Oecher Storm

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Das Karnevalskorps Oecher Storm von 1881 e.V. gehört zu den anerkannten Traditionskorps in Deutschland. Es ist das älteste Reiterkorps der Stadt Aachen.

Karnevals Korps Oecher Storm 1881 e.V.
(Oecher Storm)
Zweck:
Vorsitz: Hans-Jürgen Begas
Gründungsdatum: 26. Dezember 1881
Sitz: Aachen
Website: http://www.oecherstorm.de

Organisation[Bearbeiten]

Das Korps ist ein teilberittenes Korps und es ist der einzige Teilnehmer am Rosenmontagszug, der ohne Motorkraft (PS/KW) auskommt. Gliederung der Korps:

  • Aktive
  • Inaktive
  • Ehren Corps

Der Bereich der Aktiven unterteilt sich dann noch:

  • Uniformierte Männer
  • Tanzgarde
  • Musikzug
  • Marketenderin
  • Tanzpaar
  • Kinderkorps

Für den Bereich der Aktiven und des Ehren Corps gilt eine militärische Hierarchie.

Geführt wird das Korps durch die Kommandantur (geschäftsführender Vorstand) und dem Generalstab (Gesamtvorstand). Dem gesamten Korps steht der Kommandant (Vorsitzender/Präsident) vor. Die Kommandantur/Generalstab wird nur von den Aktiven für drei Jahre gewählt.

Aufnahme in das Korps findet jeder volljährige, männliche Bürger, nach einem Gespräch mit der Kommandantur. Nach Abstimmung in der Aktiven-Mitgliederversammlung erfolgt die Aufnahme und die Einreihung in die Soldatenlaufbahn. Bei der Aufnahme in das Korps erhält der Soldat den Halsorden und die Satzung. Die Einkleidung der Soldaten erfolgt durch das Korps als Grundsausstattung ist eine Reithose vom Soldaten selbst mitzubringen.

Jeder Aktive kann, je nach Aktivität, nach zwei Jahren befördert werden. Dies ist durch Streifen oder Sterne ersichtlich. Auf Antrag kann die Aufnahme in das Offizierskorps erfolgen. Hier muss die gesamte Bekleidung vom Offizieranwärter selbst gestellt/bezahlt werden. Die Teilnahme im Reiterkorps und deren Ausbildung ist freiwillig und kann aus dem Bereich der Aktiven, der Tanzgarde oder der Ehrenoffiziere erfolgen.

Geschichte[Bearbeiten]

Am 2. Weihnachtstag des Jahres 1881 wurde der Oecher Storm im Restaurant „Zum Klüppel“ am Holzgraben gegründet. Die erste Generalversammlung fand am 1. Januar 1882 beim Störmer Jupp Mertens in der Vaalserstrasse 8 statt. Der 1. Kommandant wurde Peter Hensen. Es gibt Unterlagen über karnevalistische Tätigkeiten des „Aachener Sturm“ in den Jahren 1864 bis 1866. Es ist anzunehmen, dass es sich bei dieser Gesellschaft um den späteren Oecher Storm handelte. Zu dieser Annahme fehlen leider nachweisende Unterlagen. Der erste Höhepunkt des jungen Korps war am Sonntag, den 12. Februar 1882. Unter Beteiligung der Bevölkerung wurde in der Kaserne Jakobshöhe die Korpsfahne geweiht. Im Anschluss wurden ein Konzert und ein Ball veranstaltet. Am 11. Februar 1907 nahm der Oecher Storm auf dem Marientaler Kasernenhof in der Franzstrasse Aufstellung zum großen Marsch durch die Stadt. Anschließend setzte sich der Rosenmontagszug in Bewegung. Der Oecher Storm zog mit zwölf Gruppen mit und war am Ende des Zuges. Im Jahre 1911 fand der letzte Rosenmontagszug vor dem Ersten Weltkrieg statt.

Bis zum Jahre 1927 ruhte das Karnevalsgeschehen. Die alten Störmer hielten im Freundeskreis Kontakt miteinander und ein im Archiv befindliches Protokollbuch gibt hierüber Zeugnis. Am 28. Oktober 1927 tagten die Störmer zur Generalversammlung. 1928 war das Korps auf 45 uniformierte Störmer angewachsen. 1929 nahm der Oecher Storm wieder am Rosenmontagszug teil und huldigte Prinz Karneval Ernst I. (Eisprinz) bei eisiger Kälte. 1934 tanzte die erste weibliche Marketenderin des Oecher Storm, Änne Küppers. Im Jahre 1935 bestand der Rosenmontagszug bereits wieder aus 111 Gruppen. Der Storm hatte die Zugnummern 107–111. Zu dieser Zeit hatte das Korps 53 uniformierte Mitglieder und Kommandant war Josef Kuckelkorn.

Franz Schillings, ein Neffe des Vorkriegskommandanten J. Kuckelkorn, ergriff die Initiative, um alles zu tun, das Traditionskorps „Oecher Storm“ wieder ins Leben zu rufen. Am 29. April 1956, im Bürgerstübchen, Rudolfstrasse, wurde die Versammlung, zur Wiedergründung, des Storms, abgehalten. Am Vatertag 1958 wurde die Anschaffung von Uniformen und Fahne beschlossen. Man entschied sich, bei den Uniformen, für die Form eines friderizianischen Reiterkorps. Die erste „Stormsitzung“ wurde am 10. Januar 1959 im Saal Kappertz abgehalten. Im Juli 1959 wurde das Korps beim Amtsgericht Aachen ins Vereinsregister eingetragen. In der Session 1959/1960 bekam das Korps erstmals eine singende Marketenderin, Trudi Schüller. 1965 konnte man sich erstmals in der Öffentlichkeit mit einem Musikzug vorstellen.

1975 wurde der Storm erstmals vom Trommler- und Pfeifer-Korps Loverich-Floverich begleitet. 1977 wurden diese Musiker vom Storm in Korpsuniformen gesteckt. Im Jahr 1976 konnte das Korps stolz auf 14 Reiter blicken. Im selben Jahr wurde ein neues Hauptquartier bezogen, „Zum Insulaner“ in der Bismarckstrasse. Das erste Musikalische Manöver fand am Karnevalssamstag 1979 am Kugelbrunnen statt. In der Session 1980/1981 war große Jubelsession, 100 Jahre Oecher Storm. 1983 veranstaltete man erstmalig eine Auftaktveranstaltung, in den Kurparkterrassen. Im Jahr 1985 bezog das Korps ihr neues, eigenes Domizil, dem Torhaus in der Goethestrasse. Alle Störmer hatten sich hier finanziell und körperlich eingebracht, um ein schmuckes Vereinsheim zu gestalten. Seit dem Jahr 1989 wurde dann der Storm vom Trommler- und Pfeiferkorps Aachen-Burtscheid begleitet. Am 30. März 1990 übergab der langjährige Kommandant Franz Schillings das Korps in die Hände von Willi Leymann. Zur Auftaktsitzung im November gab es eine, für ein Traditionskorps, fast revolutionäre Überraschung, das Korps hatte eine Tanzgruppe, bestehend aus 10 jungen Frauen in Korpsuniform; die Garde war geboren.

Weblinks[Bearbeiten]

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