * pace * anno * dm * m * cccc * lii * vnd * ist * vol * pracht *pei *her * kaspern * aindarffern * ich * lob
  • Jesus * Maria * Joahnnes * vnd * sand * kaspern * ich * hais * die * guldein * kron * got * geb * maister * paulssen * der * mich * gos * den * ebigen * lon +.
"O Christus, König der Herrlichkeit kom' in Frieden! Im Jahre des Herrn 1452. Und ist (diess Werk) vollbracht bei (durch) Herrn Caspar Aindorfer. Ich lobe
Jesum, Maria, Johannes und Sanct Caspern. Ich heisse dei goldene Kron - Gott geb Meister Paulsen der mich goss den ewigen Lohn"
  • Ab 1426 war de:Kaspar Ayndorffer † 17. Januar 1461 Abt in de:Kloster Tegernsee.
  • Das Wappen der Aindorfer ist ein schwarzer aufsteigender Bär im goldenen Schilde.
  • Dieses Wappen ist auf dem obern Kranze zwischen der Schrift bei den Worten "cum pace" Vgl. Otto Titan von Hefner Die Siegel und Wappen der Münchner Geschlechter.

[4]

Albrecht IV. (Bayern) der Glockenschieber[Bearbeiten]

  • 1468 entschloss sich de:Albrecht IV. (Bayern) die geplante de:Frauenkirche (München) durch ein Kollegiatsstift und Glocken aufzuwerten.
  • Um die Mittel hiefür zu beschaffen, erbat er vom Papst die Aufhebung zweier bestehender Stifte und das Übertragen des Eigentums an das neu zu errichtende Chorstift.
  • Am 11. April 1492 erhob de:Innozenz VIII. die de:Frauenkirche (München) zur Stiftskirche weil de:Albrecht IV. (Bayern) für dieses Gotteshaus eine ganz besondere Devotation an den Tag lege und daselbst seine Grabstätte auserwählt habe, wo auch einer seiner Anhherrn, de:Ludwig IV. (HRR), seine Ruhestätte gefunden haben, genehmigte die Aufhebung des Chorherrnstiftes zum de:St. Arsatius (Ilmmünster) und das Übertragen des genannten Vermögens an das neue Stift bei U.L. Frau.
  • Am 15. Oktober 1493 bewilligte de:Alexander VI. die Aufhebung des Chorherrensiftes zum de:St. Sixtus (Schliersee), dessen Besitz ebenfalls dem Münchner Stift überwiesen wurde.
  • Aus den aufgelösten Stiften wurden jetzt alle Heiligthümer und Reliquien, Kelche Ornate, Meßbücher und Anderes an Zier und Kleinod herbeigebracht. Aus Schliersee kam neben den Reliquien des hl . Sirtus und viel kostbarem Geräthe auch eine 4500 Kilo schwere Glocke , die Meister Pauls 1452 gegossen hatte. Sie hängt im nördlichen Churm , wurde früher „ Sperrglocke " , jezt wird sie Rosenkranzglocke genannt. [5]
  • Zu de:Kirchweih hatte der Bischof von Freising de:Sixtus von Tannberg andere Termine, er wollte die Unterdrückung zweier bestehender Stiftungen in seiner Diözese nicht billigen und hatte Einsprache dagegen erhoben.
  • Am Montag den 14. April 1494 weihte de:Ulrich Pramberger, der Freisinger Weihbischof, de:Frauenkirche (München).
  • de:Kirchweih wurde nicht am de:14. April, sondern, am 2. Sonntag nach dem de:29. September Fest des de:Erzengel Michael gefeiert.
  • Seit 29. März 1924 legt das de:Bayerisches Konkordat (1924) zwischen de:Pius XI. und dem Staat Bayern den 3. Sonntag im Oktober als allgemeines de:Kirchweih für sämtliche Kirchen in Bayern fest.

Anmerkungen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen de:Manfred H. Grieb, Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, 2011, S. 1548
  2. Hochspringen Erzguß erhalten, der bereits damals in Tegernsee betrieben wurde, woselbst Gozbert eine Glockengießerei angelegt hat. vgl.: Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, 1860, S. 917
  3. Hochspringen Günther Grundmann, ‎Sigrid Thurm, Deutscher Glockenatlas, 1959, S. 27, Paulus Trost , Glocken- und Büchsenmeister , ehem . Karmelitenlaienbruder , der in Nürnberg zwischen 1436 und 1438 Glocken gegossen hat ( 1438 die von Sitzmann nicht erwähnte Glocke in Eschenbach , Kreis Hersbruck ) . Paul Trost ist vermutlich personengleich mit dem Büchsenmeister Paul von Nürnberg, der 1435 eine 57 Zentner schwere Büchse goss, vgl.:Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, 1950, S. 94Paul der Mönch, S. 271Paul von Nürnberg " die große Glocke ( 160 cm Durchmesser ) von 1437 der Moritzkirche in Coburg . Sicher personengleich mit dem Büchsenmeister Paul von Nürnberg , der 1435 eine 57 Zentner schwere Büchse goß , dazu 106 Zentner Pulver fer- tigte und im nämlichen Jahr vom Rat der Stadt nach Augsburg ge- schickt wurde , um dort „ das ehern werfend Zeug , mit dem man einen Stein, Karl Sitzmann, Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken, 1957, S. 122
  4. Hochspringen Anton Mayer, Die Domkirche zu U. L. Frau in München: Geschichte und , 1868, S. 368; Sie wurde auch " Tegernseerin " genannt , weil sie ursprünglich für das Kloster in Tegernsee gegossen worden war. Die Inschrift nennt einen Abt des Klosters als Auftraggeber : " O rex glorie xste veni cum Pace anno dm m cccc l ii und ist vol pracht pei her kaspern aindorfern ich lob Jesus Maria Johannes und sand, vgl.: Wolfgang Till, ‎Thomas Weidner, ‎Münchner Stadtmuseum, Typisch München!: das Jubiläumsbuch des Münchner Stadtmuseums, 2008
  5. Hochspringen Franz Anton Specht (* 19. Juni 1847 in München; † 1908) Domkapitular, Die Frauenkirche in München: kurze Geschichte und Beschreibung dieses Gotteshauses zur Feier des 400 jährigen Jubiläums der Einweihung, 1894, S. 11 S. 13 die „Konzentrationspolitik“ des neuen Herrschers Albrechts IV. Er beabsichtigte, eine zentrale Landeskirche in München zu schaffen. Dort war an der Liebfrauenkirche 1495 ein Chorherrenstift errichtet worden. Ihm zugunsten löste Albrecht mehrere bayerische Kollegiatstifte, darunter die Stifte Ilmmünster und Schliersee, auf beziehungsweise siedelte sie um. „Albrechts durchsichtiges Ziel, das Münchner Chorherrnstift in ein Domstift umzuwandeln, ließ für die übrigen Stifte der Freisinger Diözese nichts Gutes ahnen“. vgl.:26 Ilmmünster wurde 1492, Schliersee 1493 aufgelöst; siehe Decker 1985, 242; Rankl 1971, 104f. [1]