PSS (Programmierbare Steuerungssysteme)
PSS ist ein Produktname für programmierbare Sicherheitssteuerungen des Unternehmens Pilz GmbH & Co KG. Ihre Anfänge haben die Steuerungen PSS in den 1990er Jahren, in denen sie von der Berufsgenossenschaft zugelassen wurden. Davor wurden Steuerungsaufgaben weitestgehend von elektromechanischen Relais übernommen. Die Steuerungen PSS sind zweikanalig aufgebaut, um das geforderte Maß an Sicherheit gewährleisten zu können und den Platzbedarf, der bei den Relais weitaus höher ausfällt, zu reduzieren.
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[Verbergen]Produktgeschichte[Bearbeiten]
Sicherheitssteuerungen entstanden aus der Anforderung, Sicherheit ähnlich wie bei einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) per Programmierung verschalten zu können. Sie folgen dem selben Muster wie speicherprogrammierbare Steuerungen. Am Anfang standen zentrale, später folgten dezentrale Systeme in Verbindung mit sicheren Bussystemen. Die Programmierung folgte dem selben Schema, nur der Befehlssatz wurde auf wenige Sprachen wie IL (Instruction List) oder LD (Ladder Logic/Kontaktplan) reduziert. Diese Maßnahmen dienten der Sicherheit, um durch eine Einschränkung der Programmiermöglichkeiten Fehler bei der Programmerstellung minimieren zu können. Die ersten Systeme legten den Fokus auf die Bearbeitung der Sicherheitsfunktionen. Obwohl von Anfang an eine Programmierung der Sicherheitssteuerung für Standard-Automatisierung möglich war, wurde diese nur sehr eingeschränkt in der Praxis angewendet.[1]
Funktion und Aufbau[Bearbeiten]
Sicherheitssteuerungen unterscheiden sich in ihrer Funktion nur unwesentlich von Steuerungen für die Standard-Automatisierung. Im Kern besteht eine Sicherheitssteuerung quasi aus zwei speicherprogrammierbare Steuerung, die ein Anwendungsprogramm parallel abarbeiten, dasselbe Prozessabbild der Ein-/Ausgänge nutzen und sich ständig abgleichen. Quervergleiche, Tests der Ein-/Ausgangsebene, Ermittlung eines gemeinsamen gültigen Ergebnisses usw. sind vielschichtige, komplexe Vorgänge, die solche Systeme intern aufwändig darstellen. Bis auf spezifische Besonderheiten wie z. B. die Nutzung von Taktsignalen zur Querschlusserkennung verhalten sich moderne Systeme wie andere speicherprogrammierbare Steuerungen auch.[2] Die Steuerungsfunktionen werden als Programm gespeichert. Programmiert werden die Steuerungen mittels der zugehörigen Software. Die Steuerungen werden zur Automatisierung von Einzelmaschinen aber auch räumlich ausgedehnten Anlagen eingesetzt.
Aufbau eines sicheren Steuerungssystems:
- zwei getrennte Kanäle
- diversitärer Aufbau mit unterschiedlicher Hardware
- ständiger Test der Ein- und Ausgänge
- ständiger Vergleich der Anwenderdaten
- Spannungs- und Zeitüberwachungen
- sichere Abschaltung im Fehler-/Gefahrenfall[1]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Sicherheitskompendium S. 149 ff.