Oliver Bienkowski
Oliver Bienkowski (* 4. März 1982 in Kassel) ist ein deutscher Lichtkünstler aus Düsseldorf. Er strahlt Gebäude mit Motiven an.[1] Mit Hilfe von Unterstützern gestaltet er mit Streetart und temporären Kunstinstallationen Sehenswürdigkeiten und Lebensräume.
Inhaltsverzeichnis
Leben[Bearbeiten]
Kunst[Bearbeiten]
Bienkowski startete 2008 mit Reverse Graffiti. Dazu sprühte er in Kassel 283 Kleeblätter an den Kasseler Weinberg.[2] Sein Kunstwerk „Stadtglück“ ziert seitdem die Stadt. Er hatte einige Ausstellungen in der Galerie Puri in Bad Wilhelmshöhe und im Kunsthaus Michel Würzburg. Beim Festival of Lights, an dem er seit 2011 regelmäßig als Künstler teilnimmt, illuminierte Bienkowski das Brandenburger Tor.
Das Kunstprojekt „From the Rainbow“ (2012) gestaltete normale Brücken vorübergehend zu Regenbogenbrücken. Nach der Installation zur Documenta in Kassel erhielt Düsseldorf eine Regenbogenbrücke.[3]
Gemeinsam mit der Otto-von-Bismarck-Stiftung installierte er einige Laser-Lichtkunstwerke auf Bismarcktürme.[4] Im Zentrum für Internationale Lichtkunst baute er 2012 ein Laser-Lichtkunstwerk auf dem James Turrell-Turm auf.[5] Seit Dezember 2013 ziert die Fassade des Düsseldorfer Schauspielhauses eine feste Lichtkunst-Installation von Bienkowski.[6]
Aktivismus[Bearbeiten]
Kurz nachdem die Überwachungs- und Spionageaffäre 2013 publik geworden war, strahlte er Botschaftsgebäude in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt mit dem Slogan „United Stasi of America“ an. Bienkowski gelangte damit weltweit in die Zeitungen.[7][8][9] 2014 projizierte er auf die Fassade der US-amerikanischen Botschaft in Berlin ein Porträt Obamas mit der Bemerkung: NSA in da house.[10] An die Waffenlobby gerichtet projizierte er gemeinsam mit der Aktion Aufschrei! Stoppt den Waffenhandel des Vereins Ohne Rüstung Leben den Spruch Thanx! No Tanks to Saudi Arabia auf das Bundeskanzleramt in Berlin.[11] Gemeinsam mit der Tierrechtsorganisation PETA leuchtete er den Spruch zoos are animal prisons an den Kopenhagener Zoo.[12]
Als Kommentar zur Banken- und Finanzkrise ließ Bienkowski ein Feuer über das Logo der Hypo Real Estate lodern und projizierte dazu das folgende Zitat von Jupp Schmitz: „Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat so viel Pinke-Pinke, wer hat soviel Geld?“.[13] Er projizierte „eine Karikatur und den Spruch Umweltzerstörung erleben an den Kalimansharo, einem künstlichen Berg aus Kaliabfall des Konzerns K + S“[14]
Ehrenamtliches Engagement[Bearbeiten]
Bienkowski ist Vorsitzender der Vereine Die Macher e.V. und Gründer der Stiftung für soziales Engagement. Er gewann mit Die Macher e.V. 2009 den Hauptpreis in der von Attac und Stern.de aufgerufenen Aktion „STARTE DEINE EIGENE REVOLUTION!“.[15] Die Stiftung sammelte Sachspenden von Privatpersonen und Firmen und verteilte diese an Kindergärten.[16]
Mediahacking[Bearbeiten]
Das erste Mediahacking traf 2013 die Süddeutsche Zeitung. Bienkowski behauptete, seine Agentur würde mit Obdachlosen Shitstorms verkaufen. Diese seien in Lagerhallen bei Düsseldorf einquartiert und würden von dort auf Kommando das Internet mit Shitstorms und Candystorms fluten. Nachdem die Süddeutsche Zeitung einen halbseitigen Feuilleton-Artikel über das Thema mit den Obdachlosen geschrieben hatte, hielt Bienkowski in Düsseldorf ein Schild in die Kamera „580.000 Obdachlose in Deutschland sind eindeutig zu viel“.[17] Die Süddeutsche Zeitung entschuldigte er sich mit einer Richtigstellung bei ihren Lesern und wies auf die positive Intention hin.[18] Mit Mediahacking versucht Bienkowski, Missstände in die aktuelle Medienberichterstattung zu bringen.
Projekte[Bearbeiten]
Im Juli 2014 startete mit Pixelhelper[19] ein humanitäres Projekt unter dem Motto „Spielend helfen“. Dabei wird Internet-Usern ermöglicht, Hilfsgüter in bestimmte Gebiete überbringen zu lassen, wobei der Weg und die Übergabe live gefilmt werden. Das Projekt startete in Marrakesch und soll sich weltweit etablieren, wobei auf den spielerischen Charakter der Wohltätigkeit besonders Wert gelegt wird, um mehr Menschen zur Hilfe zu motivieren.
Freimaurerei[Bearbeiten]
Oliver Bienkowski engagiert sich als Mitglied in der Freimaurerloge Heinrich Heine in Meerbusch. 2012 spielte er mit seinem Freimaurer-Paten in einer Dokumentation über Freimaurerei bei Galileo mit.[20]
Medienpräsenz[Bearbeiten]
Fernsehauftritte[Bearbeiten]
- Anke hat Zeit (WDR, 6. Mai 2014)[21][1]
- Tracks (Arte, 13. November 2013)[22]
- Galileo (ProSieben, 3. Dezember 2012)[20]
- Euromaxx (Deutsche Welle, 11. Juli 2011)[23]
Print[Bearbeiten]
- Der Pakt (Der Spiegel, Heft 30/2013)[24]
- Natürlich künstlich (Der Spiegel, Heft 31/2013)[25]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Profil von Oliver Bienkowski WDR Website, aufgerufen am 7. Mai 2014.
- ↑ Reverse Graffiti - Stadtglück graffiti-blog.org, aufgerufen am 6. Mai 2014.
- ↑ Documenta "From the Rainbow" - Regenbogenbrücke
- ↑ Kunst am Bismarckturm Website der Bismarck-Stiftung, aufgerufen am 6. Mai 2014
- ↑ Route der Industriekultur Website des Zentrums für Internationale Lichtkunst, aufgerufen am 6. Mai 2014
- ↑ Artikel über Kunst am Düsseldorfer Schauspielhaus Website des solinger Tagesblatts, aufgerufen am 6. Mai 2014
- ↑ United Stasi of America': Light Artist Wanted by Berlin Police. Spiegel Online vom 12. Juli 2013
- ↑ United Stasi' beamed onto Berlin US mission. China Post vom 10. Juli 2013
- ↑ Dieser Freimaurer verübte den Licht-Anschlag. Bild.de vom 8. Juli 2013
- ↑ Die Kunst ergibt sich nicht in FAZ vom 14. August 2014, S. 12
- ↑ Illuminationsprojekt für Stopp des Panzerexports: Lichtprojektion gegen dunkle Geschäfte auf aufschrei-waffenhandel.de
- ↑ Vorschau: Protest against the killing of giraffe Marius in Copenhagen. EPA
- ↑ Gute Frage: Lichtprojektion des Künstlers Oliver Bienkowski an der Fassade der Hypo Real Estate in München., focus.de vom 30. Oktober 2011
- ↑ Momentaufnahmen - Bilder des Tages 25.8. - 1.9.2009. sueddeutsche.de
- ↑ „Starte deine eigene Revolution!“ – Die Gewinner auf attac.de vom 15. August 2009
- ↑ Spielzeug und mehr auf etmcms.de vom 19. September 2007
- ↑ Gewusst wie: Medienmanipulation vom Feinsten auf zeitjung.de vom 5. April 2013
- ↑ Kultur: Falsche Darstellung (Memento vom 6. Mai 2014 im Internet Archive) auf sueddeutsche.de vom 6. April 2013
- ↑ Pixelhelper
- ↑ 20,0 20,1 Pro Sieben Freimaurer Dokumentation Prosieben Archiv, aufgerufen am 7. Mai 2014
- ↑ Anke hat Zeit (6. Mai 2014) WDR Archiv, aufgerufen am 7. Mai 2014.
- ↑ Tracks: NSA auf arte.tv vom 13. November 2013
- ↑ Die Reverse Graffiti des deutschen Künstlers Oliver Bienkowski – euromaxx auf dw.de vom 11. Juli 2011
- ↑ Der Spiegel | Heft 30/2013
- ↑ Der Spiegel | Heft 31/2013
Personendaten | |
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NAME | Bienkowski, Oliver |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Lichtkünstler |
GEBURTSDATUM | 4. März 1982 |
GEBURTSORT | Kassel |