Obamaism

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Obama am Rednerpult

Als Obamaism („Obamaismus“) werden im amerikanischen Englisch in satirischer Weise Wörter oder Phrasen bezeichnet, die absichtlich oder unabsichtlich öffentliche Reden des amtierenden US-Präsidenten Barack Obama kennzeichnen oder parodieren. In geringerem Maße bezieht sich der Ausdruck auf die politische Ideologie Obamas beziehungsweise auf seine Regierung.[1]

Hintergrund[Bearbeiten]

Einige Aussagen, die sachliche oder grammatikalische Fehler enthalten, wurden als Blooper mehrfach auf Websites und über Social Media verbreitet, insbesondere wenn sie sich auf politische Reformen oder persönliche Aspekte beziehen, die in der amerikanischen Öffentlichkeit umstritten sind oder waren.[2] Ähnlich wie bei den Bushisms [3] sind dabei vor allem Ausrutscher und Freudsche Versprecher für die Medien wie politische Gegner von Interesse.

Umgekehrt sind O-Töne und Soundbites, also willentlich abgebene Statements, die einen Wiederhall beim Publikum geben, sehr wichtig für Wahlkampagnen. Zentrale Soundbites für Obamas Wahlkampagne war sein Yes we can und dessen weite Anerkennung und Verbreitung. Die Dauer dieser Statements ist in den vergangenen Jahrzehnten geringer geworden.[4] Zunehmend hat sich die Verbreitungsgeschwindigkeit von passenden oder unpassenden Soundbites über Social Media deutlich erhöht.

Beispiele für berühmte Fehler[Bearbeiten]

  • "What I was suggesting -- you're absolutely right that John McCain has not talked about my Muslim faith..."(Was ich ausdrücken wollte, Sie liegen absolut richtig in der Annahme, daß McCain nicht über meinen muslimischen Glauben gesprochen hat) Interview mit George Stephanopoulos vom 7.9.2008.[2]
  • "Let me be absolutely clear. Israel is a strong friend of Israel's. It will be a strong friend of Israel's under a McCain...administration. It will be a strong friend of Israel's under an Obama administration. So that policy is not going to change." (Lassen Sie uns klar sein. Israel ist ein starker Freund Israels.... Das wird sich nicht ändern)[5] - 22.7.2008 bei einem Besuch in Jordanien
  • "The reforms we seek would bring greater competition, choice, savings and inefficiencies to our health care system." (Die Reformen, die wir anstreben, werden mehr Wettbewerb, Auswahl, Einsparung und Ineffizienz im Gesundheitssystem bringen[5] - Washington D.C., July 20, 2009.

Telepromptergebrauch[Bearbeiten]

Der erzkonservative Kommentator Rush Limbaugh parodierte einen Auftritt Obamas, bei dem sein Teleprompter ausgefallen war. Er unterstellte dabei, Obama wäre ohne das Gerät nicht in der Lage, einfachste Kenndaten etwa der umstrittenen Einführung einer US-Krankenversicherung wiederzugeben. Die Parodie wurde zu einem vielfach versandten Soundbite.[6]

In Wirklichkeit hatte Obama sich nach dem Ausfall des Geräts wie folgt vertan: "Everybody knows that it makes no sense that you send a kid to the emergency room for a treatable illness like asthma, they end up taking up a hospital bed, it costs, when, if you, they just gave, you gave them treatment early and they got some treatment, and a, a breathalyzer, or inhalator, not a breathalyzer. (crowd laughing) I haven't had much sleep in the last 48 hours." (Jeder weiß, daß es wenig Sinn hat, ein Kind wegen einer behandelbaren Krankheit wie Asthma auf die Intensivstation zu schicken, da landen die in einem Krankenhausbett, das kostet, wenn, wenn man, Behandlung früher und die bekamen Behandlung und ein äh äh Alcotestgerät, oder einen Inhalator, kein Alcotest (Lacher im Hintergrund). Ich habe nicht viel geschlafen die letzten 48 Stunden.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Obamaism, von George Packer, in The New Yorker 13.4.2009
  2. 2,0 2,1 Top 10 Obama Gaffes von Katie Roony, 23.3.2009 in Time Magazine
  3. Safire's political dictionary, von William Safire, Verlag Oxford University Press US, 2008, ISBN 0195343344
  4. Hallin und Patterson, zitiert nach Kanzlerkandidaten im Fernsehen: eine Analyse der Berichterstattung der Hauptabendnachrichten in der heissen Phase der Bundestagswahlkämpfe 1994 und 1998, Band 34 von Angewandte Medienforschung, Reimar Zeh, Verlag Reinhard Fischer, 2005, ISBN 3889273750
  5. 5,0 5,1 Daniel Kurtzman: Obamaisms. about.com. Abgerufen am 15.12.2009.
  6. 6,0 6,1 Rush Limbaugh: Off Prompter, Obama Can't Speak. 9.6.2008.
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