Offener Kanal Merseburg-Querfurt

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Offener Kanal

Merseburg-Querfurt e.V.

Rechtsform gemeinnütziger Verein
Gründung 1996
Sitz Merseburg
Personen

Vorstand

  • Kai Köhler-Terz
  • Michael Finger
  • Prof. Dr. Alfred Georg Frei
  • Astrid Altmann
  • Doreen Benn

Geschäftsführung

  • Diana Elsner
Aktionsraum südliches Sachsen-Anhalt
Schwerpunkt Bürgerinnen und Bürger des Verbreitungsgebietes des Offenen Kanals (Merseburg, Leuna, Bad Dürrenberg, Günthersdorf), Studierende der Hochschule Merseburg
Motto BÜRGERMACHTFernsehen
Website www.okmq.de

Der Offene Kanal Merseburg-Querfurt (OKMQ) ist das Merseburger Bürgerfernsehen. Träger ist der Verein Offener Kanal Merseburg-Querfurt e.V.

Geschichte[Bearbeiten]

Studierende des Fachbereichs Soziale Arbeit.Medien.Kultur (früher Fachbereich „Sozialwesen“) der Hochschule Merseburg erarbeiteten 1994 unter der Leitung von Prof. Dr. Johann Bischoff ein Konzept zur Errichtung eines Fernsehsenders auf dem Campus der Hochschule Merseburg. Das Seminar Campusfernsehen war somit der erste Schritt in Richtung Gründung des Offenen Kanals. Der Offene Kanal Merseburg Querfurt e.V. existiert auf diese Initiative hin seit 1997 als Verein, die Gründungsvorsitzende ist Prof. Bettina Brandi.

Das Mediengesetz des Landes Sachsen-Anhalt ermöglicht seit 1997 Bürgermedien.[1] Die Medienanstalt Sachsen-Anhalt, mit Sitz in Halle (Saale), stellt Trägervereinen nach der Erteilung einer entsprechenden Lizenz Mittel zum Betrieb von Offenen Kanälen (Bürgerfernsehen)[2] oder Nichtkommerziellen Radios[3] zur Verfügung.

Seit September 1998 sendet der Offene Kanal Merseburg-Querfurt e.V. Die Hochschule Merseburg und das Studentenwerk Halle sind von der Gründung des Trägervereins an enge Kooperationspartner des Offenen Kanals.[4]

Bürger machen Fernsehen[Bearbeiten]

Ein Offener Kanal ist ein öffentliches Mitteilungsforum für Bürgerinnen und Bürger. Das Kamera- und Schnittplatzequipment wird dazu kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dazu stehen unseren Nutzern in Merseburg fünf Videokameras, fünf Schnittplätze und ein Live-Studio zur Verfügung. Ebenso kostenfrei ist die Veröffentlichung der selbst produzierten und selbst verantworteten Filmbeiträge im Fernsehprogramm des Offenen Kanals. Die OK-Beiträge werden von Bürgerinnen und Bürgern freiwillig produziert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten auf Wunsch in den Bereichen „Journalismus“, „Dramaturgie“ und „Technik“. Sie müssen werbefrei sein und dürfen nicht gegen geltendes Recht verstoßen. Eine Zensur findet nicht statt. Damit leistet der Offene Kanal einen Beitrag zur Realisierung des Grundrechtes auf Meinungsfreiheit und zum Medienkompetenzerwerb der Bürgerinnen und Bürger im Sendegebiet. Der Offene Kanal ist als Mitteilungsforum im kommunalen Nahraum Teil der regionalen Kultur.[4] / [5]

Verbreitungsgebiet[Bearbeiten]

Das Programm des Offenen Kanals Merseburg-Querfurt ist in den Kabelnetzen Merseburgs, Leunas, Bad Dürrenbergs und Günthersdorf (Sendegebiet) zu empfangen. Daneben kann das Merseburger Fernsehprogramm im Internet per Live-Stream weltweit verfolgt werden.[6]

Schwerpunkt Kultur- und Medienpädagogik[Bearbeiten]

Ein Schwerpunkt der Arbeit im Offenen Kanal Merseburg-Querfurt ist die kultur- und medienpädagogische Zielgruppenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Senioren. Deshalb bietet der Offene Kanal Merseburg-Querfurt e.V. Arbeitsgemeinschaften an, veranstaltet medienpädagogische Ferienaktionen und Projekte in und um Merseburg. Kooperationsverträge hierzu hat der Offene Kanal mit Schulen der Region geschlossen: Sekundarschule „Adolf Holst“ Mücheln, Sekundarschule „Saale-Elster-Auen“ Schkopau und Domgymnasium Merseburg. Der Offene Kanal Merseburg-Querfurt e.V. ist Gründungsmitglied der 2009 gegründeten Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur in Deutschland (GMK) und unterstützt die Gründung der Initiativgruppe „Kommunaler Kulturpädagogischer Dienst“. Beide Arbeitsgruppen gehen von Studierenden des Studiengangs BA Kultur- und Medienpädagogik der Hochschule Merseburg (FH) aus. Damit fördert der Offene Kanal Merseburg Querfurt e.V. die medienpädagogische Netzwerkarbeit.[7]

Mitgliedschaften des Offenen Kanals Merseburg-Querfurt e.V.[Bearbeiten]

Der Offene Kanal Merseburg-Querfurt e.V. ist Mitglied des Bundesverbands Offener Kanäle (BOK) und des Landesverbands Offener Kanäle Sachsen-Anhalts (LOK).[8]

„Dialog: Bürgermedien“: Publikationsreihe des Offenen Kanals Merseburg-Querfurt e.V.[Bearbeiten]

Die Schriftenreihe „Dialog: Bürgermedien“ erscheint seit 2004 als Forum der Medienarbeit, Medienpolitik und Medienpädagogik innerhalb der Offenen Kanäle in Sachsen-Anhalt. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Schriftenreihe umfassen einerseits medienpädagogische Projekte, andererseits medienpolitische und kulturpolitische Diskussionen zum Alltagsgeschäft der Offenen Kanäle. Des Weiteren sollen Arbeitsfelder der in Offenen Kanälen tätigen Medienpädagogen sowie deren medienpädagogische Arbeitsergebnisse als Praxisfelder dargestellt werden.

Als Herausgeber der Schriftenreihe „Dialog: Bürgermedien“ zeichnen der Vorstand sowie die Geschäftsführung des Offenen Kanals Merseburg-Querfurt e.V. verantwortlich. Der Offene Kanal Merseburg Querfurt e.V. realisiert eine interdisziplinäre Arbeit mit Lehrenden der Hochschule Merseburg, insbesondere in den Lehrgebieten Medienwissenschaft und angewandte Ästhetik sowie Theater- und Medienpädagogik. In zukünftigen Schriften soll somit auch eine theoretische Einbettung der medienpraktischen Aktivitäten im Basisfernsehen berücksichtigt werden.

Liste der Publikationen[9][Bearbeiten]

  • Tagungsband: Medienkompetenzerwerb und medienpädagogisches Handeln in Offenen Kanälen (= Dialog: Bürgermedien. Band 1). Shaker Verlag, Aachen, ISBN 978-3-8322-2382-3.
  • Kai Köhler-Terz: Von Urlaubsgrüßen aus Sankt Gallen bis zur politischen Bürgerarbeit. Produktionsalltag der Offenen Kanäle in Sachsen-Anhalt (= Dialog: Bürgermedien. Band 2). Shaker Verlag, Aachen, ISBN 978-3-8322-4667-9.
  • Brigitte Kertscher: Freie Meinungsäußerung und Medienkompetenz. Bürgerrundfunk in Deutschland Entwicklung, Strukturen und Funktionen der Offenen Hörfunk- und Fernsehkanäle und der NKL-Hörfunksender (= Dialog: Bürgermedien. Band 3). Shaker Verlag, Aachen, ISBN 978-3-8322-3589-5.
  • Katja Podzimski: Bürgermedien und Karriere. Untersuchung des Bürgerrundfunks nach berufsinitierenden und berufsqualifizierenden Einflüssen auf Nutzer am Beispiel einer Tätigkeit in der Medienbranche (= Dialog: Bürgermedien. Band 4). Shaker Verlag, Aachen, ISBN 978-3-8322-5179-6.
  • Tagungsband: Fernsehen lernen - Offener Kanal und Schule als Partner in der Medienerziehung. Publikation zur Fachtagung zum Thema „Fernsehen lernen" (= Dialog: Bürgermedien. Band 5). Shaker Verlag, Aachen, ISBN 978-3-8322-6656-1.
  • Tagungsband: Medienpädagogik in den Offenen Kanälen Sachsen-Anhalts. Eine Bestandsaufnahme (= Dialog: Bürgermedien. Doppelband 6/7). (In Arbeit).

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Mediengesetz des Landes Sachsen-Anhalt
  2. Satzung für Offene Kanäle der Medienanstalt Sachsen-Anhalt
  3. Satzung für Nichtkommerzielle Lokale Radios der Medienanstalt Sachsen-Anhalt
  4. 4,0 4,1 Selbstdarstellung des OKMQ im Internet
  5. vgl. Bischoff, J., Vorwort. In, Köhler-Terz, K., Von Urlaubsgrüßen aus Sankt Gallen bis zur politischen Bürgerarbeit. Produktionsalltag der Offenen Kanäle in Sachsen-Anhalt. Offener Kanal Merseburg-Querfurt e.V. (Hrsg.), Dialog: Bürgermedien. Bd. 2, Aachen 2005, S. 3
  6. Livestream des Offenen Kanals Merseburg-Querfurt
  7. vgl. Bischoff, J., Medienpädagogische Ansprüche. In, Bischoff, J., Brandi, B., Künstlerisch-technische Grundlagenvermittlung für die Ausbildung im Bereich der angewandten Kultur-, Medien- und Sozialpädagogik. Merseburger medienpädagogische Schriften. Bd. 1, 2. erw. Aufl., Aachen 2006, S. 14 ff.
  8. Bundesverband Offener Kanäle
  9. Publikationsreihe „Dialog Bürgermedien“
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