Panzerbataillon 203
Panzerbataillon 203 | |
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Internes Verbandsabzeichen | |
Aufstellung | 1956 |
Land | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Panzertruppe |
Typ | Bataillon der Eingreifkräfte |
Unterstellte Truppenteile |
5 Kompanien |
Unterstellung | Panzerbrigade 21 |
Standort | GFM-Rommel-Kaserne Augustdorf |
Kommandeur | |
Kommandeur | Oberstleutnant Renè Schüren |
Das Panzerbataillon 203 ist eines von drei Panzerbataillonen der Eingreifkräfte des deutschen Heeres. Das Bataillon ist vollständig zusammen mit der Masse der übergeordneten Panzerbrigade 21 „Lipperland“ in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne im nordrhein-westfälischen Augustdorf stationiert.
Inhaltsverzeichnis
Auftrag[Bearbeiten]
Das Bataillon führt Operationen verbundener Kräfte, bildet im Frieden Soldaten bis zur Feldverwendungsfähigkeit aus und hält Kräfte zur Unterstützung der laufenden Einsätze im Ausland und zur Sicherstellung von Hilfeleistungen im Katastrophenfall bereit.
Gliederung[Bearbeiten]
Das Bataillon gliedert sich in:
- 1./ PzBtl 203: Stabs- und Versorgungskompanie mit 2 Leopard 2 A6M
- 2./ PzBtl 203: Panzerkompanie mit 14 Leopard 2 A6M
- 3./ PzBtl 203: Panzerkompanie mit 14 Leopard 2 A6M
- 4./ PzBtl 203: Panzerkompanie mit 14 Leopard 2 A6M
- 5./ PzBtl 203: Einsatz- und Unterstützungskompanie (führt die "Allgemeine Grundausbildung" durch)
Wappen[Bearbeiten]
Die Sterne im Wappen mit insgesamt 13 Sternzacken erinnert an die Aufstellung als Panzergrenadierbataillon 13. Die Grundfarben rot und schwarz sind die Farben des Landes NRW (rot) und des ehemaligen Garnisonsstandortes Hemer (schwarz). Das Westfalenross bekundet die ehemalige Zugehörigkeit zur 7. (westfälischen) Panzerdivision. Das Herzschild umgeben mit sieben sechszackigen Sternen, entstammt dem Familienwappen des Freiherrn Otto Christoph von Sparr, des ersten brandenburgischen Feldmarschalls und erinnert an den Überlieferungstruppenteil - das Infanterieregiment Nr. 16 (3. westfälisches InfRgt) - mit Beinamen "Freiherr von Sparr".
Schlachtruf[Bearbeiten]
Der Schlachtruf, der zu besonderen Anlässen gerufen wird, wurde 1813 in der Schlacht von Großbeeren begründet. Durch anhaltende Regenfälle versagten damals die Gewehre der Soldaten, so dass sie im Nahkampf den Gewehrkolben einsetzten und dabei Ruf "HACKE-TAU" (Schlag zu) ("Es geit fort Vaterland") riefen. Als Folge erhielten die Angehörigen des Infanterie-Regiments den Beinamen Hacketäuer.
Geschichte[Bearbeiten]
1956 wurde das Bataillon als Panzergrenadierbataillon 13 in Schleswig als Teil der 3. Panzerdivision aufgestellt und zunächst nur mit Radfahrzeugen ausgerüstet. 1957 wurde das Bataillon nach Hemer in die "Panzerkaserne" (ab 1964: "Blücher-Kaserne") verlegt. 1959 wurde das Bataillon als Panzergrenadierbataillon 203 neu aufgestellt. 1961 wurden die Radfahrzeugen durch den Schützenpanzer HS 30 ersetzt. 1963 übernahm das Bataillon die Tradition und Truppenfahne des Infanterie Regiment Nr. 16 (3. westfälisches InfRgt). Das Wappen des Bataillons erinnert an diese Traditionslinie. 1965 wurde das Bataillon in Panzergrenadierbataillon 202 umbenannt. 1967 entfiel die 5. Kompanie. 1970 wurde das Bataillon in Panzerbataillon 120 umbenannt und auf den Kampfpanzer Leopard 1 bzw. den Schützenpanzer Marder (letzterer nur bei 5. Kompanie ab 1971) umgerüstet. 1974 erhielt das Bataillon mit der Heeresstruktur IV seine heutige Bezeichnung Panzerbataillon 203. Die 5. Kompanie verließ 1974 als Grenadierkompanie das Bataillon und wurde 3./Panzergrenadierbataillon 201. 1976 wurde die 3./Panzerbataillon 204 aufgelöst und dem Panzerbataillon 203 unterstellt. 1983 wurde in das Bataillon der Kampfpanzer Leopard 2 eingeführt, der die Leopard 1 ersetzte. 1985 wurde zur bestehenden Traditionslinie zum InfRgt Nr. 16 mit der Übernahme der Tradition des PzGrenRgt 114 eine weitere Traditionslinie hinzugefügt. 1992 wurde die Panzerbrigade 20 "Märkisches Sauerland" aufgelöst und das Bataillon wurde der Panzergrenadierbrigade 19 "Münsterland" in Ahlen unterstellt. 1992 wurde die 3./PzBtl 201 in 5./PzBtl 203 und die 2./PzBtl 204 "Unteroffizierlehrkompanie (ULK)" in 6./PzBtl 203 "ULK" umbenannt und umgegliedert. 1994 wurde das Bataillon der 1. Panzerdivision in Hannover unterstellt. 1997 wurde die 6. Kompanie "ULK" aufgelöst. 2000/2001 nahmen Teile des Bataillons am Auslandseinsatz in Tetovo (Mazedonien) als Sicherungszug teil. 2002 wurde das Bataillon der Panzerbrigade 21 "Lipperland", Augustdorf unterstellt. 2003 wurde die 5./Panzerbataillon 203 aufgelöst. 2002/2003 wurden Teile des Verbandes als Sicherungszug des Feldlagers Phönix in Rahovec/Orahovac (Kosovo) als organische Teileinheit der Task Force Prizren verwendet. 2005/2006 verlegte die 2./ Panzerbataillon 203 im Rahmen des 12. Einsatzkontingentes KFOR als 2./ Einsatzbataillon KFOR in den Kosovo. 2007 verlegte das Bataillon von Hemer nach Augustdorf. Es ersetzte das zuvor aufgelöste Panzerbataillon 214, so dass in Augustdorf wieder Kampfpanzer stationiert waren. Im Oktober 2007 ertrank ein Obergefreiter, der im Bataillon seinen Grundwehrdienst leistete, bei einer Elbüberquerung als der von ihm gefahrene Kampfpanzer Leopard 2 von einer Fähre in den Fluss stürzte.
Seit 2009 ist Oberstleutnant Renè Schüren (* 1968) Kommandeur des Panzerbataillons 203.