Otto Czygan
Otto Hartmann Czygan (* 22. Dezember 1814 in Buddern, Kreis Angerburg; † 30. Oktober 1897 in Königsberg i. Pr.) war ein deutscher evangelischer Pfarrer in Masuren.
Leben[Bearbeiten]
Czygan studierte ab dem Sommersemester 1837 Evangelische Theologie an der Albertus-Universität Königsberg und renoncierte beim Corps Masovia.[1] Er schrieb Masovias älteste Annalen, beginnend mit dem 14. März 1838.[2] Beim Fest zu Ehren Alexander von Humboldts am 5. September 1840 hielt er namens der Königsberger Studenten die Ansprache.[3]
Nach dem Examen war Czygan zunächst Predigtamtskandidat und Hauslehrer in Gumbinnen, dann Pfarr-Adjunct in Baeslack bei Heiligelinde. Dort heiratete er am 13. Juli 1853 Ida Kaminski (1822–1891), die ihm noch in Baeslack fünf Kinder schenkte.[4] Seit 1859 Diakon in Nikolaiken, wurde er dort am 17. November 1861 als Pfarrer ordiniert.[5] In Nikolaiken wurden dem Ehepaar noch zwei Kinder geboren.[4] Die Nachfahren wurden bis in heutige Generationen Mitglieder der Masovia.[3] Auf Einladung von Czygan und den Städten Nikolaiken und Rudczanny feierte Masovia 1886 ihr 56. Stiftungsfest „echt masurischer Gastlichkeit in der freundlichen Stadt und der herrlichen Seen- und Waldnatur ihrer Umgebung“.[2]
In Masuren, dem südlichen Teil Ostpreußens, hüteten die Pfarrer das in Europa einmalige Erbe der Masuren, nämlich die Verbindung von polnischer Sprache, evangelischem Glauben und Treue zur Krone Preußen. So ist Czygans Name auf der Pastorentafel in der Sakristei von Nikolaikens Kirche erhalten, im Gegensatz zu allen anderen deutschen Spuren wie Inschriften und Gräbern.[4]
1888 nach 30 Jahren in Nikolaiken emeritiert, verlebte Czygan den Ruhestand in Königsberg (Lange Reihe 10).
Auszeichnungen[Bearbeiten]
Die Stadt Ortelsburg wählte Czygan zum Ehrenbürger.[3][6]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 141, 274.
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 Rüdiger Döhler (Hrsg.): Corps Masovia. Die 175jährige Geschichte von Königsbergs ältester und Potsdams erster Korporation im 21. Jahrhundert. München 2005, ISBN 3-00-016108-2.
- ↑ Hochspringen nach: 3,0 3,1 3,2 Rüdiger Döhler: Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia 1823 bis 2005. Potsdam 2006.
- ↑ Hochspringen nach: 4,0 4,1 4,2 Sippenbuch (Joachim H. Zint, Fulda)
- Hochspringen ↑ Literarische Gesellschaft Masovia: Mitteilungen, 1903, S. 57.
- Hochspringen ↑ Rüdiger Döhler: Das Corps Masovia. In.: Die masurische Biene, Folge 28, Dezember 2009, S. 5.
Personendaten | |
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NAME | Czygan, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Czygan, Otto Hartmann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1814 |
GEBURTSORT | Buddern |
STERBEDATUM | 30. Oktober 1897 |
STERBEORT | Königsberg (Preußen) |