Ostsee-Anomalie
Als Ostsee-Anomalie wird eine Unterseeformation bezeichnet, die 2011 im Bottnischen Meerbusen zwischen Schweden und Finnland in internationalen Gewässern entdeckt wurde. Eine ausführliche oder unabhängige Untersuchung der Formation, deren Existenz teilweise bezweifelt wird,[1] fand bisher nicht statt.[2]
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Entdeckungsgeschichte[Bearbeiten]
Die schwedischen Schatztaucher und Gründer des Ocean X-Teams Peter Lindberg und Dennis Åsberg waren auf der Suche nach einem Schiffswrack, als sich auf dem Sonar ein ungewöhnliches Bild zeigte.[3][4]
Im März 2012 schlossen die Entdecker einen Vertrag mit einer Fernsehproduktionsgesellschaft zur kommerziellen Vermarktung des Fundes.[5] Dem folgte ein weltweites Medienecho.[4] Der von der Produktionsgesellschaft im Jahr 2013 erstellte Beitrag „The Mystery Beneath“[6] lief gekürzt unter dem deutschen Titel „Spurensuche am Meeresgrund“ auf n-tv.
Die Anomalie[Bearbeiten]
Auf den von der Entdeckerfirma veröffentlichten Sonarbildern sind nach Interpretation der Entdecker drei voneinander unabhängige Objekte zu sehen: das Hauptobjekt, ein etwa 60 Meter durchmessendes Gebilde mit ungewöhnlichen, geraden Linien und klar definierten Kanten, sowie ein weiteres kleineres Objekt, das bisher noch nicht genau untersucht wurde, aber Ähnlichkeiten zu dem Hauptobjekt erkennen lasse. Beide Objekte sollen Schleifspuren über etwa 400 Meter zeigen.[1] Der letzte Bestandteil sei ein Berg, durch den eine auf einer Linie mit dem Hauptobjekt liegende Schlucht führe. Die Objekte liegen in einer Tiefe von rund 87 Meter. Auf der größeren Formation wurde Vulkangestein gefunden, das normalerweise nicht in der Ostsee vorkommt und möglicherweise von eiszeitlichen Gletschern dorthin transportiert wurde.[3][2] Dies könnte bedeuten, dass die Formation älter als 14.000 Jahre ist.[7]
Im März 2014 wurden von der Firma 3D-Bilder veröffentlicht, die aus Daten eines Fächerecholots errechnet wurden.[8]
Nach Angaben der Entdecker fielen auch viele Funkgeräte, Digitaluhren, Kameras und andere elektrische Geräte aus, wenn sich diese zu nahe am Objekt befänden.[1][9]
Theorien[Bearbeiten]
Aufgrund der Form des Hauptobjektes auf dem ersten Sonarbild wurde es häufig mit dem Millennium Falken, dem Raumschiff von Han Solo aus der Star-Wars-Saga, verglichen. Durch die Konstellation der Objekte entsteht der Eindruck, dass an dieser Stelle etwas abgestürzt sei. Weitere Theorien nahmen – bevor das auf dem Objekt befindliche Gestein analysiert worden war – an, dass es sich um das Wrack einer Popowka handelt, wobei die Schiffe dieses Types aber allesamt verschrottet wurden. Auch eine Kabeltrommel oder ein Leuchtturmfundament wurden in Betracht gezogen, teilweise wurde sogar behauptet, es handle sich um eine Reichsflugscheibe oder um einen Megalithenbau wie in Stonehenge.[3]
Existenzzweifel[Bearbeiten]
Die Existenz der Formation wurde anfangs von einigen bezweifelt, da das von den Entdeckern verwendete Seitensichtsonar nach Aussagen von Experten zwar für die Suche nach Schiffswracks, jedoch nicht zur Identifizierung von flachen, auf dem Meeresgrund befindlichen Objekten geeignet sei und es Hinweise auf eine mangelhafte Kalibrierung gebe. Auch wurden Sonarbilder des ersten Objekts als die des zweiten Objekts ausgegeben.[1]
Weblinks[Bearbeiten]
- The Baltic Anomaly. schwedische Website der Ostsee-Anomalie, in englischer Sprache
- n-tv: Spurensuche am Meeresgrund - Der Sensationsfund
- YouTube-Video: Sep 2014 Baltic sea anomaly latest news in englischer Sprache
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 1,3 Second sunken UFO Claim doesn't really hold water. A flying saucer skidding on seafloor? More exploration, better Equipment may explain mystery., Science on NBC-News.com, by Benjamin Radford. 12. Januar 2012, abgerufen am 31. Januar 2015
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 Naturgeheimnis. Steckt hinter der Ostsee-Anomalie ein Ufo?, t-online.de, vom 2. Juli 2014, zuletzt abgerufen am 30. Januar 2015
- ↑ Hochspringen nach: 3,0 3,1 3,2 "Spurensuche am Meeresgrund - Der Sensationsfund", n-tv, Video, abgerufen am 31. Januar 2015
- ↑ Hochspringen nach: 4,0 4,1 Air & Space. The truth is out there about UFO in Baltic Sea, Swedish scientists say., Fox News, by Gene J. Koprowski,·Published May 29, 2012, abgerufen am 30. Januar 2015
- Hochspringen ↑ News vom 26. Januar und vom 16. März 2012 auf der Webseite der Firma der Entdecker, abgerufen am 1. Februar 2015 (englisch).
- Hochspringen ↑ The Mystery Beneath auf Youtube.
- Hochspringen ↑ http://www.expressen.se/nyheter/cirkeln-ar-minst-14-000-ar-gammal/
- Hochspringen ↑ New Multibeam Sonar images of the Baltic Anomaly, auf thebalticanomaly.se vom 6. Mai 2014 (englisch).
- Hochspringen ↑ UFO' at the bottom of the Baltic Sea 'cuts off electrical equipment when divers get within 200m, Daily Mail, by Eddi Vrenn, 27. Juni 2012, abgerufen am 30. Januar 2015