Parallele Monoedukation
Als Parallele Monoedukation bezeichnet man das schulische Konzept des geschlechtergetrennten Unterrichts in der Sekundarstufe I: reine Mädchen- und reine Jungenklassen gemeinsam an einer Schule. Die Parallele Monoedukation mündet derzeit in der Praxis ab der Oberstufe in eine Koedukation.
Das Konzept bietet die Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 10 und 15 Jahren frei von entwicklungsbedingten Konkurrenzen und von geschlechterstereotypen Unterschieden innerhalb einer Klassengemeinschaft aufwachsen und innerhalb des Schullebens voneinander lernen. Es soll somit in besonderer Weise den unterschiedlichen geschlechtsspezifischen Bedürfnissen von Mädchen und von Jungen gerecht werden.
Parallele Monoedukation in Deutschland[Bearbeiten]
Zuerst entwickelt und erprobt wurde das Konzept 2008 unter dem Namen Bi-Edukation im Clara-Fey-Gymnasium in Bonn. Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird die Parallele Monoedukation im Mariengymnasium in Essen-Werden von der fünften Klasse (drei Mädchenklassen und zwei Jungenklassen) aufsteigend eingeführt. Mit dem Schuljahr 2011/2012 startet auch die Marienschule Limburg mit einer Jungenklasse neben vier Mädchenklassen nach dem Modell der Parallelen Monoedukation.
Laut Schulprogramm des Mariengymnasiums Essen-Werden bietet die Parallele Monoedukation,
- "die Entlastung von geschlechterbedingtem Konkurrenzverhalten im Zugang zu allen Fächern,
- die Vorteile geschlechtshomogener Lerngruppen durch eine adressaten-spezifische Differenzierung und Passung, durch Auf- und Ernstnehmen sozialisationsbedingter Voraussetzungen und durch Auf- und Ernstnehmen geschlechtsspezifischer Entwicklungsstadien,
- einen Weg, geregeltes soziales Lernen in Gruppen unterschiedlicher Zusammensetzung zu ermöglichen."